„Hang-over (WI6, M5+)“, Wasserfall, Bletterbachschlucht
Erstbegehung der "Hang-over" © Roland Marth und Simon Messner

Roland Marth und Simon Messner konnten im Jänner diese neue Linie mit zwei Seillängen in der Bletterbachschlucht, im rechten Bereich des Sektors Gorz, klettern.

Im Januar dieses Jahres konnten Roland Marth und ich einen abwechslungsreichen Eiswasserfall in der Bletterbachschlucht mit zwei Seillängen erstbegehen. Die ersten Meter sind mixed (etwa M5+ aber sehr brüchig/bröslig und nicht absicherbar). Man folgt leichtem Eis und klettert schließlich dünne Eissäulen (WI6 und M5) bis man auf ein Band gelangt. Stand an Abalakov/Eisschrauben. Nun quert man etwa 10 Meter nach rechts – einen Durchschlupf nutzend (WI5+ M5) – um auf eine breite Fläche zu gelangen. Hier querten wir weiter nach rechts zu 3x teilweise freistehenden Eissäulen. Bei unserer Begehung waren zwei der Säulen nicht verwachsen (Faustdicker Sprung am Boden), trotzdem entschieden wir uns einzusteigen. Im Vorstieg hielten die Säulen, als Roland jedoch nachstieg, kollabierte die 2. Säule und einige Tonnen Eis flogen in die Tiefe. Roland blieb an seinen Eisgeräten hängen, seine Füße baumelten in der Luft. Wir hatten Glück!

Im Nachhinein konnten wir erfragen, dass Günther Schintl (Lana) diese Eiszapfen der dritten Seillänge bereits geklettert hatte. Laut seinen Angaben war er alleine unterwegs (vermutlich Seilsicherung von oben). Zur Schwierigkeit meinte er: „etwas zwischen WI4+ und WI6“. An das Begehungsdatum konnte er sich nicht mehr erinnern.
Erstbegehung der "Hang-over" © Roland Marth und Simon Messner

Routeninformationen

Charakter:
Abwechslungsreicher Eiswasserfall mit kurzen Mixedpassagen (WI6, M5+). Kleine Camalots hilfreich, abseilen über den Eisfall an Abalakov-Eissanduhren.

Als Verlängerung können drei teilweise freistehende Eissäulen geklettert werden (WI6+, X), die von Günther Schintl mit Sicherung von Oben erstbegangen wurden (Begehungsdatum unbekannt, Schwierigkeit: WI4+ bis WI6).