Unterwegs zur Spitzigen Lun © Karin Leichter I AVS

Wir wollen uns gemeinsam der Verantwortung für den Klimaschutz stellen und für ein möglichst nachhaltiges Unterwegssein sensibilisieren. Warum also in die Ferne schweifen – liegt das Schöne ja so nah! Macht also auch heuer bei #MEINHAUSBERG mit, mit möglichst fairen Mitteln: entweder nur mit Muskelkraft (zu Fuß, mit dem Rad) oder mit Hilfe öffentlicher Verkehrsmittel von eurem Heimatort aus.

Bergeerleben 01/2021

Tourenvorschläge aus den AVS-Sektionen

Nachfolgend stellen wir eine Auswahl an Bergtouren unserer Sektionen und Ortsstellen vor. Die meisten davon wurden im Rahmen des Projekts Wandern ohne Auto erarbeitet. Bitte beachtet bei der Tourenplanung stets die aktuelle Situation auch hinsichtlich der Schneereste in den Höhenlagen und rüstet euch entsprechend aus.

Die Spitzige Lun (2.317 m) © Karin Leichter I AVS

Auf die Spitzige Lun

Hoch über Mals baut sich der Bergrücken der Spitzigen Lun auf. Der Gipfel zählt mit seinen 2.317 Metern nicht zu den höchsten der Umgebung, bietet aber trotzdem eine einmalige Aussicht über den Obervinschgau: Die Berge des Ortlermassivs scheinen zum Greifen nah. Der Blick ins Tal zeigt die Vielfalt des Obervinschgaus mit Kulturflächen und ursprünglichen Ortskernen. Rund 700 Höhenmeter sind zu bewältigen, um auf einem der schönsten Aussichtsberge oberhalb von Mals zu stehen, wenn wir für den Aufstieg mit dem Citybus nach Matsch fahren. Etwas mehr Ausdauer benötigt man hingegen für den direkten Anstieg von Mals, bei dem gut 1.300 Höhenmeter zu bewältigen sind.

  • Wegbeschreibung: Vom Dorfzentrum Matsch (Bushaltestelle) wandern wir Richtung Westen auf dem Almweg mit der Nr. 13 in mäßiger Steigung durch den Wald. Nach ca. einer Dreiviertelstunde den Almweg nach rechts verlassen und der Wegmarkierung Nr. 13 bis zum Gipfelkreuz der Spitzigen Lun folgen. Der Abstieg nach Mals erfolgt über Weg Nr. 12 nach Malettes und stets der Markierung 12 folgend über die St.-Martin-Kapelle ins Ortszentrum von Mals.
  • Variante: Vom Gipfelkreuz auf Weg Nr. 12 A nach Planeil absteigen und mit dem Citybus zurück nach Mals (Verbindungen mehrmals wöchentlich).
  • Gesamtgehzeit: 4 h 50 min
  • Höhenmeter im Aufstieg: 740 Hm

Die Vinschger-Leiten-Wanderung

Unsere Hausbergwanderung führt von Schlanders nach St. Martin im Kofel. Dabei lernen wir die Besonderheiten des Vinschger Sonnenbergs kennen: das Gebiet ist extrem niederschlagsarm. Diesem Umstand verdanken wir die Ausbildung der klassischen Steppenlandschaft des Sonnenbergs, die im Vinschgau „Leiten“ genannt wird. Die Schlanderser Leiten sind als Biotop ausgewiesen. Wir finden hier eine Verzahnung von Trockenrasen mit Flaumeichen-Buschwald, an den trockensten Stellen auch ausgedehnte Föhrenwälder. Einige Bergbauernhöfe am Sonnenberg wurden ob ihrer extremen Lage aufgelassen. Während der Wanderung haben wir Ausblick zur gegenüberliegenden Talseite, der „Nörderseite“ mit ihren schattigen Fichtenwäldern. Darüber blicken wir zu den schneebedeckten Dreitausendern der Ortlergruppe. Unser Ziel, der Weiler St. Martin im Kofel, thront wie eine Aussichtskanzel hoch über dem Vinschger Talboden. In der Wallfahrtskirche befindet sich das Höhlenheiligtum des Heiligen Martin.

  • Wegbeschreibung: Vom Bahnhof in Schlanders gehen wir durch das Dorf und entlang der Sonnenpromenade (Weg Nr. 1). Danach folgen wir dem Weg Nr. 14 Richtung Patsch und bleiben bis zum Ende der Wanderung auf diesem Weg. Wir gehen von Patsch zum Zuckbichl, dann vorbei an der Ruine Laggàr bis wir zum Gasthof Egg (Einkehrmöglichkeit) kommen. Vom Gasthaus aus gehen wir weiter bis zum Ende unserer Tour, St. Martin im Kofel, von wo wir mit der Seilbahn hinunter ins Tal nach Latsch schweben. Von Latsch nach Schlanders zurück geht es mit der Vinschgerbahn (Linie 250) – von der Seilbahn bis zum Bahnhof sind es nur wenige Gehminuten
  • Gesamtgehzeit: 4 h 30 min
  • Höhenmeter im Aufstieg: 1.100 Hm
Am Sonnenberg © Judith Egger I AVS
Stoanerne Mandln © Martin Plattner

Von Mölten zu den Stoanernen Mandln

Diese anspruchsvolle, lange Bergtour bringt uns zur prähistorischen Kultstätte der „Stoanernen Mandln“. Keiner weiß genau, warum die Steintürme auf dieser Anhöhe aufgeschichtet wurden und welche Bedeutung sie haben. Einige sagenumwobenen Erzählungen versuchen Aufschluss über die Bedeutung dieses mystischen Ortes zu geben. Teile der Wanderung führen noch durch eine relativ ruhige Zone des Tschögglbergs, während es bei der Sattlerhütte, bei den „Mandln“ und beim Möltner Kaser bei schönem Ausflugswetter doch etwas mehr Trubel gibt. Im Frühjahr ist die Krokusblüte auf den Weiden des Salten überwältigend.

  • Wegbeschreibung: Wir starten im Dorfzentrum von Mölten und gehen ca. 300 m auf dem Gehsteig in Richtung Schlaneid. Nach rechts abbiegen und auf Weg Nr. 13 bis Hohlweg, wieder rechts abbiegen und auf Weg Nr. 4A und 14A nach Kircheben. Auf Weg Nr. 15 zur Sattlerhütte und weiter zum Möltner Kaser. Weiter auf Weg Nr. 28 und später Weg Nr. 23A zu den Stoanernen Mandln. Auf Weg Nr. 23 über die Blas zum Jenesinger Jöchl. Über Weg 23B, 5 und 8 über die Forststraße zur Kirche Kampidell und weiter zum Gasthaus Lanzenschuster. Weiter durch Wiesen auf den Wegen Nr. 8A, 17A und 5 nach Schermoos. Die Rückfahrt erfolgt mit dem Bus Linie 156 nach Mölten.
  • Gesamtgehzeit: 6 h
  • Höhenmeter im Aufstieg: 1.190 Hm

Rundwanderung am Cisloner Berg

Diese aussichtsreiche Wanderung ist besonders für das Frühjahr und den Herbst geeignet. Sie führt von Montan zur Cisloner Alm und weiter zum Cisloner Berg. Vom Ortszentrum von Montan genießt man den Ausblick auf das malerisch gelegene Schloss Enn, ein altes Herren- und Gerichtsschloss, das von den Grafen Enn 1173 erbaut wurde. Weitere Höhepunkte der Wanderung sind die Windisch Wiesen, Lärchenwiesen oberhalb des Dorfes, welche für ihren Orchideenreichtum bekannt sind (Blütezeit im Frühjahr). Von der Cisloner Alm, die sich auf einer Hochfläche befindet, hat man einen schönen Ausblick auf das Unterland und den Mendelkamm. Von der Alm geht es weiter über Lärchenwiesen zum Jägerkreuz mit Ausblick auf Schwarz- und Weißhorn und auf das Dorf Truden. Unter uns liegen die Rentsch Wiesen. Der Weg unter der Hochwand wird schmaler, man wandert unter der Felswand hindurch (kurze Seilsicherung, Zaun als Absturzsicherung). Wir blicken auf Aldein und im Hintergrund auf die Berge der Sarntaler Alpen. Der Abstieg führt durch einen Buchen-Föhrenwald und wir erreichen bei den Kalditscher Höfen wieder das Siedlungsgebiet von Montan

  • Wegbeschreibung: Wir starten im Ortszentrum von Montan. Wer mit dem Bus anreist (Linie 140), geht von der Bushaltestelle an der Dolomitenstraße ein kurzes Stück der Straße entlang, und gelangt dann über Weg Nr. 4 ins Ortszentrum.  Immer weiter auf Weg Nr. 4 hinauf (die Windisch Wiesen querend) zu einem Forstweg. Über diesen teilweise leicht abfallend zum Zufahrtsweg des Rienzner Hofes. Über Weg Nr. 1 zuerst der Straße folgend, dann in Serpentinen mäßig steil durch den Wald hinauf bis zu einem Fahrweg und von dort bis zur Cisloner Alm (1249 m). Weiter über Weg Nr. 3 (teilweise Forststraße) aufsteigend bis zum Jägerkreuz (1434 m). Von dort über Weg Nr. 2B Richtung Norden zur Hochwand wandern. Abstieg über Weg Nr. 2A zu einer Forststraße (Nr. 2), dann über Weg Nr. 3c (zunächst Steig, dann wieder Forststraße) in weiten Schleifen bis zu den Kalditscher Höfen oberhalb von Montan. Von dort der Markierung Nr. 3 bis zur Hauptstraße (Bushaltestelle beim Hotel Tenz) folgen oder ins Ortszentrum von Montan.
  • Variante: Von der Cisloner Alm ausgehend nach Norden abzweigen, dem Forstweg (Markierung Nr. 2) folgen und nach Montan absteigen; Zeitersparnis gut eine Stunde.
  • Gesamtgehzeit: 5 h 45 min
  • Höhenmeter im Aufstieg: 1.030 Hm
Jägerkreuz am Cisloner Berg © Anna Pichler I AVS
Am Sieben-Schupfen-Weg © Karin Leichter I AVS

Der Sieben-Schupfen-Weg im Sarntal

Diese Almrundwanderung führt uns von Pens nach Weißenbach. Am Beginn unserer Wanderung können wir schöne Trockenmauern bestaunen. Am Ende der Höfezufahrt befindet sich das spätgotisch erbaute St.-Johann-Kirchlein. Ein Abstecher lohnt sich, denn innen und außen sind Fresken aus verschiedenen Epochen zu sehen. Im weiteren Wegverlauf erreichen wir die kleinen Blockhütten, die vor nicht allzu langer Zeit während der Heuernte als Unterkunft gedient haben. Von den Almhütten ausgehen steigen wir durch Nadelwald ins Oberbergtal ab. Dieses Seitental des Penser Tals wird vom mächtig aufragenden Gipfel des Sarner Weißhorn beherrscht.

  • Wegbeschreibung: Wir starten ausgehend von Dorfzentrum oder der Bushaltestelle in Pens auf Weg Nr. 6 der Hauptstraße entlang in Richtung Weißenbach. Wir verlassen die Straße wandern über einen Wiesenweg, anschließend auf der Zufahrtsstraße an mehreren Hofstellen vorbei. Wir bleiben immer auf Weg Nr. 6 und erreichen über einen Güterweg durch Wald die Sieben Schupfen. Weiter geht es über den Steig (stets Markierung Nr. 6), steile Bergwiesen querend zur Rosswang und anschließend durch schroffe Waldhänge abwärts zur Oberbergalm. Hier endet der Sieben-Schupfen-Weg. Über den Fahrweg, Markierung Nr. 9, steigen wir bis nach Weißenbach ab. Die Rückfahrt erfolgt mit dem Bus, Linie 150.
  • Gesamtgehzeit: 3 h 20 min
  • Höhenmeter im Aufstieg: 460 Hm

Von Klobenstein zum Saubacher und Rittner Schritzenholz

Diese aussichtsreiche Wanderung für ausdauernde Wanderer führt uns auf die schönen, mit Lärchen bestockten Almwiesen, welche als „Schritzenholz“ bezeichnet werden. Nachdem wir das Siedlungsgebiet hinter uns gelassen haben, führt unser Weg durch schöne Kiefern- und Tannenwälder in Richtung Nordosten. Am so genannten „Loden“ gelangen wir auf eine große, idyllische Lichtung, an dessen oberem Rand eine unbewirtschaftete Forsthütte steht. Kleine Seen, Moore und Zirben prägen diese magische anmutende und ruhige Umgebung am Heidrichsberg. Man befindet sich hier in einem naturnahen Waldgebiet, welches von kleinen Weide- und Wieseninseln unterbrochen wird. Hier findet man noch zahlreiche und zum Teil auch ausgedehnte Moorflächen – eine Seltenheit am wasserarmen Ritten. Ab dem Loden führt unser Weg über den Rampoldsteig, an dessen höchster Stelle sich uns ein atemberaubendes Panorama auf die Dolomiten eröffnet.

  • Wegbeschreibung: Vom Bahnhof Klobenstein folgen wir zuerst der Straße Richtung Rittner Horn, Markierung Nr. 1. Vorbei am Gasthaus Rittner Stube überquert man den Kreisverkehr und folgt noch ca. 200 m der Landesstraße in Richtung Pemmern. Von dort folgen wir Weg Nr. 1, vorbei am Kleehof, in Richtung Waldhotel Tann. Dort beginnt die Forststraße zum Loden (Markierung Nr. 27). An der Weggabelung nach ca. 1 km links halten. Dem Forstweg weiter nach Osten folgen (immer Weg Nr. 27). An der Kreuzung nach rechts dem Rampoldsteig folgen, an dessen Ende man das Saubacher Schritzenholz (1.457 m) erreicht. Dort angekommen, halten wir uns an der Weggabelung rechts (Weg Nr. 34) und wandern nach Süden weiter. Der Weg ist nun etwas steil und abschüssig und erfordert vor allem bei der Überquerung des Dicktelegrabens Trittsicherheit. Anschließend erreicht man das Rittner Schritzenholz (1.473 m). Von hier führt der Wanderweg Nr. 34 weiter zum Aussichtspunkt Grindlegg (1.425 m). Auf einer kleinen asphaltierten Straße steigen wir bis zum Gasthaus Egarter und nach Maria Saal ab. Von dort entweder mit dem Bus (Linie 165) oder weiterhin zu Fuß über den Erdpyramidenweg nach Lengmoos und zurück nach Klobenstein wandern.
  • Gesamtgehzeit: 5 h 15 min
  • Höhenmeter im Aufstieg: 600 Hm
Rastplatz am Loden © Cristina Camerota
Höhenwanderung von St. Lorenzen nach Enneberg © Herbert Lauton

Von Hof zu Hof über dem Gadertal

Bei dieser Höhenwanderung von St. Lorenzen nach Enneberg erhalten wir einen Einblick in Kultur und Tradition des Gadertals. Wir wandern auf alten Wegen hoch über dem Talgrund und kommen immer wieder an alten Bauernhöfen und den sogenannten „Viles“, den typischen ladinischen Weilern, vorbei.

Diese sonnige Wanderung führt uns vom Pustertal ins Gadertal, wir überschreiten die Sprachgrenze zwischen dem Deutschen und dem Ladinischen. Wer gut beobachtet, bemerkt den Unterschied zwischen den Kulturdenkmälern der beiden Sprachräume.

  • Wegbeschreibung: Wir starten vom Dorfzentrum oder vom Bus- bzw. Zugbahnhof von St. Lorenzen aus. Auf Weg Nr. 8A wandern wir in Richtung Süden nach St. Martin, vorbei an der Michelsburg bis zum Weiler Moos. Wir bleiben stets auf Weg Nr. 8A wandern leicht ansteigend zum „Krinner Kreuz“. Bei der Wegkreuzung wechseln wir auf Weg Nr. 8B und folgen diesem bis kurz vor den Pfaffenberger Höfen. Nun wechseln wir auf Weg Nr. 12A und wandern über eine Forststraße weiter zu den Weilern „La Munt“ und „Ciaseles“. Der Weg 12A mündet nun in den Weg Nr. 12. Über die asphaltierte Straße erreichen wir zunächst die Siedlung Brach und anschließend Enneberg – Pfarre. Über Weg Nr. 2 steigen wir schließlich zur Bushaltestelle bei Framacia an der Hauptstraße ab. Die Rückfahrt erfolgt mit dem Bus (Linien 461 und 460).
  • Gesamtgehzeit: 4 h 30 min
  • Höhenmeter im Aufstieg: ca. 750 Hm