Kulturlandschaft bei Kurtinig © Franziska Zemmer

Die Zeitschriftenreihe „Umwelt & Recht in Südtirol“ wurde vor 20 Jahren als Initiative des Referats Natur & Umwelt, des Dachverbands für Natur- und Umweltschutz und des Heimatpflegeverbands Südtirol ins Leben gerufen. Den Verbänden war die Stärkung des Fachwissens im Bereich Raumordnung und Umweltgesetzgebung ein großes Anliegen. Mit der Schriftenreihe gab man den eigenen Multiplikatoren sowie Fachleuten, politischen Entscheidungsträgern und Mitgliedern verschiedener Gremien ein Hilfsmittel für die Entscheidungsfindung in die Hand.

Fachblatt für Multiplikatoren

Vertreter der drei Umweltverbände sind seit viele Jahren ehrenamtlich in verschiedenen Kommissionen des Natur- und Landschaftsschutzes auf Landes- und Gemeindeebene tätig und vertreten dort die Anliegen des Umweltschutzes – eine verantwortungsvolle Aufgabe, die einiges an Hintergrundwissen erfordert. Ziel der Schriftenreihe ist es, komplexe Themen aus den Bereichen Raumordnungs- und Umweltschutzgesetzgebung (z.B. Gesetzestexte, Durchführungsbestimmungen, Richtlinien) in verständlicher Form darzulegen und möglichst mit Fallbeispielen praxisorientiert darzustellen. Hinzu kommen einschlägige Hintergrundinformationen über Ursache und Inhalt der Gesetzestexte (z.B. die ökologische Funktion einer Hecke bzw. Streuobstwiesen, der kulturelle Sinn von Ensembleschutz). Die Zeitschriftenreihe ist damit Entscheidungshilfe für Beschlüsse in öffentlichen Gremien. Die Herausgeber wollten mit „Umwelt & Recht in Südtirol“ eine gezielte Stärkung des Verantwortungsbewusstseins gegenüber der heimischen Landschaft erreichen.

Informationsarbeit wird fortgesetzt

Die Zielgruppe der Informationsschrift ist breitgefächert: von Mitgliedern von Naturparkführungsausschüssen und Baukommissionen, Mitarbeitern der Bauämter, hin zu Bürgermeister/innen, Landessachverständigen für den Landschaftsschutz und verschiedenen Landesämtern. „Umwelt & Recht“ soll das Verständnis der größtenteils komplexen Materie fördern und Hintergrundwissen für eine fachlich fundierte Stellungnahme vermitteln. Besonders wichtig war dies in den letzten Jahren für die Umweltvertreter in den Gemeindebaukommissionen: Sie vertraten auf Gemeindeebene die Anliegen des Natur- und Landschaftsschutzes und mussten sich mit einer Fülle von unterschiedlichen Projekten befassen. Mit Inkrafttreten des neuen Landesgesetzes Raum und Landschaft am 1. Juli 2020 organisierte der Gesetzgeber die Zusammensetzung der Gemeindebaukommissionen gänzlich neu. Vertreter der Umweltverbände sind in diesem wichtigen Gremium künftig nicht mehr vorgesehen. Die Herausgabe von „Umwelt & Recht in Südtirol“ im Zeitschriftformat endete Ende 2019. Derzeit werden Möglichkeiten ausgelotet, den Informationsfluss zur Umweltgesetzgebung in anderer Form weiterzuführen, da eine breite Sensibilisierung für Anliegen des Landschafts- und Naturschutzes nach wie vor notwendig ist.

Wir bemühen uns weiterhin um die Vermittlung von umweltrechtlichen Themen. Wie genau ein Mitwirken der Umweltverbände auf lokaler Ebene aussehen und gelingen kann, wird sich nach der Einführung des neuen Gesetzes Raum und Landschaft erst zeigen. Ein Ziel ist es, so früh wie möglich Einsicht in Planungs- und Projektunterlagen zu erhalten. Nur so können Transparenz und Öffentlichkeitsbeteiligung gelingen.

Redaktion Informationsschrift "Umwelt & Recht"

„Umwelt & Recht“ zum Nachlesen

Zwischen 2001 und 2019 haben die Herausgebervereine 22 Ausgaben zu einem breiten Themenspektrum veröffentlicht. In den ersten beiden Ausgaben wurden in Zusammenarbeit mit dem Österreichischen Alpenverein auch Rechtsthemen aus dem Bundesland Tirol vorgestellt.

Alle Ausgaben von „Umwelt und Recht“ stehen Interessierten weiterhin in digitaler Form zur Verfügung.

Biotop Alte Etsch © Franziska Zemmer, Planstudium © Anna Pichler, Lokalaugenschein © Anna Pichler