Artenvielfalt im Bergsteigerdorf Lungiarü © Hans Pescoller I Bergsteigerdörfer

Bergsteigerdörfer bieten eine hohe Natur-, Landschafts- und Ortsbildqualität, lebhafte Traditionen und viele Möglichkeiten zur Bewegung in den Bergen. Die Initiative steht für Regionalentwicklung und einen nachhaltigen Bergtourismus.

Wozu dieses Projekt?

Der Österreichische Alpenverein (ÖAV) hat das Projekt Bergsteigerdörfer 2008 ins Leben gerufen, um die Regionalentwicklung strukturschwacher Regionen im Sinne der Alpenkonvention zu unterstützen. Die Initiative Bergsteigerdörfer will mit einem umweltverträglichen Tourismus zur nachhaltigen Entwicklung des Alpenraums beitragen. Dieser Tourismus ist  landschaftsschonend und respektvoll. Denn er berücksichtigt die Interessen der ansässigen Bevölkerung und bewahrt das kulturelle und natürliche Erbe.

Was ist ein Bergsteigerdorf?

Bergsteigerdörfer sind kleine und ruhiggebliebene Ortschaften oder Gemeinden. Sie haben keine großen Skigebiete, dafür aber eine erstklassige Natur- und Kulturlandschaft. Bergsteigerdörfer besitzen ein sehr gutes Wege- und Schutzhüttennetz und vielfältige Tourenmöglichkeiten in den Bergen. Bergsteigerdörfer gestalten ihre Zukunft selbstbewusst und nachhaltig. Sie  stärken die regionalen Kreisläufe, erhalten die Nahversorgung aufrecht und setzen auf nachhaltige Mobilität. Kriterien hier im Detail zum Nachlesen.

Logo Bergsteigerdörder I AVS
Glieshöfe/Vinschgau © IDM Frieder Blickle

Bergsteigerdörfer sind gelebte Alpenkonvention und bieten Gemeinden und Talschaften eine Chance, ihre Zukunft selbstbewusst und nachhaltig zu gestalten und Bestehendes in Wert zu setzen.

Wer ist die Zielgruppe?

Das Angebot der Bergsteigerdörfer richtet sich an Gäste, die mit einem vielfältigen Bergsportangebot die Naturschönheiten genießen möchten und die Entschleunigung suchen. Sehr oft deckt sich das mit den Vorstellungen der Mitglieder der Alpenvereine.

40 Orte – 6 Länder – 5 Alpenvereine – 1 Netzwerk – 1 Ziel

Die Initiative Bergsteigerdörfer kennt keine Grenzen und wurde 2017-2018 noch internationaler: Zu Österreich und Deutschland gesellen sich jetzt auch Italien, Slowenien und die Schweiz als Projektpartner. Projektträger sind die alpinen Vereine: Österreichischer Alpenverein (ÖAV), Deutscher Alpenverein (DAV), Alpenverein Südtirol (AVS), Slowenischer Alpenverein (PZS), Club Alpino Italiano (CAI) und der Schweizer-Alpenclub (SAC). Diese Entwicklung stärkt den umweltverträglichen Tourismus im Alpenraum.

Eine Übersicht zu den aktuellen Bergsteigerdörfern, Informationen zu Partnerbetrieben, Tourenmöglichkeiten etc. zu finden auf der offiziellen Projektseite.

Wo gibt es Bergsteigerdörfer in Südtirol?

Der Alpenverein Südtirol (AVS) ist in Südtirol für die Projektkoordination zuständig. Der AVS hat eine Grobanalyse aufgrund der vom ÖAV vorgegebenen Kriterien durchgeführt. In Südtirol gibt es allerdings nicht mehr allzu viele Ortschaften, welche die Kriterien der Bergsteigerdörfer erfüllen könnten. Das Prädikat ist daher exklusiv! Wichtig für den AVS ist auch die Unterstützung durch eine lokale AVS-Ortsstelle oder AVS-Sektion. Das erste Bergsteigerdorf in Südtirol ist Matsch. 2018 ist das ladinische Dorf Lungiarü (dt. Campill) als erstes Bergsteigerdorf in den Dolomiten dem Netzwerk beigetreten. Die Etablierung eines Dorfes mit den dafür vorgesehenen Maßnahmen (Broschüren, Arbeitsgruppe, offizieller Beitritt) dauert ca. 1 ½ Jahre. In den beiden Bergsteigerdörfern erarbeiten Ehrenamtliche in einer lokalen Arbeitsgruppe Maßnahmen und setzen diese um.

Simon Kehrer am Peitlerkofel © Christoph Hainz, Haufendorf Matsch © Karin Thöni, Lärchenwald © Madem, Winteridylle © Hans Pescoller, Antersasc © Samuel Clara

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