Spiegelbild des Hochferners im Durrnsee © Siegfried Kofler

Die langen Sommertage eignen sich ausgezeichnet für ausgedehnte Bergtouren. Viele Touren können auch von zu Hause aus angegangen werden: das eigene Auto bleibt stehen, der Ausgangspunkt wird zu Fuß, mit dem Fahrrad oder dem Bus erreicht.

Bergeerleben 3/2022

Tourenvorschläge

#MeinHausberg leistet als Ideengeber einen Beitrag für ein klima­freundlicheres Unterwegssein und soll anregen, selbst Möglichkeiten auszuprobieren und die Vorteile kennenzulernen. Gerade im Sommer gibt es ein noch breiteres Angebot an Bussen, welche interessante Ausgangspunkte anfahren.

Blick auf Föllakopf und Muntpitschen © Miriam Federspiel I AVS

Gipfeltour auf den Föllakopf

Diese Tour für ausdauernde Bergwanderer bietet alles, was das Bergsteigerherz begehrt: einen Panoramaweg, die Möglichkeit zur Hütteneinkehr und die Besteigung eines imposanten, aber unschwierigen Gipfels. Das Sesvenna-Gebiet besticht im Sommer durch die Blütenpracht der alpinen Rasen und mit etwas Glück können wir auch Steinböcke beobachten.

  • Wegbeschreibung: Wir starten im Dorfzentrum in Schlinig (Bushaltestelle Linie 277 vom Bahnhof Mals) und ­gehen nicht geradeaus weiter ins Schlinigtal, sondern biegen bald nach rechts ab, Markierung Nr. 1A, und gelangen über Wiesen bald in einen steilen, lichten Wald (immer Weg Nr. 1A). Wir erreichen den Waldgrenzbereich und wandern auf ca. 2200 Meter nun über ­einen aussichtsreichen Weg (8A, mündet dann in Weg Nr. 8) mit wenig Höhen­unterschied bis zur alten Pforzheimer Hütte mit dem kleinen See. Gleich daneben liegt die AVS-Sesvennahütte (2.258 m). Hinter der Hütte folgen wir dem Weg in Richtung Sesvennascharte (Nr. 5), zweigen aber bereits zuvor links ab (Weg Nr. 5A) und erreichen, vorbei am Sesvennasee, den ­lohnenden Gipfel des Föllakopf über einen guten Weg, der teils durch Ge­röll­rinnen führt. Abstieg auf gleichem Weg bis zur Hütte. Von der Hütte wählen wir nun den Abstieg ins Schlinigtal (Weg Nr. 1). Ab der Alp Planbell (Schliniger Alm, 1868 m; Einkehrmöglichkeit) führt der Weg über eine Asphaltstraße zurück ins Dorfzentrum von Schlinig.
  • Höhenunterschied: 1.300 Hm Aufstieg  | ­Gesamtgehzeit: 6 h 30 min

Judith Egger, Redaktion Bergeerleben

Überschreitung Ultner Hochwart

Lange Überschreitung über Almen und Schuttflächen, auf einen Gipfel und durch steile Wälder. Diese Wanderung eignet sich hervorragend als Hausberg-Tour, unterstützt durch Bus­be­nützung. Eine Begehung in umgekehrte Richtung ist natürlich möglich, wobei dann ein ziemlich steiler und langer Aufstieg in Kauf genommen werden muss.

  • Wegbeschreibung: Anfahrt mit Bus Linie 264 von Kuppelwies oder Pumbach bis zur Haltestelle am Hofmahdjoch. Von dort über den Forstweg in wenig Steigung zur Clozner Alm (1.732 m) und Revo Alm (1.734 m). Nun folgen wir dem Wanderweg zu Oberen Kesselalm (1.917 m). Anschließend wandern wir am Weg Nr. 11 stets bergauf und gelangen schlussendlich zum Gratrücken des Ultner Hoch­wart (2.627 m). Vom Gipfel retour zur ­Scharte und nun steil abwärts über den Steig auf die Ultner Seite (nun Weg Nr. 20) wechseln. Wir erreichen einen Kessel mit dem kleinen Hochwartsee, bald darauf die Waldgrenze. Der Weg führt nun abwärts bis zur ­kleinen, schön gelegenen Seegruben-­Alm (1.916 m). Nach der Alm führt der Weg steil abwärts durch meist dichten Wald hinunter zum Ufer des Zoggler Stausees. Wir gehen nun nach rechts auf den Seeweg, der uns über die Staudammkrone führt. Die Bushaltestelle (Linie 245 ­Ulten – Lana – Meran) befindet sich neben dem Gasthaus Seerast.
  • Höhenunterschied: 950 Hm Aufstieg, 1.450 Hm Abstieg | Gesamtgehzeit: 5 h

Judith Egger, Redaktion Bergeerleben

Am Aufstiegsweg zur Ultner Hochwart © Judith Egger I AVS
Spiegelbild des Hochferners im Durrnsee © Siegfried Kofler

Von Stein über die Grieplalm zum Pfitscher Joch

Die Grieplalm liegt auf einer wunderschön gelegenen Almfläche. Der Abstecher zum nahe gelegenen Durrnsee ist sehr lohnend. Meist kann man dort das Spiegelbild des Hochferner­massivs bestaunen. Am Pfitscher Joch bietet sich eine beeindruckende Aussicht auf die vergletscherten Berge der Umgebung.

  • Wegbeschreibung: Von der Bus­halte­stelle Angerhöfe (letzte Halte­stelle der Linie 311 (Pfitsch – Wiesen – Ster­zing) kurz der Asphaltstraße nach zum Weiler Stein. Ab hier folgen wir Weg Nr. 3 aufsteigend bis zur Jochstraße, der wir bis zur 4. Kehre folgen.  Nun geht es auf Weg Nr. 4 weiter bis zur Wegkreuzung. Nach links auf Weg Nr. 4 A zur Grieplalm (lohnender ­Abstecher zum Durrnsee über Steig­spuren). Anschließend steigen wir steil auf bis zum Tiroler Höhenweg. Nun wenden wir uns nach rechts und erreichen auf Weg Nr. 3 das Pfitscher Joch und das Pfitscher-Joch-Haus (2.276 m), ­wobei wir an den schön gelegenen Jochseen vorbeiwandern. Der Abstieg erfolgt über Weg Nr. 3 hinunter zum Weiler Stein.
  • Höhenunterschied: 890 Hm | ­Gesamtgehzeit: 4 h 45 min |
  • Hinweis: Während der Sommermonate verkehrt mehrmals täglich ein Shuttlebus von der Bushaltestelle Angerhöfe zum Pfitscher-Joch-Haus; Infos über Fahrpläne, Preise und Anmeldung ­unter www.pfitscherjochhaus.com. Bei Rückfahrt mit dem Shuttlebus evtl. Möglichkeit zur zusätzlichen ­Besteigung der Rotbachlspitze ­(Rotbachler, 2.895 m).

Siegfried Kofler, AVS Wiesen-Pfitsch

Zweitägige Bergwanderung im Banne des Tribulauns

Wir sind bei dieser Tour zwischen Tribulaun- und Magdeburger Hütte im Pflerscher Talschluss unterwegs. Der mächtige Pflerscher Tribulaun prägt mit seinen steil aufragenden Dolomitwänden das Landschaftsbild. Das erste Etappenziel sind die idyllisch gelegene Tribulaunhütte und der Sandessee, wo wir übernachten. Am zweiten Tag wandern wir über den Gipfel der Weißwandspitze zur Magdeburger Hütte und steigen dann ins Tal ab. Kondi­tionsstarke Bergsteiger können die Tour auch an einem Tag bewältigen. Der Abend und der Morgen am Berg haben ihren besonderen Reiz: das Licht ist weicher, die Luft angenehm frisch und es kehrt Ruhe ein. Wer am Berg übernachtet, kann diese spezielle Atmosphäre genießen.

  • Wegbeschreibung: 1. Tag: Von der Bushaltestelle St. Anton/Pflersch (Linie 313 von Sterzing/Gossensass) wandern wir kurz taleinwärts und biegen dann nach rechts auf Weg Nr. 7 ab. Es folgt ein steiler Anstieg bis zu einer Bergwiese mit Wegkreuzung. Wir bleiben auf Weg Nr. 7, überqueren den Koggraben und steigen steil bis zum Pflerscher Höhenweg auf. Diesem folgen wir bis zur Tribulaunhütte.
    2. Tag: Auf Weg Nr. 7 steigen wir zum Hohen Zahn auf und queren an einem abschüssigen Felsband (Achtung: Altschneefelder!) die Weißwand. Über Weg Nr. 7A erreichen wir den Gipfel der Weißwandspitze. Abstieg vom Gipfel bis zur Wegkreuzung, dann folgen wir Weg Nr. 7 zur Magdeburger Hütte. Der Abstieg ins Tal führt uns auf Weg Nr. 6 bis zur Abzweigung zur Tribulaun­hütte. Nun geht es weiter auf Weg Nr. 8 B und dem Wasserfallweg nach St. Anton.
  • Höhenunterschied: 1.940 Hm Aufstieg | ­Gesamtgehzeit: 10 h

Hermann Steiner, AVS-Sektion Sterzing

Die Magdeburger Hütte © Judith Egger | AVS