Bergsteigerdorf Matsch mit Ackerwaal und Ortlerblick © Gianni Bodini I Bergsteigerdörfer

Das Matscher Tal ist noch naturbelassen, etwas wild, ein Platz zum Genießen und Verweilen. Auf den Wanderungen lassen sich viele Besonderheiten erkunden, darunter Waalwege, artenreiche Trockenrasen und letzte Zeugen der gefürchteten Matscher Raubritter.

Matsch

Matsch im Obervinschgau ist das erste Bergsteigerdorf in Südtirol. Der Dorfkern liegt auf 1.580 Metern. 25 Dreitausender umringen das Matscher Tal, allen voran die Weisskugel mit 3.739 Metern – einer der prächtigsten Gipfel der Ötztaler Alpen. 2018 ist Lungiarü im Gadertal als zweites Bergsteigerdorf in Südtirol dem internationalen Netzwerk der Bergsteigerdörfer beigetreten.

Klassisches Wander- und Hochtourengebiet

Zwei Etappen des Vinschger Höhenweges verlaufen durch das Matscher Tal. Für Familien sind die Almen- und Höfewanderungen sowie die Waalwege erlebnisreich. Ein Klassiker ist die Rundtour über die farbenprächtigen Saldurseen zur Oberetteshütte. Das Seenplateu ist ein Ort der Farbkontraste: Türkis bis tiefblaue Wasserflächen, ockergelb-rostbraunes scharfkantiges Urgestein, graues Gletschereis. Im Winter bietet das Matscher Tal sowohl kurze Skitouren, als auch sehr viele lange, lohnenswerte und noch ruhige Aufstiege und Abfahrten.

Logo Bergsteigerdorf Matsch I AVS
Untere Saldurseen © Klaus Huber

AVS-Oberetteshütte

Ein Besuch auf der Oberetteshütte des Alpenverein Südtirol auf 2.670 Metern darf nicht fehlen. Die Schutzhütte wird seit 2009 von Edwin und Karin Heinisch vorbildlich geführt. Beide engagieren sich ehrenamtlich beim AVS und in der lokalen Arbeitsgruppe Bergsteigerdorf Matsch. Sie setzen auf lokale Produkte und servieren Bresaola von ihren eigenen, auf den Matscher Almen weidenden Hochlandrindern. Die Schutzhütte ist auch idealer Stützpunkt für die Hochtour zur Weisskugel.

Im Fokus der Gebirgsforscher

Das Matscher Tal ist eines der trockensten Täler der Alpen. Abhilfe schaffen hier für die Acker- und Wiesenflächen nur Bewässerungskanäle, die „Waale“. Der Ackerwaal lässt sich ausgehend vom Dorf auf einem bequemen Waalweg erkunden. Seit zehn Jahren forscht die EURAC im artenreichen Tal. Dazu hat sie ein Netz an Messstationen für Klima, Wasserabfluss und Baumwachstum angelegt.

Entschleunigung © IDM-Frieder Blickle, Weißkugel © Klaus Telser, AVS-Oberetteshütte © Martin Niedrist, KleinDORFgeflüster © Ester Pfeiffer

Erfinderisch und arbeitsam

Die MatscherInnen sind erfinderisch und arbeitsam: Neben der Alm- und Milchwirtschaft betreiben die Bergbauern Gemüse- und Beerenanbau, stellen Ziegenkäse her, verarbeiten die Schafwolle oder züchten seit neuestem sogar Saiblinge. Von der Bioalm Gonda führt eine 2 Kilometer lange Milchleitung direkt in die Sennerei im Dorf. Nachhaltigkeit und Regionalität sind gelebte Werte im Bergsteigerdorf Matsch. Gemeinsam präsentieren die MatscherInnen die Besonderheiten ihres Bergsteigerdorfers beim Kulturfest „KleinDORFgeflüster“ im Zweijahresrhythmus.

Spuren der Rätoromanen

Matsch war im Gegensatz zu den anderen Nebentälern des Vinschgau schon früh besiedelt. Das Ortsbild ist geprägt durch seine sehr kompakte Bauweise. Charakteristisch für das rätoromanische Haufendorf sind die romanischen Flurnamen wie Valsumjaus, Taneia, Tial aber auch die Bergnamen Ramudla oder Upi.

Wilde Vergangenheit

Wild wie die Bergwelt ist auch die Vergangenheit des Matscher Tales, Heimat der sagenumwobenen Matscher Raubritter. Die Vögte von Matsch regierten auf der Burg Ober- und Untermatsch, von wo sie zu ihren Plünderungszügen auszogen. Früher wie heute öffnet sich von den Burgruinen ein besonders lohnender Blick auf den Ortler.

Weitere Informationen zum Bergsteigerdorf Matsch, zu Partnerbetrieben, Tourenmöglichkeiten etc. zu finden auf der offiziellen Projektseite.

Auf einer eigenen Seite sammeln wir ausgewählte Medienberichte zum Bergsteigerdorf Matsch.