Bouldern in Brixen: Weltcup und Europacup

Elmar Knoll, der Vizepräsident des Alpenvereins Südtirol, war es, der die Pressekonferenz mit der Geschichte des Sportkletterns in Südtirol eröffnete. Vom Nischensport zur olympischen Disziplin wuchs diese Sportart in den vergangenen Jahrzehnten heran. Heute ist der Boom in den Kletterhallen kaum mehr zu stoppen. Umso mehr freut es die Organisatoren im Alpenverein Südtirol und dem italienischen Kletterverband FASI, sowie auch den anwesenden Coni-Präsidenten, Alex Tabarelli, dass in Südtirol ein Weltcup ausgerichtet werden kann.

FASI, der italienische Sportkletterverband

Für die FASI wurde der Verbands-Präsident Davide Battistella aus Genua zugeschaltet. Nach elf Jahren findet in Italien nun wieder ein Weltcup statt – der Stolz der FASI ist dementsprechend groß. „Die Arbeit, die in den letzten Jahren für den Sportklettersport gemacht wurden, war herausfordernd, jetzt aber können wir die Früchte dieser Arbeit ernten – und das gleich mit zwei internationalen Sportkletter-Veranstaltungen. Wir freuen uns, dass der Alpenverein die Organisation übernommen hat; er hat unsere volle Unterstützung“, sagt Battistella. Auch sein Vize, Ernesto Scarperi, der auch innerhalb des Alpenvereins als Leiter des Referates „Sportklettern“ eine große Rolle spielt, ist höchst erfreut darüber, dass die Wahl einer Weltcup-Etappe, die jene in Moskau ersetzen soll, auf Südtirol gefallen ist. „Die Anfrage kam sehr kurzfristig, es ist nicht einfach eine Veranstaltung dieser Größenordnung in wenigen Wochen auf die Beine zu stellen. Der Motor der Organisation ist Alexandra Ladurner, die mit viel Herzblut und Motivation daran arbeitet, die Veranstaltung erfolgreich zu organisieren“, sagt Scarperi. Alexandra Ladurner, ehemalige Profi-Klettererin und Junioren-Weltmeisterin im Lead 2010, ist gemeinsam mit Ralf Preindl, Geschäftsleiter der Vertikale der Kopf des Organisationskomitees.

Für die Gemeinde Brixen als Austragungsort war Gemeinderat Peter Natter in Bozen anwesend, um die Grüße der Stadt zu überbringen. „Es ist eine große Ehre, Austragungsort einer Weltcup-Etappe zu sein. Die Vertikale und der AVS haben in den letzten Jahren ausgezeichnete Arbeit geleistet. Wir unterstützen diesen Sport, diese Veranstaltung und freuen uns, dass immer mehr Jugendliche für diese Sportart begeistern können“, so Natter.

Die technischen Details

Die Vertikale wurde vor kurzem erweitert, die Boulder-Anlage angepasst und für internationale Wettbewerbe ausgerichtet. „Es war die richtige Entscheidung, das beweisen auch die Zahlen unserer Besucher, die immer weiter in die Höhe schnellen“, sagt Günther Meraner von der Geschäftsleitung der Vertikale in Brixen. 50.000 Besucherinnen und Besucher, eines jeden Alters, kommen jährlich in die beiden großen Kletterzentren des Alpenvereins nach Bruneck und Brixen. Ob Boulder, Lead oder Speed – alle Disziplinen des Klettersports werden dabei ausprobiert.

Der anstehende Europacup vom 7. und 8. Mai sowie der Weltcup vom 10. bis 12. Juni werden in der Disziplin „Boulder“ ausgeführt, dabei gilt es ein sogenanntes „Problem“ auf der eigens geschraubten Boulder-Wand zu lösen.

Das Spektakel kann vom Publikum live mitverfolgt werden – dafür wird in den nächsten Wochen eigens eine Tribüne mit Sitzplätzen für 1600 Personen vor der Boulder-Wand aufgebaut. „Als die Anfrage im Alpenverein kam, war die Entscheidung schnell gefallen, den Weltcup in Brixen zu organisieren. Wir machten uns dann gleich an die Arbeit, suchten Sponsoren und stellen ein Team zusammen“, sagt Ralf Preindl von der Geschäftsleitung der Vertikale. Private Sponsoren sowie die Gemeinde Brixen und das Land Südtirol unterstützen die Veranstaltung finanziell.