Zirbenweg am Speikboden © Ingrid Beikircher
Zarte Pflänzchen der Frühjahrsblüher sprießen aus dem Boden, erste talnahe Wälder werden langsam hellgrün. Die Sonne strahlt schon wieder viel länger vom Himmel. In den großen Talfurchen des Etschtals hält der Frühling Einzug, während es in den höher gelegenen Tälern noch etwas länger dauert. Entsprechend suchen wir uns nun sonnenexponierte Berghänge für unsere Wanderungen aus und erfreuen uns an einer langsam wiedererwachenden Natur. Hier einige klimaschonende #MEINHAUSBERG-Touren.
Bergeerleben 1/2024
Tourenvorschläge
Für die Tourenplanung könnt ihr das Tourenportal www.alpenvereinaktiv.com in Kombination mit der Fahrplan-App Südtirolmobil nutzen. Wenn ihr selbst tolle Touren mit Öffis ausprobiert habt, schickt sie bitte als #1000Schritte-Aktion an klima@alpenverein.it, damit auch andere von euren Tipps profitieren können.
Ausblick vom Burgstallegg © Anna Pichler
Von Branzoll zu Rotwand und Burgstallegg
Lange Frühlings- und Herbstwanderung für ausdauernde Wandernde. Diese Streckentour führt uns zu Aussichtspunkten hoch über dem Etschtal. Weitere Höhepunkte dieser Wanderung sind mehrere Naturschönheiten: der Göllersee liegt inmitten eines Kiefernwaldes und scheint von Menschenhand unberührt zu sein, das nahe gelegene Bigleider Moos liegt in einer Senke glazialen Ursprungs. Es handelt sich um ein Moor, das als Natura-2000- Schutzgebiet ausgewiesen ist. Im letzten Wegabschnitt blicken wir in die Schwarzenbachschlucht mit ihrem ca. 50 Meter hohen Wasserfall und der typischen Schluchtwald-Vegetation. Mit der „Katzenleiter“ bewältigen wir im letzten, steilen Wegabschnitt hinunter nach Auer rund 700 Stufen, die wahrscheinlich aus vorrömischer Zeit stammen.
Höhenunterschied: 970 Hm im Auf- und Abstieg
Gesamtgehzeit: 6:30 h
AVS-Sektion Unterland
Link zur Tour auf alpenvereinaktiv.com
Von Meran nach St. Kathrein und zum Hochsulfner
Bei dieser Wanderung durchwandern wir eine attraktive Mischung aus Kultur- und Naturlandschaften, die wir in der östlichen Hälfte des Meraner Gemeindegebiets zwischen Obermais, Labers und Freiberg bis hinauf auf den Außenrand der Haflinger Hochfläche vorfinden. „Dieser ständige Wechsel zwischen Hügelkuppen und Bach[1]einschnitten sowie von Wald und Kulturflächen mit verstreut liegenden Höfen verleiht der Landschaft einen großen Abwechslungsreichtum, der durch eine Reihe von Ansitzen und Burgen (Trauttmansdorff, Rametz, Labers, Katzenstein, Fragsburg) weiter gesteigert wird“, ist im Landschaftsplan zu lesen. Unser Ziel ist die aussichtsreich gelegene Kirche St. Kathrein in der Scharte. Von dort besteigen wir noch den Hochsulfner (auch Hochsulfen, 1.345 m), einen Waldhügel.
Höhenunterschied: 920 Hm Aufstieg, 160 Hm Abstieg (bis Hochsulfner)
Gesamtgehzeit: 3:30 h (bei Rückfahrt mit Bus ab Hafling, St. Kathrein)
Judith Egger, Redaktion Bergeerleben
St. Kathrein in der Scharte mit blick auf die Texelgruppe © Judith Egger
Am Knottnkino in Vöran © Olav Lutz
Gargazoner Sonnensteig, Schützenbrünndlweg und Knottnkino
Ideale Tour für sonnenhungrige und ausdauernde Bergauf-Wanderer. Diese Streckentour verläuft teilweise abseits des viel begangenen Burgstaller Sunnseitnsteigs und verbindet eine weitere Bergauf-Strecke mit dem gemütlichen Schützenbrünndlweg in Vöran. Höhepunkt der Wanderung ist das bekannte Knottnkino am Rotensteinkogel, das mit seinem fantastischen Ausblick zum längeren Verweilen einlädt. Botanisch interessant ist der erste Wegabschnitt, der durch typischen Flaumeichen-Hopfenbuchen-Mannaeschen-Wald an den steilen Hängen des Etschtals führt. Neben diesen Leit-Baumarten sehen wir hier auch die Kornelkirsche und den mediterran geprägten Zürgelbaum. Im Unterwuchs finden wir erste Frühjahrsblüher. Neben den eigentlichen Waldstandorten kommen auch Schutthalden und felsige Bereiche mit der jeweils angepassten Tier- und Pflanzenwelt vor. In Vöran sind die beiden Porphyrkuppen des Beimsteinkogels und Rotensteinkogels landschaftsprägend. Sie sind mit einem Fichten-Föhren-Wald bewachsen, in dessen Unterwuchs Erika und Besenheide vorkommen.
Höhenunterschied: 1250 Hm im Aufstieg, 350 Hm Abstieg
Gesamtgehzeit: 5:30 h
Olav Lutz, AVS-Sektion Lana
Link zur Tour auf alpenvereinaktiv.com
Zur Säulenfichte im Pustertal
Rundwanderung zu einem Baum, der nur einmal in Südtirol vorkommt, nämlich die Säulenfichte bei Mühlen im Pustertal. Die wie ein mit Zweigen umwickelter Maibaum anmutende Säulenfichte steht nahe der Landstraße zwischen Hofern und Issing bei Mühlen in Pustertal. Der Baum ist etwa 115 Jahre alt und 30 Meter hoch. Bei dieser Säulenfichte handelt es sich um eine Mutation, wahrscheinlich hervorgerufen durch das leicht strahlende Tiefengestein in dieser Gegend. Eine weitere Interpretation sieht im eigenartigen Wuchs eine evolutionäre Folge großer Schneelasten. Diese auch als Pfahl-, Girlanden-, Wurm-, Trauer-, Hänge-, Schlangen- oder Säulenfichte benannte Picea excelsa ist die letzte ihrer Art in Südtirol; eine stand in Tils bei Brixen, eine weitere im Latemargebiet. Europaweit sind nur ganz wenige Exemplare bekannt, in Südtirol zählt diese unter Naturschutz gestellte Säulenfichte zu den einzigartigen Naturdenkmälern.
Höhenunterschied: 160 Hm im Auf- und Abstieg
Gesamtgehzeit: ca. 1 Std.
Ingrid Beikircher, Redaktionsleitung Bergeerleben
Die Säulenfichte © Ingrid Beikircher
Wöüwa (Ahrntaler Gespenst) entlang der Wanderung am Zirbenweg © Ingrid Beikircher
Der Zirbenweg am Speikboden
Am Gipfel erschreckt der Wöüwa (Ahrntaler Gespenst) die unartigen Kinder und eine Bärin mit Jungem lugt um die Ecke … uiuiuiii, wie gruselig! Wenn ihr Tüchtigen es bis hierher, dem höchsten Punkt dieses Bergleins, geschafft habt, habt ihr bereits einen Adler erblickt, hat ein Murmeltier euch scheu beäugt und ein Auerhahn sein Federrad aufgeschlagen. Keine Bange, liebe Kraxelmäxchen und -mäxinchen: all die Figuren sind aus Holz geschnitzt und erfreuen euch am Zirbenweg.
Höhenunterschied: ca. 150 Hm im Auf- und Abstieg
Gehzeit mit Kindern: ca. 2 h
Ingrid Beikircher, Redaktionsleitung Bergeerleben