Südtiroler Wanderleiter:innen „orientieren sich“ im Bergsteigerdorf Lungiarü

Gratwanderung nachhaltige Entwicklung

Das Bergsteigerdorf Lungiarü auf 1.398 m am Fuße des Pütia/Peitlerkofel setzt sich für einen nachhaltigen und umweltverträglichen Bergtourismus ein. Dies ist gerade durch seine geografische Lage im oft intensiv von Touristen besuchten Dolomiten Unesco Welterbe eine Herausforderung und ständige Gratwanderung. Als Bergsteigerdorf versucht Lungiarü die eigenen Besonderheiten wie das Val di Murins/Mühlental, die charakteristischen Viles/Weiler, die Lage im Naturpark Puez-Geisler, die Ladinische Sprache und Kultur und die ursprüngliche Bergwelt in Wert zu setzen − ohne Inszenierung durch Attraktionen, Bau von Bettenburgen oder Aufstiegsanlangen.

Kompetenz Orientierung im Gelände verbessern

Im Fokus der heurigen Weiterbildung stand der sichere Umgang mit Karten, Kompass und modernen Navigationshilfen. Diese Kompetenz ist für Wanderleiter:innen von großer Bedeutung und erhöht die Sicherheit der gesamten Gruppe während der Wanderungen. Beim Weiterbildungstag im Bergsteigerdorf Lungiarü wurden sowohl die theoretischen Grundlagen aufgefrischt und vertieft als auch praktische Übungen in der Umgebung von Lungiarü gemeinsam mit den Bergführern David Demetz und Dieter Demetz durchgeführt.

Philosophie der Bergsteigerdörfer verbreiten

Anna Pichler vom AVS Referat für Natur & Umwelt informierte über die Ziele der internationalen Initiative Bergsteigerdörfer und stellte Maßnahmen zur Besucherlenkung, Sensibilisierung und nachhaltigen Mobilität vor, die in den beiden Südtiroler Bergsteigerdörfern bisher umgesetzt wurden. Besonders hob sie die Bedeutung der Wanderleiter:innen als Multiplikatoren hervor. Im direkten Kontakt mit den Besucher:innen können sie Verständnis für eine notwendige nachhaltige Entwicklung im Bergtourismus wecken, Wissen zu Geologie, Biodiversität und lokalen Traditionen vermitteln und für einen klimafreundlichen und sozialverträglichen Urlaub bzw. Besuch eintreten.

Ehrenamtlich organisiert

Organisiert wurde die Weiterbildung von der ehrenamtlichen lokale Arbeitsgruppen Bergsteigerdorf. Die Verpflegung bestand aus traditionellen, saisonalen Gerichten. Mit freundlicher Unterstützung der Tourismusgenossenschaft San Vigilio San Martin verteilte die Arbeitsgruppe an alle Teilnehmer:innen einen praktischen Planmesser und eine Wanderkarte vom Gebiet.