Alpinist: Eis- und Nordwände in den Ostalpen

Die Nordwand auf den Fuscherkarkopf, die Nordwand des Schattseitköpfl sowie die Johannisberg Nordwestwand sind die Touren die unsere jungen Alpinisten bei den diesjährigen Alpintagen Eis- und Nordwänden bestiegen. Das Ziel der diesjährigen Aktion war das begehen von Nordwänden in den Ostalpen. Gemeinsam mit den Bergführern planten die Teilnehmer die Touren rund um die Oberwalderhütte in den Hohen Tauern.
Evelyn Gafriller schildert uns in einem kurzen Bericht was die Alpinisten erlebten.

„Hob es a so an schwaren Rucksock?“ kam so ziemlich jedem Teilnehmer des diesjährigen „Eis- und Nordwände“- AVS-Alpinist-Projekts über die Lippen. Denn ja, das Gewicht der Rucksäcke war tatsächlich überdurchschnittlich. So mussten wir neben der normalen Eis- und Gletscherausrüstung auch noch einen Schlafsack (Corona-Maßnahmen) und die komplette Skitourenausrüstung mit auf unser Ziel, die Oberwalderhütte, schleppen. Zum Glück war der Anstieg von der Franz-Josefs-Höhe über den Gamsgrubenweg nicht allzu weit und anstrengend. 

 

Das Wetter war für die nächsten Tage leider sehr bescheiden bis mäßig gut angekündigt und so diskutierten wir am Abend über die verschiedenen Möglichkeiten der zahlreichen Nordwandanstiege, die sich rund um die Hütte anbieten. Aufgrund des durchweichten Schnees und einer wolkenbedeckten Nacht, entschieden wir uns für die am nächsten gelegene Nordwand auf den Fuscherkarkopf (3331m). Den kurzen Zustieg zur etwa 50° steilen Wand begingen wir ohne Ski, hatten aber aufgrund der Schneeverhältnisse ordentlich zu stapfen.

Problemlos meisterten wir die etwa 200 m hohe Nordwand und stiegen nach kurzer Gipfelrast ohne Aussicht im Nebel über den Nordwestgrat ab. Bereits am späten Vormittag waren wir wieder zurück und konnten so am Nachmittag nochmals ein wenig die Rettungstechniken bei Spaltensturz mit unseren begleitenden Bergführern Mark, Manuel und Veit durchgehen.

 

Der nächste Tag versprach eine leichte Wetterbesserung und so wählten die einzelnen Seilschaften unterschiedliche Tourenziele aus: darunter die Johannisberg Nordwestwand (3453 m) , die Hohe Riffl Nordwand (3338 m) und die Schattseitköpfl Nordwand (3182 m). Am besagten Morgen erwartete uns statt der Sonne leider doch wieder nur Nebel. Trotzdem machten wir uns diesmal mit unseren Tourenskiern hoffnungsvoll auf den Weg unserer Ziele und navigierten mittels GPS, Karte und Kompass zu den Einstiegen.

 Kurzzeitig riss der Himmel etwas auf und so konnten wir gut in die Nordwände von Johannisberg Nordwestwand und Schattseitköpfl einsehen. Die Hohe Riffl war leider ständig komplett im Nebel und so entschied sich diese Seilschaft ebenfalls, die Johannisberg Nordwestwand zu besteigen. Auch diesmal erreichten wieder alle Teilnehmer problemlos den Gipfel und oh Überraschung wieder ohne Gipfelsicht. Wieder einmal im Nebel fuhren wir zur Hütte zurück und machten am Nachmittag ein wohlverdientes Nickerchen. 

 

Unser letzter Tag, der Sonntag begrüßte uns nach einer durchregneten, stürmischen Nacht wieder einmal mit, ja genau: Nebel. Da der Regen überhaupt erst gegen 9 Uhr früh aufhörte und der Wind munter weiter peitschte, entschieden wir uns mit den Skiern nur ein Stück Richtung Bärenköpfe zu gehen und dann spontan zu entscheiden, ob Gipfel ja oder nein. Am Ende drehten wir auf der Keilscharte wieder um und machten uns auf den Rückweg. 

Trotz der nicht optimalen Wetterverhältnisse waren es trotzdem durchaus gelungene Tourentage in den Hohen Tauern, bei denen wir wieder viele tolle Tipps und Tricks lernen konnten und der Nebel machte die Sache durchaus spannender. Der Spaß kam sowieso nicht zu kurz, deswegen „Chapeau“ an dieses tolle Projekt. 

 

Alpinist : Eis- und Nordwände in den Ostalpen

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