"Uno" Durrerspitze, Riepenscharte
Erstbegehung de "Uno" © Manuel Gietl und Jakob Steinkasserer
Eine weitere Erstbegehung an der Durrerspitzer für Manuel Gietl und Jakob Steinkasserer. Mit der Route "UNO" gelang ihnen ein für gehtüchtige Kletterer sehr lohnenswerter alpiner Anstieg mit Hochgebirgsambiente.
Inmitten der Rieserfernergruppe befindet sich die Route „Uno“ in der Westwand der Durrerspitze, 3063 m. Die Route mit einer Länge von 360 Klettermetern überzeugt von sehr guter bis ausgezeichneter Felsqualität. Nur zwischendurch gibt es kurze delikatere Stellen an losen Blöcken. Der Routenverlauf wird von einem genussvollem Riss- und Schuppensystem vorgegeben. Die Schwierigkeiten pendeln sich zwischen den oberen sechsten und unteren siebten Grad ein. Die Schlüsselstelle in der vorletzten Seillänge führt durch eine sehr feine Rissspur empor. Die letzte Seillänge entpuppt sich dann nochmals als wunderbar zu kletternde Länge die sich gut absichern lässt und von zahllosen Schuppen geprägt ist. Wenn man den ziemlich anstrengenden Zustieg nicht scheut, kann man an der Westwand der Durrerspitze großen Gefallen finden. Im Spätsommer und Frühherbst findet man die besten Verhältnisse vor. Die Stände sind alle mit mindestens einen gebohrten Haken und Schlingen eingerichtet. Für die Zwischensicherungen muss allerdings immer selbst gesorgt werden.
Erstbegehung de "Uno" © Manuel Gietl und Jakob Steinkasserer
Routeninformationen
Zustieg:
Vom Antholzer See Richtung Norden Weg Nr. 39 (Riepenscharte) – nach ca. 800 Hm den markierten Weg nach Westen hin verlassen – dort auf grasigem Gratrücken direkt zum Fuße des rechten Südpfeilers des Hochgalls – dann wiederum den breiten Schottergraben leicht aufsteigend in Richtung Osten queren – Einstieg befindet sich gleich links des Schnee-bzw. Eisfeldes bei markanten gelbweißlichen Rissformationen (ca.1100hm – Einstieg bei ca. 2700m – 2 h)
Einstiegskoordinaten:
46°54’27.4″N 12°08’53.4″E
46.907598, 12.148165
Schwierigkeit: VII-
Länge: ca. 360 m
Seillängen: 9
Zeit: 4 Stunden
Fels: sehr gut bis ausgezeichnet, einige kurze blockige Intermezzos
Ausrüstung: NAA, 2 Set Friends, Klemmkeile, evt. Hammer und Haken, Halbseile
Absicherung:Standplätze mit Bohr- und Normalhaken, Zwischensicherungen clean bzw. müssen alle selber gelegt werden
Charakter: Lohnende alpine Route, begeisternde Riss-, Schuppen und Verschneidungskletterei auf strukturiertem, griffigem und kompaktem Tonalitgestein
Abstieg: Abseilen über Route oder beim letzten Standplatz in Nördlicher Richtung über Blockiges und steiles Gelände Richtung Patscher Kees abseilen und absteigen – dann über gerölliges Gelände ostwärts zur Riepenscharte – über den Weg 39 zurück zum Ausgangspunkt
Erstbegeher: Manuel Gietl und Jakob Steinkasserer onsight am 19.9. 2020