Herbstliche Färbung am Rammelstein © Judith Egger

Im Herbst suchen wir gerne sonnige Lagen auf und genießen die wärmende Sonne in vollen Zügen. Hier stellen wir euch wieder einige Tourenvorschlage vor, die zu Fuß direkt vom Heimatort oder mit Unterstützung von öffentlichen Verkehrsmitteln machbar sind.

Bergeerleben 4/2023

Tourenvorschläge

Für die Tourenplanung könnt ihr das Tourenportal www.alpenvereinaktiv.com in Kombination mit der Fahrplan-App Südtirolmobil nutzen. Wenn ihr selbst tolle Touren mit Öffis ausprobiert habt, schickt sie bitte als #1000Schritte-Aktion an klima@alpenverein.it, damit auch andere von euren Tipps profitieren können.

St. Maria in der Schmelz © Frieder Blickle | Vinschgau Marketing

Der Marteller Höhenweg

Der Marteller Höhenweg startet im Marteller Talschluss, der mit Bus, Linie 262 (Martelltal–Goldrain–Schlanders) und anschließend 264 (Hintermartell–Martell Dorf; Haltestelle Enzianhütte), erreicht werden kann. Der Weg führt zunächst ein kleines Stück der Straße entlang talauswärts und führt dann in Richtung Lyfialm (bewirtschaftet bis Ende Oktober). Entlang des Weges treffen wir knorrige Lärchen und Zirben an: Kurz nach der Lyfialm stehen bis zu 600 Jahre alte Urlärchen. Der Höhenweg führt im ständigen Auf und Ab durch lichte Wälder, vorbei an Almen und bietet zahlreiche Ausblicke auf die Marteller Bergwelt. Am Endpunkt unserer Tour befindet sich die Knappenkapelle St. Maria in der Schmelz.

Wegbeschreibung: Wir starten im Talschluss von Martell beim Gasthof Enzianhütte und folgen dem Weg Nr. 39 über die Enzianalm bis zur Peder-Stieralm. Ab dort wandern wir auf dem Weg Nr. 35 bis zur Lyfialm. Anschließend geht es über den Marteller Höhenweg (Weg Nr. 8) vorbei an der Rosimalm und der Schluderalm bis zum Berggasthof Stallwies (Einkehrmöglichkeit). Zwischen der Rosimalm am Eingang des Rosimtales und der Schluderalm am Eingang des Schludertales muss eine etwas ausgesetzte Steilstufe, die mit Drahtseilen gesichert ist, überwunden werden. Im Schludertal wurden bis 2008 im Rahmen eines internationalen Wiederansiedlungsprojektes mehrfach junge Bartgeier freigelassen. Kurz vor Ende der Tour kommen wir zum Berggasthof Stallwies (1.940 m; Einkehrmöglichkeit). Bis Mitte Oktober verkehrt ein Wanderbus (Linie 258) 2-mal nachmittags von Stallwies nach Martell Dorf (dort Anbindung an den Bus, Linie 262). Alternativ dazu kann man über Weg Nr. 5 absteigen, um zur Bushaltestelle St. Maria in der Schmelz (Bushaltestelle, Linie 264) zu gelangen.

Höhenunterschied: 600 Hm im Aufstieg, 1.100 Hm im Abstieg
Gesamtgehzeit: 5 h

Klaus Bliem, AVS Laas

Von Reinswald über den Getrum-Höhenweg nach Durnholz

Die Wanderung ist sehr abwechslungsreich, eignet sich aber nur für konditionsstarke, schwindelfreie und trittsichere Bergwanderer. Es bietet sich die Möglichkeit, in einem Zug gleich 3 Gipfel zu besteigen: das Plankenhorn (2.589 m), den Getrumspitz (2.569 m) und die Anhöhe des Getrumjochs. Während der gesamten Wanderung können wir einen wunderbaren Rundumblick auf die Südtiroler Bergwelt genießen.

Wegbeschreibung: Wir fahren mit dem Bus, Linie 152 (Durnholz–Reinswald– Sarnthein), nach Reinswald/Haltestelle bei der Umlaufbahn (bis Ende Oktober in Betrieb) und fahren mit dieser zur Bergstation. Nun wandern wir über Weg Nr. 9B zum Sattele. Unmittelbar nach dem Sattele gehen wir bei einer Wegkreuzung weiter auf Weg Nr. 8A zur ersten Anhöhe. Auf dem Kamm geht es weiter über Weg Nr. 8 zum Plankenhorn und zum Getrumspitz. Wir bleiben zunächst auf dem Kamm und steigen erst später zu einer Wegkreuzung ab. Nun wenden wir nach links und steigen über Weg Nr. 22A zum Pfattner Albl ab. Wir bleiben auf Weg Nr. 22A, der durch Fichten-Lärchen-Wälder führt, wenden uns bei einer Wegkreuzung nach rechts und folgen Weg Nr. 22, der uns nach langem Abstieg nach Durnholz führt. Die Bushaltestelle (Linie 152) liegt am Dorfeingang.

Höhenunterschied: 620 Hm  im Aufstieg, 1.200 Hm im Abstieg
Gesamtgehzeit: 4 h 30 min

AVS Sarntal

Von der Getrumalm zur Kassianspitze © Karin Leichter
Wuhnleger mit Rosengarten © Judith Egger

Wanderung auf der Tierser Sonnenseite

Diese sonnige Herbstwanderung führt uns von St. Zyprian über Weißlahnbad zum Wuhnleger und Völsegg und endet im Dorfzentrum von Tiers. Wir wandern größtenteils über Weiden, Lärchen- und Kiefernwälder und genießen wunderbare Aussichten auf den Rosengarten.

Wegbeschreibung: Wir starten bei der Bushaltestelle St. Zyprian (Linie 185, St. Zyprian–Tiers– Bozen) und wandern auf Weg Nr. 2 bis Weißlahnbad. Nun folgen wir dem Weg Nr. 6 bis zur Wegkreuzung und steigen auf Weg Nr. 4A weiter zum Wuhnleger (breite Weidefläche mit dem kleinen Wuhnleger Weiher – darin spiegelt sich der Rosengarten; höchster Punkt der Tour, 1.410 m) auf. Von dort geht es immer weiter auf Weg Nr. 4 und später auf Weg Nr. 4B leicht absteigend bis zum Hotel Velseck. Nun folgen wir dem Weg Nr. 6B ins Dorfzentrum von Tiers. Von dort Rückfahrt mit Bus Linie 185 nach Bozen.

Höhenunterschied: 360 Hm im Aufstieg, 410 Hm im Abstieg
Gesamtgehzeit: 2 h 20 min

Toni Trompedeller, AVS Tiers

Gipfeltour auf den Rammelstein

Auf dieser Rundtour wandern wir zunächst gemütlich auf breitem Forstweg ins Wielental, dann steil und teils mit seilversicherten Passagen zum aussichtsreichen Gipfel. Über weite Almflächen geht es zur schön gelegenen Gönneralm und von dort durch den Wald zurück zum Ausgang des Wielentals und zur Bushaltestelle.

Wegbeschreibung: Wir fahren vom Bahnhof Bruneck mit Bus (Linie 432, Percha–Oberwielenbach) bis zur Haltestelle Wielental in der Fraktion Oberwielenbach. Wir gehen der Straße entlang ein Stück zurück und nehmen den Forstweg, Markierung Nr. 1, ins Wielental, wobei wir an mehreren Almgebäuden vorbeikommen. Die Lercheralm ist im Sommer bewirtschaftet; nun geht es weiter in Richtung Haidacheralm (ebenfalls Sommerbewirtschaftung). Bereits vor Erreichen der Haidacheralm verlassen wir den Forstweg und wandern auf Weg Nr. 6A rechts ab und steil ansteigend in zah[1]reichen Serpentinen durch den Wald empor bis auf die Grathöhe, wo wir auf den von Antholz kommenden Anstiegsweg (Grentesteig, Nr. 6) treffen. Nun folgt unser Weg dem Gipfelaufbau und wird anspruchsvoller: Es geht über Stufen, Blockwerk, ausgesetzte, aber teils seilversicherte Stellen bis zum Gipfelkreuz des Rammelsteins (2.483 m) mit lohnender Fernsicht. Der südseitige Abstieg (Weg Nr. 6) weist keine Schwierigkeiten auf keine Schwierigkeiten auf und führt schon bald über den Bergrücken und weite Almflächen. Man kann bis zum Gipfelkreuz des Hochnalls gehen oder bereits vorher rechts abzweigen und den Weg Richtung Gönneralm (Einkehrmöglichkeit) nehmen. Von der Alm folgen wir ein kurzes Stück der Forststraße, nehmen dann den Wanderweg Nr. 6 und steigen in Richtung Wielental ab, wo wir, das letzte Stück über den Forstweg talauswärts wandernd, unseren Ausgangspunkt erreichen.

Höhenunterschied: 1.080 Hm im Auf- und Abstieg
Gesamtgehzeit: 5 h 15 min

Judith Egger, Redaktion Bergeerleben

Gipfelkreuz am Rammelstein © Judith Egger