Föhrenwald © Sepp Hackhofer
Aus der Bergeerleben-Serie zu den Südtiroler Berg- und Flurnamen
von Johannes Ortner (Bergeerleben 1/2024)
In Südtirol werden 50 Prozen der Landesfläche von 111 verschiedenen Waldtypen bedeckt. Der Wald ist Lebensraum für Tiere und Pflanzen, schützt Höfe und Talsiedlungen vor Erdrutschen und Lawinen, bietet Erholung und ist eine wichtige CO2-Senke. Wald ist so selbstverständlich, dass man in den Orts- und Flurnamen andauernd darüberstolpert. Hier der Versuch, etwas Ordnung in die „Wald-Namen“ zu bringen.
Das Normalwort Wald (mda. Wålt, Wåll, Bål; Verkleinerung ’s Waldele, ’s Waltl, ’s Wellel) ist, auf den ersten Blick überraschend, mit dem Wort „Feld“ urverwandt. Beide Wörter lassen sich auf indogermanisch *welh- „schlagen“, im Speziellen „ausreißen, rupfen (von Gras, Zweigen, Blättern)“, zurückführen. Zu dieser Wortsippe gehören auch das lat. vellere „rupfen“ und das Substantiv „Wolle“ (eigentlich „das vom Schaf Gerupfte“). Seit je stellte die Waldweide die Fütterungsgrundlage dar, denn die Felder waren dem Getreidebau vor[1]behalten und die früher ungedüngten Heim- und Bergwiesen bildeten die Winterreserve an Heu. Der Wald war nicht wegen seines Holzes wichtig, sondern wegen der in der Stallstreu („Ströb“) enthaltenen Nährstoffe. Die „Ströb“ bildete die Grundlage des Lebenskreislaufes am Hof. Alle Nahrung kommt aus dem Wald und wird, verwandelt zu Mist, zum täglich’ Brot. Eigentliche Gipfelnamen mit dem Bestandteil „Wald“ lassen sich in der Flurnamensammlung Südtirols nicht finden, dafür aber viele geografische Namen. Einige Beispiele: der Marteller Waldberg (1303 „in loco dictus Walde“), der Weiler Walde in Riffian (1285 „in dem Walde“), die beiden auf 1.400 Metern liegenden Steilhöfe Ober- und Unterwalder in Weitental (1288 „ze Walde“) oder die Walderhöfe (Niedermoar, Obermoar und Glöggl) in Antholz-Niedertal.
Nicht zu vergessen die Sarner Fraktion Vormeswald (mda. Förmaswåll = „Volkmars Wald“) und die Deutschnonsberger Ortschaft Unsere Liebe Frau im Walde, im Volksmund einfach „in Wålt“ genannt und 1298 in einer lateinischen Urkunde als „s. Maria ex silua“ (silva = „Wald“!) erstmals belegt. Die Katastralgemeinde Mittewald (Gemeinde Franzensfeste) ist 1223 als „de Mittenwalde“ erwähnt und entstand als Rodung „inmitten des Waldes“. Etwa 50 km weiter nördlich ist im Jahre 1288 ein „Prennerius de Mittenwalde“ belegt, Namenspate des Brennerhofes und damit des Brennerpasses. Als „Prennerius“ bezeichnete man jemanden, der Brände entfachte, um Alm- oder Weideflächen „mitten in einem Wald“ zu gewinnen.
Ein zweiter Allgemeinbegriff für einen Wald lautet Holz. Träger:innen des Familiennamens „Holzer“ und „Holzner“ waren einst Waldarbeiter bzw. Anwohner eines Holzes oder Waldes. Einige Beispiele von Weiler- und Hofnamen mit dem Bestandteil „Holz“: „Holz“ ist der Name eines Gehöfts in Pfitsch, der „Holzberg“ befindet sich nordwestlich oberhalb von Steinhaus im Ahrntal und die Häusergruppe „Holz“ befindet sich in der Katastralgemeinde Mareit im Bereich Obere Gasse. Die Verkleinerung Hölzl fehlt weitestgehend im Vinschgau und im Burggrafenamt (Ausnahme ist der häufige Familienname Hölzl!), ist aber im Brixner Becken, im Pustertal und Wipptal häufiger anzutreffen. Beispiele: die Waldflur „Hölzl“ in Lüsen am östlichen Abfall des Plosebühls, die Bergwiese „Hölzl“ in Pfunders sowie das Gehöft „Hölzl“ mit dem berüchtigten „Hölzlgrobe“ an der Grenze zwischen den Katastralgemeinden Taisten und Pichl/Gsies.
Mit Forst wird ein Wald bezeichnet, der vom Menschen regelmäßig, etwa zur Jagd und Holzgewinnung, genutzt wird. Darüber hinaus ist damit auch ein herrschaftlicher Wald (z. B. der „Leuchtenburger Forst“ zwischen Überetsch und Unterland) bzw. Bannwald gemeint, der einen Gegensatz zur „Mark“ bildet, die von den Markgenossen gemeinschaftlich zur Weide und Mast genutzt wird. Der Terminus Forst ist Ergebnis einer Verschmelzung zweier Begriffe. Der eine Begriff ist das mittellateinische foresta („Wald“), welches auf forestis silva („der äußere Wald“) zurückgeht, wobei das Wort „forestis“ mit „Wald“ verwechselt wurde. Der andere Begriff ist das fränkische forhist „Wald, Wildgehege; bewaldetes Land“, welches das mittellateinische foresta zumindest beeinflusst hat. In Südtirols Flurnamen kommt der Name „Forst“ nur in Zusammenhang mit einem Forstgarten oder einer Forsthütte vor. Eine Ausnahme bildet die Algunder Fraktion Forst (1308 Vorst) mit der gleichnamigen Brauerei), sowie der am Beginn des Ultentals stehende Forsthof (1369 Forsthouen).
Romanische Wald-Wörter
Das ladinische Appellativ für Wald lautet Bosch (gesprochen Bòsch-gg). Das Wort erscheint häufig in der lokalen Toponymie, z. B. im Bosch dai Bues („Saltria-Ochsenwald“) und im Bosch dala Vaces („Kuhwald“) auf der Seiser Alm nahe Saltria. Im äußeren Gadertal gibt es gleich 3 „Bosch de Plaies“: Zum einen handelt es sich um schmale und steile Waldparzellen oberhalb von Cianacëi in Mantëna/Montal, weiters um einen Wald westlich des Weilers Anvì (St. Martin in Thurn) und schließlich um eine steile Waldseite unterhalb des Col dla Vedla in Rina/Welschellen.
In Laatsch im Obervinschgau trifft man auf zahllose alpenromanische Flurnamen, wie z. B. Böschas bzw. Böschawald (mda. Pëschawålt; genau betrachtet eine Tautologie „Wald-Wald“!) und den aus Lärchen bestehenden lichten Böschaboden, der im Mai 1499 Schauplatz der Calvenschlacht war. Im nahen Schlinig liegt die Wiesenflur Mitschtjetta, ein Name, der auf die alpenromanische Verkleinerung *boschetta „Waldele“ zurückgeht. Die obere Abgrenzung dieser Wiesenflur wird in der Tat „Waldele“ genannt. Romanisch ist auch das Grundwort Selva wie im Grödner Gemeindenamen Sëlva (Wolkenstein).
In der Gemeinde Laurein liegt der Selvát („Oberwald“), der zur Clazner Alp (Malga di Cloz; Cloz liegt im Trentino) gehört. Im hinteren Avingatal (Taufers im Münstertal) befinden sich die Almwiesen Selvatsches, deren Name sich von alpenromanisch *silvatšja „Waldgegend“ ableiten. In diesem Flurnamen lebt noch die Erinnerung daran, dass sich einst beweidete Wälder anstelle vieler Bergwiesen ausdehnten. „Selva“ leitet sich von lateinisch silva „Wald“ ab, ist mit griechisch hylé „Holz, Brennholz“ urverwandt und findet Anschluss im proto-indogermanischen *swel- bzw. *sel- „Brennholz, Balken“.
Der bekannte Name Salten – er bezeichnet große Lärchenwiesen in den Gemeinden Jenesien und Mölten sowie den Ausgang des Zieltales in der Gemeinde Partschins – leitet sich von mittellateinisch saltus „Wald, Waldschlucht“ mit der Nebenbedeutung „Engstelle, Pass, Lichtung, Flur“ ab. Der Name der Ortschaft Saltaus im äußeren Passeier kommt von *area saltu-sa „bewaldetes Gelände“. Der breite Saum des „Riffianer Walds“ bildet heute noch die Grenze zwischen dem Burggrafenamt und Passeier. Schließlich sei noch der vom romanischen saltuarius stammende Saltner („Flurhüter“) erwähnt, der natürlich auch vom Begriff saltus („Flur, Wald“) abgeleitet wird.
Der gezähmte Wald
Im Alpenraum haben sich viele Begriffe etabliert, die das Ergebnis intensiver Waldnutzung widerspiegeln. Ein Begriff, der uns in der Namensgebung sehr oft begegnet, ist der Loach. Er benennt einen ausgelichteten, beweideten Laubwald. Das Wort „Loach“ leitet sich von althochdeutsch lo-h „Lichtung, Gehölz, Gebüsch, kleiner Wald, Hain“ ab, die indogermanische Wurzel ist *leuk- „licht, hell“. Auch der lateinische lucus „Hain“ geht auf das lichte Laubgehölz zurück. Im Eisacktal wird der Kastanienhain „Këschtnloach“ genannt, während der „Löech“ im Ahrntal einen Bedeutungswandel erfahren hat: Dort bezeichnet er den steilen Ackerrain zwischen den Feldern. Im äußeren Pustertal (Terenten – Meransen – Vals) heißt er „Luech“, in Pfunders „Lech“ und im Vinschgau „Loa“. Ein Laubgehölz, in dem das Laub als Streu gesammelt wird, heißt manchmal Labmes bzw. Labnis. In den Weistümern, das sind verschriftlichte Gewohnheitsrechte, erscheinen die Formen laubnus, läppmes. Im Meinhardinischen Urbar des späten 13. Jh. geht die Rede von einem „rehte daz laubmaize haizet“. Der Begriff setzt sich aus „Laub“ und „Moas“ zusammen, was in etwa „gerodeter Laubwald“ bedeutet. Am Schlanderser Nördersberg heißen die beweideten Heimwälder und -weiden (z. B. beim Haselhof) heute noch „Labmess“ bzw. „Labmoas“. Bekannter dürfte freilich das Sarner Freizeitgelände „Labnis“ sein.
Am Regglberg hat sich eine besondere Bezeichnung für den beweideten Heimwald erhalten, nämlich die Aucht (Pl. Aichte, Auchtn, Verkleinerung ’s Aichtl). Der Name leitet sich von althochdeutsch „u-hta“ (= „Morgendämmerung, Frühzeit“) ab und bezeichnete ursprünglich die Weide, wo das Vieh nachts gehütet wurde (siehe dazu genauer Bergeerleben 03/20, S. 47). Am Schlanderser Nördersberg, östlich vom Wiebenhof, gibt es den Wald Pizoachn. Denselben Namen trägt eine Bergweide mit Sommerfrischhäusern etwas unterhalb von Falzeben in Hafling. Dabei handelt es sich um einen eingezäunten Wald, denn „Pizoachn“ bedeutet in etwa „das ringsum Bezeichnete, Eingehegte“.
Am Deutschnonsberg, besonders in Proveis, wird der Hauswald Gatsch genannt. Dieser Name ist eine Entlehnung von romanisch „gagio“ (zu mittellateinisch gajum „beweideter Hauswald“, wovon sich wiederum der Name des Marlinger Weinhofes Goidner und die Schenner Großflur Goyen ableiten). Das romanische „gagio“ ist selbst langobardischen Ursprungs, nämlich *gahagjo „eingehegter Wald“. Auch das folgende Wald-Grundwort, der Schåchen (auch „Schachten“, „Tschachen“, in der Verkleinerung „Schachl“), ist häufig anzutreffen. Dieser Begriff leitet sich von ahd. skahho „Bergvorsprung, Landzunge“ ab. Im Mittelhochdeutschen erfuhr der „schache“ eine Bedeutungsverschiebung hin zu „einzelnes Waldstück, Vorsaum eines Waldes“. In konservativen Tiroler Dialekten bedeutet Schachen „ins Feld ragender bzw. zu Feld gerodeter Wald, Waldzunge, Jungwald“. In Martell heißen die Heimwälder der Haufenhöfe „Schårchtn“ bzw. „’s Scharchtl“. „Schachen“ ist auch eine kleine Wohnsiedlung in Rein in Taufers und ein Gasthaus in St. Johann in Ahrn. „Schacher“ ist der Name mehrerer Höfe in Sarntal, Prettau und Prags, weiters wird ein Felseinschnitt beim Gasthaus Sachsenklemme (Gemeinde Franzensfeste) „Schachental“ genannt. Das Schacherbirgl (1.887 m) ist eine mit Latschen bestandene Anhöhe zwischen dem Möselegraben und dem Birkental im Höhlensteintal (Gem. Toblach). Dort wurde in der Zwischenkriegszeit Holz gehackt, wobei sich aus Fahrlässigkeit ein Brand entfachte, dem größere Waldstücke zum Opfer fielen.
Recht und Besitz
Ein Wald in Gemeinschaftsbesitz heißt manchmal Bannwald. Seine Nutzung (Schlägerung, Beweidung) wird gemeinschaftlich geregelt. Der Begriff Bann bedeutet „Unter Verbot Gelegtes“ und leitet sich von ahd. Ban „Gebot, Anordnung, Regulierung“ ab. Das germ. *banna bezeichnete ein „ausgesprochenes Gebot“. Das Wort kann auf indogermanisch*bha „sprechen, besprechen“ zurückgeführt werden. In vielen Waldkarteien ist der „Bannwald“ als „Baumwald“ eingetragen, in der Mundart heißt er meist „Pu-nwålt“ oder „Pånnwålt“. Gleich südlich vom Völlaner Joch (Gemeinde Tisens) liegt der Bannwaldbichl (1.665 m; in der lokalen Mundart „Pu~wåltpichl“).
Im Vinschgau wird der Bannwald zum Multwald. Dieser Begriff stammt von alpenromanisch *multa „Strafe“ und bezeichnet nichts anderes als den Flurzwang, wie er einst besonders auf den „Multen“ (= Malser Haide) ausgeübt wurde. Der Multwald war eben auch nur eingeschränkt nutzbar. Bekannt ist die Multwaldhütte (1.667 m) auf den Kohlplätzen beim Kleinalbl (Gem. Schlanders). Viele ehemals gemeinsam genutzte Wälder wurden mit der Zeit „privatisiert“. Um bei den Zuteilungen Gerechtigkeit walten zu lassen, wurden die Wälder in lange schmale Parzellen geteilt und den einzelnen Bauern zugelost. Eine solcherart zugeloste Waldparzelle heißt Loas (Plural „Leaser“; Beispiel: die „Unteren“ und „Oberen Tschivoner Leaser“ in der Gem. Schenna), Stuck (Plural Stücker; Beispiel: die „Eggner“ und „Petersberger Stücker“ in der Gem. Deutschnofen) oder Toal (Plural Toaler bzw. Teilwälder; Beispiel: die „Salurner Toalwalder“, die von den italienischen Bauern in Buchholz „le sòrti“ genannt werden).
Wald-Ertrag
Wälder galten früher auch als Kapitalanlagen der Bauern. Drückten Schulden oder waren große Geldsummen aufzutreiben, wurde der Eigenwald kurzerhand gerodet und das dabei anfallende Holz verkauft. Ein großflächiger Holzschlag wurde früher Moas (auch „Maiß“) genannt. Dieser Waldname kommt z. B. zwischen Hörschwang und Onach vor („Mahmoas“, „Ochsenmoas“, „Moasbachl“). Bei der Bezeichnung „Moas“ handelt es sich um eine Substantivierung des ahd. Verbs meizan („maißen“) was so viel wie „roden, schlagen, hauen“ bedeutet.
Auch der Flurnamentyp Umes- (z. B. „Umeser“ in Klobenstein, heute Wohngebiet; „Umespichl“ bei Neuhütt/Aldein oder die Bergwiese „Oumespichl“ in Pawigl/Lana) ist häufig. Auch der Ameisberg in St. Peter in Ahrn und reiht sich in die Beispiele ein. Dieser Name geht auf das ahd. „ab-meizan“ („abholzen, roden“) zurück und hat also nichts mit etwaigen Waldameisen zu tun. Das alpenromanische Pendant zu Umes- lautet Fråtte (rom. *fracta „Bruch“, spätere Bedeutung „Holzschlag“). Diesen Waldnamen finden wir direkt unterhalb vom Moaswald in Onach, darüber hinaus auch in den beiden Gemeinde Lüsen und Tiers. War der Baum geschlägert, mussten Stamm und Äste zu Tale befördert werden. Dies geschah in vereisten Geländerinnen, den sogenannten Risen bzw. Laser (Singular: ’s Los). Der Begriff „Ris“ (auch „Holz-“ bzw. „Heuris“) hat nichts mit Riesen zu tun, sondern leitet sich von ahd. Rı[1]san „fallen“ ab (wie auch das Verb „rieseln“).
Der Rieserferner bzw. richtig Risenferner hat seinen Namen von der Großflur Rise („abfallendes Gelände“) oberhalb und unterhalb vom Hartdegenweg. Hoch oberhalb der Rise erhebt sich der Risennock (2.930 m). Der Begriff „Los“ („Holz-, Heulos“; zu mhd. laz „loslassen, losschnellen“) tritt im Passeier an die Stelle der Ris. Holzstämme wurden auch per Drift auf den Wildbächen transportiert. An geeigneter Stelle wurden sie in einen Holzrechen getrieben und an Land gezogen. Dieser Stapelplatz der Blö[1]cher, Brügel und Musl ist die (Holz)- Länd (Bezeichnung vom „Aufländen“ des Holzes). Im Etschtal v. a. südlich von Bozen wird die Holzlände durch das romanische Lehnwort Reif ersetzt (zu lat. riva „Ufer“). Der Ortsname Blumau bedeutet „Plumm-Aue“ und bezeichnet einen Standort mit Holzplummen („hoch aufgeschichtete Holzstöße“, zu lat. pilumen „Holzstoß“).
Vor lauter Bäumen keinen Wald sehen
Abschließend sei noch ein Streiflicht auf das Wort „Baum“ geworfen. In den süddeutschen Dialekten heißt es durchwegs Pam (Familien- und Hofname „Pamer“) mit der Bedeutung „Baum“, aber auch „Balken“. Wie im Falle von englisch beam („Balken, Strahl“) und Ladinisch legn („Baum“) wird im Baum in erster Linie der Werkstoff Holz gesehen. Es gibt allerdings noch ein zweites Wort für „Baum“, welches wir vom Englischen („tree“) her gut kennen. Es ist als Endsilbe „ter“ in den deutschen Baum- und Strauchnamen Wacholder, Apfalter („Apfelbaum“; vgl. dazu den Hof „zi Åpfålton“ im Ahrntal und das Dorf Abfaltersbach im Osttiroler Pustertal), Holunder, Rüster („Ulme“) und Maßholder („Feldahorn“) erhalten geblieben. Der Wortbestandteil *ter wurzelt im Westgermanischen *treu, das auf proto-iIndogermanisch *doru „Baum“ bzw. *drew „hart, fest, stark“ mit der Primärbedeutung „Holzpfahl, Pfosten“ zurückgeführt wird.