„Shiva’s Ice“, Shivling, Himalaya
Erstbegehung der "Shiva's Ice" © Simon Gietl und Vittorio Messini

Simon Gietl und Vittorio Messini gelang eine zum Großteil neue Route, welche sie an drei Tagen erstbegehen konnten. Durch die starken Schneefälle konnten die beiden eine sich neu gebildete Eis- und Schneelinie links der Schiva's Line ausfindig machen und klettern.

Der Shivling (6543m) auch „Matterhorn des Himalayas“ genannt, zählt mit Sicherheit zu den schönsten Berggestalten unseres Planets. Seit seiner Erstbesteigung im Jahre 1974 wurden zahlreiche, sehr anspruchsvolle Routen an diesem pyramidenförmigen Berg eröffnet, darunter auch der Kammerlander-Hainz Pfeiler und die Shiva’s Line von Huber und Wolf, die mit dem Piolet d’Or im Jahr 2000 ausgezeichnet wurde. Letzte war das anfängliche Ziel vom Südtiroler Bergführer Simon Gietl und vom Osttiroler Bergführer Vittorio Messini, die Ende September ihre Reise ins indische Garwhal Himalaya, zur Quelle des heiligen Flusses Ganges starteten.
Knapp vor ihrer Ankunft, gab es in der Region sehr starke Schneefälle, die einerseits den Zustieg erschwerten und die Grate mit einer weissen unnahbaren Pracht umhüllten, andererseits kletterbare Eis- und Schneelinien ins Leben riefen. So konnten Simon und Vittorio eine sich neu gebildete Eis- und Schneelinie links der Schiva’s Line ausfindig machen. Nachdem das Material über eine 50° steile Rinne zum Einstieg gebracht wurde, fixierten die beiden den unteren steilen Teil der Neutour mit ihren Seilen um beim Gipfelversuch rasch nach oben zu gelangen. Am 9ten Oktober fing das richtige Abenteuer an. Die erste Nacht wurde auf 5500m verbracht und am darauffolgenden Morgen über die bereits fixierten Seile aufgestiegen. Nur wenige Seillängen trennten sie nun vom Kammerlander-Hainz Pfeiler, wo sie dann auf 6000m ihre zweite Biwaknacht verbrachten. Doch zu tiefe Temperaturen zwangen Simon und Vittorio ihren Plan, die steile Headwall der Shiva’s Line zu klettern, aufzugeben. Stattdessen versuchten sie am nächsten Tag über die Japanerroute zum Gipfeleisfeld zu gelangen. Obwohl sie anfänglich viel tiefer als die Japanerroute in die Headwall starteten, trafen sie auf ähnliche Schwierigkeiten wie an den Tagen davor, zudem war eine beissende Kälte der ständige Begleiter. Als das Gipfeleisfeld erreicht wurde, kamen auch die ersten wärmenden Sonnenstrahlen. Um die Mittagszeit des 11ten Oktobers, nach ein paar unschwierigen letzte Seillängen, erreichten Simon um Vittorio den Gipfel des Shivlings. Lange dauerte ihr Gipfelaufenthalt nicht, denn es wurde über die gleiche Tour wieder abgeseilt. Eine Nacht verbrachten die beiden nochmals auf 6000m um schlussendlich mit dem ganzen Material ins Basecamp abzusteigen.

 

Die zum Großteil erstbegangene Route trägt den Namen „Shiva’s Ice“, wurde in 3 Tagen erstbegangen und weist Schwierigkeiten bis M6 und WI5, auf ca. 1000 Höhenmeter Kletterei auf. Abgesehen von der Höhe, darf die Tour mit einer „Colton McIntyre“ an der Gd. Jorasses verglichen werden.
Erstbegehung der "Shiva's Ice" © Simon Gietl und Vittorio Messini
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