Geschlechtergerechte Sprache im AVS

Der Berg behandelt alle Geschlechter genau gleich. Besondere Leistungen sind sehr individuell und im Grunde nicht abhängig vom Geschlecht.

Kommentar aus bergundsteigen Winter 2022
für den AVS von Peter Warasin, Referatsleiter Bergsport & Hochtourengruppen

 

So wie für den Berg, liegt es ebenfalls in der Natur der Alpenvereine für alle Menschen offen zu stehen. Es steht natürlich außer Frage, dass die Vereine alle Menschen gleich behandeln wollen.

Ich bin überzeugt, dies sollte sich auch in der von den Vereinen verwendeten Sprache und Texten widerspiegeln, um nicht unbeabsichtigt bestimmte Kategorien auszuschließen, die eigentlich auch explizit angesprochen werden möchten. Im Grunde geht es hier um gelebte Gerechtigkeit.

Der Alpinismus, ein ureigenes Thema der Alpenvereine, lebt immer schon vom Pioniergeist unserer Menschen. Nicht alle sind davon begeistert, was unsere Pionier:innen erschaffen haben. Trotzdem haben sie es glücklicherweise getan.

Haben wir doch den Mut im AVS, gemeinsam mit den Gruppierungen, welche schon seit über 50 Jahren für eine gerechte Sprache kämpfen, auch hier einen wegbereitenden Schritt in der Gesellschaft mitzumachen. Versuchen wir doch auch in unseren Texten und unserer Sprache, Gerechtigkeit zu leben.

Dabei ist es meistens einfach, Sätze durch Umformulierungen, Satzbau bzw. Wortwahl bewusst so zu ändern, dass sich darin alle Geschlechter wiederfinden, ohne das Erscheinungsbild des Textes zu entfremden.

Nur in besonderen Fällen müssen wir auf Abkürzungen zurückgreifen. Ich bin überzeugt, dass diese Umstellung mit ein bisschen gutem Willen bald zur neuen Normalität werden kann.

Sprache ist lebendig und wandelt sich mit der Zeit, auch um auf aktuelle gesellschaftliche Situationen zu reagieren. Unsere Gesellschaft ist im Begriff, diese Ungerechtigkeit auszumerzen. Viele Organisationen haben hierfür bereits ihre eigene Lösung dazu gefunden und es hat sich bei vielen inzwischen eine gemeinsame, breit anerkannte Form eingebürgert. Auch die Alpenvereine tun gut daran, hier vorne mit dabei zu sein.

Um uns auf eine einheitliche Form zu einigen und eine Hilfestellung zu erreichen, um uns zu bemühen möglichst gerecht zu kommunizieren, kann ein öffentlich kommunizierter Leitfaden hilfreich sein. Kürzlich hat auch der AVS einen Leitfaden zur Anwendung einer geschlechtergerechten Sprache beschlossen und setzt ihn nun schrittweise in den zentralen Diensten der Landesgeschäftsstelle um. Für die Mitgliedsvereine gilt er als Empfehlung. Ziel ist es, uns zu bemühen, möglichst gerecht zu kommunizieren. 

Dabei ist es meistens einfach, Sätze durch Umformulierungen, Satzbau bzw. Wortwahl bewusst so zu ändern, dass sich darin alle Geschlechter wiederfinden, ohne das Erscheinungsbild des Textes zu entfremden.

Peter WarasinReferatsleiter Bergsport & Hochtourengruppen