Brütender Bartgeier © Klaus Bliem

Passend zum Internationalen Tag der Artenvielfalt organisierte das Referat Natur & Umwelt einen Beobachtungstag zum Thema Bartgeier. Seit mehreren Jahren brütet unser größter Greifvogel erfolgreich im Pfossental.

Von der Ausrottung zur erfolgreichen Wiederansiedlung

Viele Legenden ranken sich um den “König der Lüfte”, der als Kindsräuber und Lämmergeier verschrien war. Menschen rotteten den Bartgeier vor über 100 Jahren im Alpenraum aus. Mit den Mythen hat man aufgeräumt, die Wiederansiedlung wurde zum Langzeitprojekt. Sie ist eine Erfolgsgeschichte für den Naturschutz: Die Auswilderung von in Zoos gezüchteten Jungvögeln startete bereits 1986. In Südtirol wilderte die Nationalparkbehörde zwischen 2000 und 2008 bei insgesamt acht Aktionen 11 Jungvögel aus – allesamt im Martelltal. Derzeit leben in Südtirol im Gebiet Vinschgau 3 Brutpaare und mehrere Jungvögel. Auch im Horst im Pfossental sitzt ein Jungvogel. Es wird noch mehrere Wochen dauern, bis er ausfliegt.

Referent Klaus Bliem kennt das Bartgeier-Projekt bestens und wusste den Teilnehmern viel Interessantes zu Lebensraum, Nahrungssuche und Verhalten des Bartgeiers zu erzählen. Als Anschauungsmaterial wurden Federn und die Knochen der Beutetiere gezeigt. Durchs Spektiv gelang der Blick in den Horst und die Beobachtung der Fütterung des Junggeiers durch seine Eltern.

Bartgeier und Steinadler sind keine Nahrungskonkurrenten: Der Steinadler ist ein aktiver Jäger, während der Bartgeier sich von toten Tieren und Knochen ernährt.

Beobachtungsposten © Judith Egger, Vergleich Federn Bartgeier / Steinadler © Judith Egger, Knochen als Nahrungsgrundlage © Judith Egger