Entschleunigen in den Bergsteigerdörfern der Alpenvereine © IDM-Frieder Blickle I Bergsteigerdörfer

Bergsteigerdörfer bieten eine hohe Natur-, Landschafts- und Ortsbildqualität, lebhafte Traditionen und viele Möglichkeiten zur Bewegung in den Bergen. Bergsteigerdörfer stehen für Regionalentwicklung und einen nachhaltigen Tourismus.

Was ist ein Bergsteigerdorf?

Bergsteigerdörfer sind kleine und ruhiggebliebene Ortschaften oder Gemeinden mit einer hohen Natur- und Landschaftsqualität. Sie bieten viele Möglichkeiten zur Bewegung in den Bergen, besitzen ein sehr gutes Wege- und Schutzhüttennetz  und meist ist vor Ort auch eine Sektion oder Ortsstelle des Alpenvereins tätig. Mit der Inititative Bergsteigerdörfer soll den Orten eine Alternative zu ressourcenintensiven Tourismusformen wie dem Skitourismus geboten werden. Es ist eine Chance für Bergdörfer ihre Zukunft selbstbewusst und nachhaltig zu gestalten und Bestehendes in Wert zu setzen.

Wozu diese Initiative?

Der Österreichische Alpenverein (ÖAV) hat die Initiative Bergsteigerdörfer 2008 ins Leben gerufen. Bergsteigerdörfer setzen die Alpenkonvention um: Sie unterstützen die Regionalentwicklung strukturschwacher Regionen und tragen mit einem umweltverträglichen Tourismus zur nachhaltigen Entwicklung des Alpenraums bei.

Logo Bergsteigerdörder I AVS
Glieshöfe in Matsch © IDM-Frieder Blickle I Bergsteigerdörfer

Bergsteigerdörfer sind gelebte Alpenkonvention und bieten Gemeinden und Talschaften eine Chance, ihre Zukunft selbstbewusst und nachhaltig zu gestalten und Bestehendes in Wert zu setzen.

Welche Kriterien muss ein Bergsteigerdorf erfüllen?

Die Grundlage für die Auswahlkriterien bildet die Alpenkonvention mit den Umsetzungsprotokollen „Raumplanung und nachhaltige Entwicklung“ „Naturschutz und Landschaftspflege“ und „Tourismus“. Bei den Kriterien wird zwischen Ausschlusskriterien, Pflichtkriterien und Zielkriterien unterschieden. Bergsteigerdörfer zeichnen sich u. a. durch eine unverfälschte alpine Natur und Landschaft aus, lebhafte Traditionen, viele Möglichkeiten zur Bewegung in den Bergen und Bergkompetenz – und durch eine Bevölkerung, die diese Philosophie mitträgt und lebt. Bergsteigerdörfer setzen auch auf die Stärkung regionaler Kreisläufe, die Aufrechterhaltung der Nahversorgung und auf nachhaltige Mobilität. Die Kriterien hier im Detail zum Nachlesen.

Wer ist die Zielgruppe?

Das Angebot der Bergsteigerdörfer richtet sich an Gäste, die mit einem vielfältigen Bergsportangebot die Naturschönheiten genießen möchten und die Entschleunigung suchen. Sehr oft deckt sich das mit den Vorstellungen der Mitglieder der Alpenvereine.

35 Orte – 5 Länder – 1 Netzwerk – 1 Ziel

Die Initiative Bergsteigerdörfer kennt keine Grenzen. Projektträger des internationalen Netzwerkes zur Entwicklung eines alternativen und naturnahen Tourismus im Alpenraum sind die alpinen Vereine: Österreichischer Alpenverein (ÖAV), Deutscher Alpenverein (DAV), Alpenverein Südtirol (AVS), Slowenischer Alpenverein (PZS), Club Alpino Italiano (CAI) und Schweizer Alpenclub (SAC).

Informationen zu den  Bergsteigerdörfern, Partnerbetrieben und Tourenmöglichkeiten gibt es auf der offiziellen Projektseite.

Simon Kehrer am Peitlerkofel © Christoph Hainz, Haufendorf Matsch © Karin Thöni, Val di Morins/Mühlental in Lungiarü I © Madem

Wo gibt es Bergsteigerdörfer in Südtirol?

Der Alpenverein Südtirol (AVS) ist für die Projektkoordination in Südtirol zuständig. In Südtirol gibt es nicht mehr allzu viele Ortschaften, welche die Kriterien der Bergsteigerdörfer erfüllen könnten. Das Prädikat ist daher exklusiv! Wichtig für den AVS ist die Unterstützung durch eine lokale AVS-Ortsstelle oder AVS-Sektion. Das erste Bergsteigerdorf in Südtirol ist Matsch. 2018 ist das ladinische Dorf Lungiarü (dt. Campill) als erstes Bergsteigerdorf in den Dolomiten dem Netzwerk beigetreten.