Der Altenburger Buchenwald © Unser Wald - Il nostro bosco
In der Gemeinde Kaltern sind sechs Speicherbecken mitten im Altenburger und Montiggler Wald geplant. Durch den Bau der Becken würden große Flächen im wertvollen Altenburger Buchenwald und im Landschaftsschutzgebiet Montiggl zerstört – Flächen die der Allgemeinheit gehören. Die Initiative „Unser Wald“ fordert Alternativen zu den Standorten im Wald. Am Samstag, 8. März veranstaltet die Initiative eine Kundgebung auf dem Marktplatz von Kaltern.
Kaltern, 18. Februar 2025
Eine Kundgebung des Vereines Unser Wald mit Unterstützung von AVS, AVS-Sektion Kaltern, Heimatpflegeverband Südtirol, Verein für Kultur und Heimatpflege Kaltern, Dachverband für Natur- und Umweltschutz in Südtirol, Umweltgruppe Kaltern, CAI Alto Adige, Climate Action, FAI Alto Adige, Frauen im KVW, Legambiente Circolo di Trento, Italia Nostra Alto Adige, Verbraucherschutzverein Robin, Vereinigung Südtiroler Biologen und WWF Trentino-Alto Adige
Am Samstag, den 8. März 2025, findet von 10:00 bis 12:00 Uhr auf dem Marktplatz von Kaltern eine Kundgebung zum Schutz der Wälder in Südtirol statt. Organisiert von einer breiten Allianz aus lokalen und überregionalen Vereinen, wird die Veranstaltung ein starkes Zeichen für den Erhalt der Natur und gegen geplante Eingriffe in wertvolle Waldflächen setzen. Zudem handelt es sich auch um den Tag der Frau und es soll der Respekt vor der Natur unterstrichen werden. Die Veranstaltung findet bei jeder Witterung statt.
”Forderung: Keine Zerstörung von Wald für Strukturen für Bewässerung, diese müssen außerhalb des Waldes platziert werden. Anderslautende Gemeindeschlüsse sind inaktzeptabel. Kosten können nicht länger der Gemeinschaft aufgelastet werden, während Gewinne privatisiert werden.
Unser Wald
Die Kundgebung fordert insbesondere den Gemeindeausschuss von Kaltern auf, die vier Beschlüsse vom 27. April 2023 unverzüglich zurückzunehmen, die den Bau von sechs Beregnungsspeicherbecken im Waldgebiet zwischen Kaltern und Tramin vorsehen, ein Vorhaben, das zu einem erheblichen Verlust von wertvollem Wald führen würde.
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So groß wie das ganze Dorf: Das geplante Speicherbecken Rastenbach im Vergleich zum Kalterer Dorfkern © Unser Wald
„Wir lehnen diese Eingriffe entschieden ab“, erklärt der ehrenamtliche Verein UNSER WALD – IL NOSTRO BOSCO. „Die Wälder Südtirols sind ein unverzichtbarer Bestandteil unserer Natur und bieten nicht nur zahlreichen Tierarten einen Rückzugsort, sondern tragen auch maßgeblich zur Gesundheit der Menschen bei. Der geplante Bau der Speicherbecken würde nicht nur wertvollen Lebensraum zerstören, sondern auch die positiven Auswirkungen auf die körperliche und geistige Gesundheit der Bevölkerung gefährden, die in den Wäldern Ruhe und Erholung findet. Insbesondere der frei zugängliche Wald, der uns allen gehört (Eigenverwaltung) ist unverzichtbar, für uns und unsere Kinder. Auch aus wirtschaftlicher Sicht sind derartige Ideen abzulehnen: Hände weg von den Projekten, die den Wald zerstören würden.“
Altenburger Wald © Horst Palla
Fakten zum Projekt der 6 Speicherbecken in Kaltern und Tramin
- Nutzung: 6 Speicherbecken überwiegend für landwirtschaftliche Bewässerung
- Fläche: 21-mal die Größe eines Fußballfeldes, die der Bevölkerung entzogen wird
- Schaden: 15 Hektar Waldfläche, darunter einzigartige Buchenwälder
- Kosten: 36 Millionen Euro Steuergelder, hauptsächlich zugunsten privater Interessen
Daten der 6 ursprünglich geplanten Speicherbecken
- Rastenbach: Altenburger Wald, Gemeinde Kaltern. Fassungsvermögen: 135.000 m³; Verbaute Fläche: 6,1 ha; Dammhöhe: 9 m
- Bärental: Altenburger Wald, Gemeinde Kaltern. Fassungsvermögen: 85.000 m³; Verbaute Fläche: 3,8 ha; Dammhöhe: 13 m
- Feld: Montiggler Wald, Gemeinde Kaltern. Fassungsvermögen: 99.000 m³; Verbaute Fläche: 3,9 ha; Dammhöhe: 15 m
- Tröpfltal: Unterirdisches Becken, Gemeinde Kaltern. Fassungsvermögen: 11.000 m³
- Purtznei: Unterirdisches Becken, Gemeinde Kaltern. Fassungsvermögen: 3.000 m³
- Söll: Unterirdisches Becken, 7.000 m³
Die Lage der zwei Speicherbecken im Altenburger Wald © Horst Palla
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So würde das Projekt aussehen: Die sechs Speicherbecken rund um Kaltern und Tramin. Quelle: https://redas.services.siag.it/downloads/DEPU_K20230518/356C02T0_CARTOGRAFIA-COLLEGAMENTI-signed.pdf ; Dammhöhe und Fläche wurden ergänzt
Unterstützer der Kundgebung
Die Kundgebung wird von einer Vielzahl von Organisationen unterstützt, darunter lokale Vereine wie der Heimatpflegeverein Kaltern, die Umweltgruppe Kaltern EO und der AVS, Sektion Kaltern. Auch landesweite und internationale Verbände setzen sich mit uns für den Wald ein, darunter die Frauen im KVW, der Heimatpflegeverband Südtirol, der Dachverband für Natur- und Umweltschutz, die Vereinigung Südtiroler Biolog:innen, der Alpenverein Südtirol, der WWF Trentino Alto Adige, der Verbraucherschutzverein Robin, Legambiente Circolo di Trento, Italia Nostra Alto Adige, FAI – Fondo per l’Ambiente Italiano – Alto Adige, CAI-Club Alpino Italiano und Climate Action South Tyrol.
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Zum Vergleich: Ein Speicherbecken am Pordoipass, Fassungsvermögen: 120.000 m³ © Horst Palla
Ziele der Kundgebung
Wir müssen einen Paradigmenwechsel erreichen und weg kommen von der Haltung, einfach Wald ein Stück Wald zu roden, um Bauwerke für wirtschaftliche Zwecke zu errichten. Es geht um den Respekt vor der Natur und um die Bewahrung der Schöpfung. Wir sind eine vielfältige Gruppe, die sich aus ganz unterschiedlichen Personen zusammensetzt und gemeinsam ein Ziel verfolt: wir müssen unsere Wälder erhalten, denn wir alle sind dafür verantwortlich, was wir kommenden Generationen hinterlassen.
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Zum Vergleich: Das Speicherbecken Kircheben Mölten, 41.300 m³ © Judith Egger
Programm
- 10:00 Uhr: Musikalischer Auftakt mit der lokalen Band Turbotrööt
- 10:30 Uhr: Kurzreden von Vertreter der Vereine und aktiven Waldschützern
- 11:30 Uhr: Perkussiver Höhepunkt mti dem Orchester Sissamba
- 12:00 Uhr: Ende der Veranstaltung
Kaltern ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder mit dem Fahrrad gut erreichbar.
Einladung
Der Verein Unser Wald lädt alle Bürgerinnen und Bürger herzlich ein, an dieser wichtigen Kundgebung teilzunehmen und gemeinsam ein Zeichen für den Erhalt unserer Wälder zu setzen.
Zusammen schützen wir den Wald – vereint für eine lebenswerte Zukunft