Riegelverpackung als Müll am Berg © Reinhard Schwienbacher AVS

Das Thema Gebirgsmüll ist eigentlich ein alter Hut. Dennoch ist es nach wie vor notwendig immer wieder auf das Thema aufmerksam zu machen. Immer noch fällt Müll an Wanderwegen und an Rastplätzen ins Auge, der sich eigentlich vermeiden ließe. Nachdem die Aufforderung „Lieber Wanderer, hör die Bitt’ und nimm deinen Abfall wieder mit“ nicht mehr zu fruchten scheint, hat sich eine Gruppe von Gebirgsmüllexperten eine witzig-ironische Aufklärungskampagne ausgedacht. Ohne erhobenen Zeigefinger.

Neobiota – Auf den Spuren neuer Spezies

Einige Müllforscher aus den Reihen des Referats für Natur und Umwelt haben sich in unseren Bergen auf die Suche nach „gebietsfremden Arten“, also Müllobjekten gemacht – und wurden reichlich fündig. Im folgenden Video mit dem Titel „Neobiota. Auf den Spuren neuer Spezies“ seht ihr die Ergebnisse der Feldforschung.

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Die Denkarbeit lag vor allem darin, die Leute mit Witz und nicht mit dem erhobenen Zeigefinger zu sensibilisieren. Sie sollen sich ertappt fühlen und sich überlegen: „Vielleicht schmeiß ich es das nächste Mal doch nicht weg“. Denn ich glaube, dass man die Menschen heutzutage viel besser mit Ironie als mit öden Verbotstafeln erreicht.

Stephan IllmerInitiator von Müll.Berge

Typische Gebirgsmüllsorten

Die Gebirgsmüllsorten lassen sich in einige typische Kategorien einteilen: Plastikflaschen, Metallgegenstände (Kronkorken, Metalldosen und –büchsen), Zigarettenstummel, Papiertaschentücher und Plastikverpackungen in den unterschiedlichsten Größen und Formen. Sie alle werden in der AVS-Kampagne als „Neobiota“ bezeichnet. Das sind fremde „Lebewesen“ bzw. Arten, welche im Gebiet, wo sie vorgefunden werden nicht heimisch sind und durch menschliche Aktivitäten dort eingeschleppt wurden. Dies trifft auch auf den Müll zu, der in großer Artenvielfalt in den Bergen herumliegt. Einige Müllsorten scheinen gar nicht auszurotten zu sein – im Gegenteil: sie vermehren sich prächtig.

Manches wird unabsichtlich verloren. Beobachtungen zeigen aber auch, dass die Hemmschwelle sinkt, neuen Müll zu hinterlassen, wenn an einem Ort bereits Müll liegt. Vieles ließe sich durch mehr Achtsamkeit vermeiden, manchmal müsste man jedoch liebgewonnene Gewohnheiten ablegen.

  • Für die Verrichtung der Notdurft statt Papiertaschentüchern schneller zersetzbares Klopapier verwenden
  • Schalen von Bananen und Zitrusfrüchten wieder mitnehmen und im Tal fachgerecht entsorgen
  • Zigarettenstummel in einem kleinen, verschließbaren Behälter transportieren

Weniger Müll – mehr Berge. Müll [Punkt] Berge lautet die Botschaft des AVS gegen den Müll am Berg. Im Rahmen der Sensibilisierungskampagne entstand auch eine Wanderausstellung zum Gebirgsmüll, welche kostenlos ausgeliehen werden kann.