Burgruine Obermontani © Vinschgau Marketing/Frieder Blickle

An den länger werdenden Tagen suchen wir gerne ein sonnseitiges Plätzchen auf, wo wir die wärmende Frühlingssonne genießen können. In höhergelegenen Tälern ist es meist noch winterlich, fürs Wandern haben wir diesmal dem Tal nahe Touren ausgewählt.

Bergeerleben 1/2023

Tourenvorschläge

Das Projekt #MeinHausberg geht auch 2023 weiter: Wir starten zu Fuß, mit dem Rad oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln von unserem Heimatort aus und erwandern unser Ziel möglichst klimafreundlich. Die folgenden Touren sind auch im Tourenportal alpenvereinaktiv.com veröffentlicht. Bewährtes selbst erproben und Neues ausprobieren – dazu regt auch die Klimakampagne #1000Schritte zum Klima-Gipfel an: Denn alle können einen Beitrag zum Klimaschutz leisten und gemeinsam macht es viel mehr Spaß.

Burgruine Obermontani © Vinschgau Marketing | Frieder Blickle

Rundwanderung zu den Montani-Ruinen

Die gemütliche Rundwanderung ist für Familien mit Kindern gut geeignet. Unterwegs bietet sich die Möglichkeit, Burgen, eine Kirche und eine Kapelle zu besichtigen. Ein Teil der Route führt über den Trimm-dich-Pfad und über Waalwege.

Wegbeschreibung: Vom Zugbahnhof Latsch gehen wir auf die Hauptstraße und dann Richtung Osten zur Spitalkirche, auch Bühelkirche genannt. Sie beherbergt einen großen, gotischen Flügelaltar des Allgäuer Meisters Jörg Lederer. Bei der Kirche folgen wir dem Weg Nr. 1 ansteigend bis oberhalb des Dorfes Tarsch. Wir nehmen rechts den Weg des Raminiwaals (Nr. 18) und wandern dann oberhalb des Staubeckens (Weg Nr. 18A) den Trimm-dich-Pfad entlang. Wir folgen jetzt ein kurzes Stück dem Weg Nr. 4 und dann dem Montani-Rundweg (Weg Nr. 5) bis zu den Burgruinen Ober- und Untermontani am Eingang des Martelltales. Die Besichtigung der Burgkapelle St. Stephan lohnt sich, denn sie weist gotische Freskenzyklen auf. Nach der Ruine Untermontani gehen wir östlich 200 Meter der asphaltierten Straße entlang, dann biegen wir rechts hinauf zum Mareinwaal. Wir folgen weiter dem Weg Nr. 5 am Bierkeller vorbei bis zum Eisstadion. Von dort gehen wir die Straße entlang zum Bahnhof zurück. Wer etwas abkürzen will bzw. nicht nach Latsch zurückmöchte, kann nach der Ruine Untermontani nach links abbiegen, die Straße nach Martell überqueren und zur Bushaltestelle im Ortszentrum von Morter gehen (ab Morter fährt die Buslinie 262 Martelltal–Goldrain–Schlanders bis zum Bahnhof Goldrain und bietet Anschluss an die Vinschger Bahn).

Höhenunterschied: 460 Hm Auf- und Abstieg

Gesamtgehzeit: 5 Std. (Rundwanderung)

AVS-Sektion Latsch

Von Siebeneich übers Sauschloss nach Moritzing

Diese lohnende Frühjahrswanderung führt uns an Sonnenhängen entlang zum sagenumwobenen Sauschloss (Ruine Schloss Greifenstein) und weiter nach Glaning. Der Abstieg bringt uns nach Moritzing und zur sogenannten Kaktussiedlung in Bozen. Wir durchwandern Buschwälder und Weingärten, treffen auf verstreute Höfe und als Besonderheit auf ausgewilderte Kakteen und Agaven, die an den Porphyrhängen oberhalb von Bozen bestens gedeihen.

Wegbeschreibung: Wir starten bei der Bushaltestelle (Linie 201) in Siebeneich und biegen von der Hauptstraße in den Weg Nr. 11A ein. Wir wandern aufwärts durch beste Weinlagen, bis wir links die bekannte Sektkellerei Von Braunbach sehen. Am Ende der Straße gehen wir rechts über den Bach. An einer Waldlichtung befindet sich eine kleine Kapelle zu Ehren der Gottesmutter Maria. Nun führt der Weg etwa eine Stunde lang bergan durch den Wald bis zur Ruine von Schloss Greifenstein, im Volksmund Sauschloss genannt. Der Sage nach wurde die Burg lange Zeit belagert und die Bewohner gerieten in größte Bedrängnis. Die Verteidiger der Burg wandten nun eine List an: Sie warfen das letzte, gut gemästete Schwein über den Burgfelsen hinab und die Belagerer zogen daraufhin entmutigt ab. Das Schloss thront auf einem Felsvorsprung und man hat dort einen herrlichen Blick auf den gegenüberliegenden Gantkofel, bis zu den Dolomiten und hinunter nach Bozen und ins Überetsch. Für den Abstieg nehmen wir den Weg Nr. 11B in Richtung Moritzing. Hier ist Trittsicherheit gefragt, weil der alte Plattenweg recht holprig und rutschig ist. Nach ca. 20 Minuten kommen wir an einem Haus vorbei, das umringt von Palmen, Feigenkakteen, Agaven und Japanischer Mispel ist. Auch der Winterjasmin blüht in voller Pracht. Wärmeliebende Pflanzen fühlen sich hier offensichtlich wohl. Wir steigen weiter ab und erreichen nach einer halben Stunde Moritzing. Nun folgen wir der Straße stadtauswärts bis zur Haltestelle Kaktussiedlung (Bus Linie 201 Bozen–Meran).

Höhenunterschied: 600 Hm im Aufstieg, 630 Hm im Abstieg

Gesamtgehzeit: 3 Std.

Olav Lutz, AVS-Sektion Lana

Agaven und Feigenkakteen gedeihen an den warmen Porphyrhängen © Olav Lutz
Auf dem Weg von Siffian nach Unterinn © Cristina Camerota

Rittner Höfewanderung von Lengstein nach Unterinn

Unser Ausgangspunkt Lengstein ist bekannt als Sommerfrischedorf und Wallfahrtsort mit der sehenswerten Pfarrkirche St. Ottilia. Der als Keschtnweg beschilderte Weg führt uns über Wiesen, Wälder und Höfe nach Siffian – auf einer Wiesenterrasse mit Panoramablick auf den Schlern gelegen. Auf unserem Weg nach Unterinn erblicken wir unter uns die Ruine der Burg Stein, welche sich auf einem Felskopf befindet. Nahe Unterinn befinden sich die weniger bekannten Gasterer Erdpyramiden.

Wegbeschreibung: Von der Bushaltestelle in Lengstein (Bus Linie 165 Bozen–Ritten) geht’s vorbei an der neuen Siedlung des Dorfes Richtung Süden. Abwärts über schöne Wiesen erreicht man den Franknerhof. Bald nach dem Hof stößt man auf den Keschtnweg (Wegweiser mit Kastaniensymbol) und wandert kurz auf einem Fahrweg bis zur Finkenmühle am Kölblbach. Von dort geht es leicht bergauf zum Viglhof und weiter in den Taleinschnitt des Finsterbaches bis zum Schmalaich Hof. Dann geht man auf einer asphaltierten Straße weiter, an der unteren Atzwanger Aussicht vorbei bis zum Rieserhof. Der Weg quert den Siffianer Graben und mündet auf die Straße, die von Siffian nach Leitach führt. Das Dorf Siffian kann über Weg Nr. 11 aufsteigend erreicht werden. Wieder zurück auf dem Keschtnweg setzen wir unseren Weg in Richtung Unterinn fort. Er führt etwas oberhalb der Burgruine Stein über den Rösslerbachgraben und danach steil ansteigend zum Taseggerhof. Am Melterer- und Blümlerhof vorbei erreichen wir schließlich steil absteigend das Tal der Gasterer Erdpyramiden. Ein kurzer Abstecher führt zu einer Aussichtsplattform. Anschließend steigen wir wieder auf und erreichen über Wiesen das Siedlungsgebiet von Unterinn (Bushaltestelle an der Hauptstraße, Linie 165).

Höhenunterschied: 350 Hm im Aufstieg, 390 Hm im Abstieg

Gesamtgehzeit: 3 ½ Std.

AVS-Ortsstelle Ritten

Wanderung am Sonnenhang: Von Pfalzen nach St. Sigmund

Hierbei handelt es sich um eine abwechslungsreiche Wanderung durch typische Kulturlandschaften. Wir wandern durch Haselnussalleen, über satte Wiesen, durch dichten Wald, vorbei an alten Begrenzungssteinen und Zäunen, Wegkreuzen, Bildstöcklein, Kapellen und historischen Bauernhöfen. Die Materie „Stein“ begegnet uns dabei immer wieder: ob in Form riesiger Felsblöcke (Findlinge), uralter Pflasterwege, Torbögen zum Durchschreiten, Trockenmauern, Steinbrunnen aus Granit oder sogar Schalensteinen mit kreisrunden Vertiefungen, deren historische Bedeutung noch immer nicht geklärt ist.

Wegbeschreibung: Wir starten im Dorfzentrum von Pfalzen, Haltestelle Rathaus (Bus Linie 422 Pfalzen–Bruneck) und folgen dem Weg Nr. 7. In südwestlicher Richtung wandernd durchschreiten wir einen großen Steinbogen und folgen einem von zahlreichen Sträuchern und Bäumen gesäumten Weg. Nach kurzer Zeit kommt man in die Nähe des Weilers Hasenried mit der dazugehörigen St.-Johannes-Kirche und der Brunnenkapelle. Nicht weit entfernt ist die Burg Schöneck zu sehen. Im Ort Hofern überquert man die Hauptstraße. Ab hier der Markierung 3 folgend, gelangt man zur St.-Martins-Kirche und weiter zu den Höfen Winkler, Bacher, Gugge, Schifferegger. Besonders beeindruckend ist das „Hofer Moos“ nahe dem Winklerhof. Ab dem Hof Gugge führt der Weg Nr. 7 abwärts nach St. Sigmund; Rückfahrt nach Bruneck mit dem Linienbus 401 Brixen–Bruneck.

Höhenunterschied: 290 Hm im Aufstieg, 540 Hm im Abstieg

Gesamtgehzeit: 4:10 Std.

Helena Steinkasserer, AVS-Sektion Sand in Taufers

Durch den Steinbogen am Pfaffensteig von Pfalzen Richtung St. Sigmund © Helene Steinkasserer