ALPINIST Team: Spannende Erlebnisse der letzten zwei Jahre

Nun erreichte das ALPINIST Teams ihren Höhepunkt mit der Abschlussreise im beeindruckenden Aladaglar Gebirge in der Türkei.

In den letzten zwei Jahren erlebte unser ALPINIST Team eine intensive Zeit und konnte dabei eine Vielzahl neuer Fähigkeiten erwerben. Die zahlreichen Höhepunkte der gemeinsamen Aktionen prägten die Erfahrungen jedes Einzelnen.
Für uns als Koordinatoren war es besonders erfreulich zu beobachten, wie sich die Gruppe im Laufe der Zeit entwickelte und welchen Weg sie im Rahmen dieses Mentoring-Programms einschlug. Samuel Holzknecht teilt in einem knappen Bericht die facettenreichen Erlebnisse der vergangenen zwei Jahre, während Hannes Niederwolfsgruber von der abenteuerlichen Kletterreise in das entlegene Aladaglar Gebirge berichtet. Dort konnte das Team mit insgesamt 8 Erstbegehungen beeindruckende Erfolge verbuchen.

Als ich vor gut zwei Jahren von diesem Projekt erfahren habe, wusste ich sofort, dass ich mich hier bewerben sollte. Grund dafür war, meine Passion für den Alpinismus mit Gleichgesinnten teilen zu können und wertvolle Erfahrungen mit Bergführern und Mentoren zu sammeln.  

Mitte März 2022 machten wir uns auf den Weg zum Sichtungstreffen ins Pustertal. Dort waren etwa 30 junge Alpinisten im Alter von 18 -25 Jahren geladen. 

Am ersten Tag machten wir uns auf Skitour ins Antholzertal auf, das Almerhorn war unser Ziel. Bei dieser Tour ging es vorwiegend ums Kennenlernen und uns gegenseitig auszutauschen, wobei die Bergführer auch unsere Skitechnik und Kondition unter die Lupe nahmen. Am nächsten Tag wurden unsere Fähigkeiten beim Eis-Mixed und Sportklettern geprüft, deshalb begaben wir uns am Vormittag zum Eisfall „Milchtrinker“ in Rein.  Am Nachmittag machten wir uns auf den Weg zum Klettern in den Klettergarten Burgkofel nach St. Lorenzen. Im Bauen von Standplätzen wurden wir u.a. geprüft.  

Acht Mitglieder der bestehenden Gruppe wurden schlussendlich für das Alpinist Team ausgewählt.  Bald darauf wurden wir zur Landesleitung des Alpenvereins nach Bozen geladen. Die acht Mitglieder des Teams stellten sich vor und gemeinsam planten wir die Vorhaben der kommenden zwei Jahre. 

Im Juni hatten wir dann schon volles Programm. Das erste Wochenende absolvierten wir in Zans in Vilnöss. Dort stand die Einheit „Notfall Alpin Sommerzusammen mit Bergführer Manuel Baumgartner und Erste Hilfe Spezialisten Oskar Zorzi auf dem Programm.  Im Mittelpunkt standen Rettungsmaßnahmen im Ernstfall: z.B. Sollte sich jemand verletzen und keine Hilfe von außen möglich ist. Weiters lernten wir wie wir unserm Partner in einer Notsituation helfen können. Natürlich wurden auch Erste Hilfe technische Szenarien simuliert und ausgiebig und geübt.  

Mitte Juni 2022 verbrachten wir zusammen mi den Bergführern Martin Dejori und Veit Bertagnolli drei tolle Tage bei der Köllnerhütte im Rosengarten. Dort kletterten wir alte klassische Touren wie „Steger“, „Fantasia“ an der Ostwand oder „Eisenstecken“ an der Laurinswand und Rotwand.  

Eine Woche später ging es mit unseren Bergführern in die Bernina Gruppe, in die benachbarte Schweiz. Hier hatten wir die Gipfel Piz Morteratsch und Piz Roseg im Visier. Nach erfolgreichen Hüttenzustieg zur Bovalhütte bekamen wir eine Einführung in die Seiltechnik am Gletscher um am nächsten Tag reibungslos starten zu können. Nach dem Gipfelerfolg und Spurarbeit am Piz Morteratsch lernten wir die unterschiedlichen Techniken der Spaltenrettung kennen, bevor wir dann den Hüttenwechsel zur Tschiervahütte machten. Am nächsten Morgen gingen es dann über den völlig verschneiten Tschiervagletscher zum Einstieg des Eselgrat am Piz Roseg. Allerdings konnten wir aufgrund des stürmischen Windes diesen nur bis zum Vorgipfel erklimmen.  

Im Juli verbrachten wir ein Wochenende in den Dolomiten im Gadertal. Dort trafen wir uns am frühen Morgen bei der Hütte Capanna Alpina um zur impossanten Wand der Cima Scottoni aufzusteigen. Wir gönnten uns zunächst einen Cafe in der Scottonihütte, bevor wir uns an den Touren „Lacedelli“ und „Via dei Fachiri“ versuchten. Nach einer traumhaften Kletterei, trafen wir uns ziemlich zeitgleich am Ausstiegsband wieder und stiegen dann gemeinsam ab. Im Camping Sass Dlacia stärkten wir uns bei Pizza und Bier und tauschten die erlebten Geschichten aus, bevor uns die Müdigkeit einholte und wir uns in unsere Zelte verkrochen. Am Folgetag kletterten wir die Genusstour „Via del Drago“ an der Lagazuoi Nordwand. Die anderen Seilschaften stiegen am ersten Tofana Pfeiler in die Tour „Lele Vedani“ ein, die auch sie erfolgreich meisterten. 

Mitte Juni 2022 verbrachten wir zusammen mi den Bergführern Martin Dejori und Veit Bertagnolli drei tolle Tage bei der Köllnerhütte im Rosengarten. Dort kletterten wir alte klassische Touren wie „Steger“, „Fantasia“ an der Ostwand oder „Eisenstecken“ an der Laurinswand und Rotwand.  

Eine Woche später ging es mit unseren Bergführern in die Bernina Gruppe, in die benachbarte Schweiz. Hier hatten wir die Gipfel Piz Morteratsch und Piz Roseg im Visier. Nach erfolgreichen Hüttenzustieg zur Bovalhütte bekamen wir eine Einführung in die Seiltechnik am Gletscher um am nächsten Tag reibungslos starten zu können. Nach dem Gipfelerfolg und Spurarbeit am Piz Morteratsch lernten wir die unterschiedlichen Techniken der Spaltenrettung kennen, bevor wir dann den Hüttenwechsel zur Tschiervahütte machten. Am nächsten Morgen gingen es dann über den völlig verschneiten Tschiervagletscher zum Einstieg des Eselgrat am Piz Roseg. Allerdings konnten wir aufgrund des

Anfang September waren einige Tage in den Westalpen geplant, die aber wegen der schlechten Schneeverhältnisse und der unstabilen Wetterlage kurzfristig umgeplant werden mussten. So entschlossen wir uns in den heimischen Bergen zu bleiben und die Gipfel beziehungsweise Felsgrate zwischen den Zillertaler und Rieserferner zu erkunden. Manuel Baumgartner und Martin Dejori beilten mit zwei Seilschaften den Magerstein Südgrat an, der nach richtiger Routenwahl ein durchaus interessantes Erlebnis bietet.  

Zwei weitere Seilschaften kletterten mit Mark Oberlechner und Tobias Engl den Wildgall Südgrat, der als sehr lang und selten begangen gilt. Nach dem mühsamen und steilen Zustieg über Gras und Geröll, verfehlten wir in der Dunkelheit den Einstieg und mussten über rutschige und mit Moos übersäte Platten hochklettern. Der weitere Aufstieg erfolgte dann reibungslos und wir standen überglücklich zu Mittag am Gipfel. Nach einem zweistündigen Abstieg über den Südwestgrat erreichten wir die Antholzer Scharte, wo uns dann der Wanderweg zurück nach Antholz führte. Nach Aufstellen der Zelte im Camping Rasen, tauschten wir voller Freude das Erlebte aus. Am nächsten Morgen ging es wegen des schlechten Wetters in den Klettergarten von Obervintl. Dort kletterten wir und probierten einige technische Manöver aus. 

Der nächste Tag versprach wieder super Wetter und wir einigten uns den Turnerkamp- und Keilbachspitz Südgrat in Angriff zu nehmen. Wir wurden von einem wunderbaren Sonnenaufgang überrascht und konnten die schöne Kletterei über kompakte Platten und Rissen bis zum Gipfel der Keilbachspitze genießen. Da für den nächsten Tag erneut instabiles Wetter vorhergesagt war, begaben wir uns zum Klettern an den Drei Zinnen. Dort verlangten uns die Touren „Cassin“ am Preußturm , „Egger-Sauscheck“ an der kleinen Zinne und die Tour „im Schatten der Großen“ an der Westlichen Zinne alles ab. 

Mitte September führte uns Alex Walpoth an den Wänden der Cinque Torri in die Welt des Bigwallklettern ein. Er lernte uns das Vorankommen beim technischen Klettern mit Cliff und Leiter, das effiziente Nachziehen eines Houlbags oder wie man sich eine Übernachtungsmöglichkeit in der Wand mit einem Portaledege schafft.

Ende Oktober fuhren wir bis südlich von Bozen in die Pfattnerwände, wo wir zusammen mit Thomas Hainz und seinem Team von Bergwelten Videomaterial für eine Doku sammelten. In dem roten Utah-ähnlichen Fels, konnten wir unsere Erfahrungen im Rissklettern erweitern. So kletterten wir die Routen „Kojote“ und „Anrainer Problem“. Anschließend ging es dann zum gemeinsamen Törggelen nach Brixen. In gemütlicher Gesellschaft ließen wir den Abend ausklingen. 

Anfang Jänner 2023 war ein Wochenende geplant. Schnee, Lawine und Sicherheit waren dort die Themen. Martin Dejori und Mark Oberlechner schilderten uns an einem Vormittag die Zusammensetzung der Schneedecke, das Lesen eines Schneeprofils und das Lesen einer Topographischen Karte. Am Nachmittag fuhren wir Richtung Grödnerjoch, dort war eine  LVS-Übung auf dem Programm. Am folgenden Tag trafen wir uns in Pederü mit dem Schnee und Lawinen Guru Michi Andres. Wir unternahmen eine Skitour Richtung Ciaminscharte, wo uns Michi unterwegs immer wieder Einblick in die Schneedecke gab und uns eine sichere und effiziente Aufstiegsspur anzulegen beibrachte. 

Eine Woche später waren wir zwei Tage im Bergheim Pfelders , um die Einheit „Notfall Alpin Winter“ zu absolvieren. Hier ging es in erster Linie um LVS- Suche, Abtransport eines verletzten Kameraden in unwegsamen Geländen und um das Bauen einer Notunterkunft im Schnee. Nach gutem Abendessen ließen wir den Tag mit Gitarre und Gesang ausklingen. 

Ende Februar trafen wir uns im Tauferer Ahrntal, genauer gesagt in Mühlwald bei den E-Werk Eisfällen. Martin Dejori und Manuel Baumgartner gaben uns Tipps und Tricks in Sachen Standplatzbau und Klettertechnik. Am Folgetag ging es für eine Gruppe zusammen mit Bergführer Manuel zum Wasserfallklettern ins Travenanzestal. Wir entschlossen uns mit unseren Skiern zu den Großklausen Eisfälle aufzusteigen und uns an diesen zu versuchen. Das Eis war ziemlich hart und spröde und die Kletterei mühsam. Bis zum guten Schluss konnten wir die Eisfälle „Blaues Wunder“, „Eisschlauch“ und „Großklausen Eisfall“ klettern. 

Ende März wollten wir eigentlich vier Tage nach Chamonix zum Eis und Mixed Klettern fahren. Da uns das Wetter einen Strich durch die Rechnung machte, beschlossen wir die Presanella Gruppe zu erkunden und dort ein paar klassische Nordwände mit unseren Skiern zu kombinieren. Nach Anfahrt und Aufstieg zur Denza Hütte wo wir uns im Winterraum einquartierten, erfolgte zusammen mit den Bergführern Mark Oberlechner, Manuel Baumgartner und Florian Huber die genaue Planung der nächsten zwei Tage. Wir einigten uns die klassische Nordwand der Cima Presanella zu durchsteigen. Am nächsten Morgen erreichten wir nach mühsamer Spurarbeit schon bald den Wandfuß. Franz zeigte seine konditionelle Stärke und spurte die ganze Wand eine Kombination aus Schnee und Eis hoch. Nach Abfahrt über den Gletscher kehrten wir zufrieden zur Denza Hütte zurück. 

 Am nächsten Tag hatte wir den benachbarten Gipfel die Cima di Vermiglio auf unserem Plan die wir über die Routen „Steinkötter“ und „Weixlbaumer“ erkletterten. Am Abend ging es ins Tal zurück und wir wechselten in das naheliegende Madonna di Campiglio. dort unternahmen wir am nächsten Tag eine gemütliche Skitour auf die „Boccetta dei tre sassi“.  

Ende April planten wir eine viertägige Skihochtour im Silvretta Gebiet. Diese ist leider dem schlechten Wetter zum Opfer gefallen und wir entschieden uns nach langen Hin und Her, zum Rissklettern ins das Dörflein Annot in Frankreich zu fahren. Vollbepackt mit Kletterausrüstung und Zelten erreichten wir gegen Mittag den kleinen Ort. Nach Aufstellen unserer Zelte im naheliegenden Campingplatz ging es auch schon hoch zu den Sandsteinwänden. Wir versuchten uns an Hand- und Fingerrissen wo ein sauberes Legen der mobilen Sicherungen ein absolutes Muss ist. In den kommenden Tagen kletterten einige Teammitglieder sogenannte „Offwidth, Risse die es in sich hatten, da man mit dem gesamten Körper in den Riss steigt und die Absicherung schwieriger wird. Hier kamen Elisabeth und Markus voll auf ihre Kosten. 

Im Juli ging es für Markus, Elisabeth und einer Gruppe junger Südtiroler Kletterer auf Expedition nach Ladakh in Indien. Nach vielen tollen Erlebnissen dort, verunglückte Elisabeth tragischerweise beim Zustieg zu einer Klettertour tödlich.  

Nach dem Verlust unserer geschätzten Kameradin, beschlossen wir trotzdem unsere zweiwöchige Abschlussreise im September anzutreten. Begleitet von den zwei Bergführer Martin Dejori und Manuel Baumgartner machten wir uns auf in die Türkei in das Aladaglar Gebirge. Dort konnten wir schöne Routen klettern und einzigartige Linien erstbegehen. 

Zum Abschluss möchte ich mich bei allen für die tolle, lehr- und erlebnisreiche Zeit im Team bedanken, in besonderer Weise beim Alpenverein Südtirol und bei den Sponsoren die dieses Projekt ermöglicht haben. Ein großer Dank gilt auch den Bergführern und Mentoren die uns immer zur Seite standen und mit uns unterwegs waren.    

-Lisi-

Elisabeth Lardschneider

†26.07.2023

Sieben Bergfreunde fuhren zusammen nach Ladakh/ Indien zum klettern und Bergsteigen, mit dabei war auch Elisabeth Lardschneider. Sie verbrachten eine wunderbare Zeit und konnten auch neue Touren eröffnen. Kurz vor Abschluss der Klettertage am 26.7.2023 erreicht Südtirol die tragische Nachricht, dass Elisabeth beim Wandzustieg zu einer Tour, die sie wiederholen wollten, über ein steiles Schneefeld abstürzte und tödlich verunglückte. Die Bergungsaktion in dieser abgelegenen Gegend musste die Gruppe gemeinsam mit dem örtlichen Rescue-Team durchführen. Von der Südtiroler Bergsteigerszene und auch den Medien wurde dieser Unfall mit großer Bestürzung verfolgt. Den Eltern und Freunden ist es ein großes Anliegen, dass über die Leistung Elisabeths mit ihrem Seilpartner berichtet wird, damit Elisabeth allen als jene bergbegeisterte und sympathische junge Grödnerin in Erinnerung bleibt, die sie war.

Hier geht es zum Bericht ihrer letzten großartigen Tour „Norbu Duk Lam (VIII A1 / X-?)“ die Elisabeth zusammen mit Markus an der noch unbestiegenen Wand des Jamyang Ri eröffnen konnte.

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