GPS-Vermessung © Karin Leichter, AVS

Das Südtirol-Wegeprojekt war eine bedeutende Initiative zur metergenauen Erfassung des Wander- und Bergwegenetzes. Initiiert und koordiniert vom Alpenverein Südtirol, stellte sich dieser 2001 der Herausforderung, das gesamte Wegenetz mittels moderner Technologien zu erheben, zu verwalten und zu vermitteln. Mit diesem international anerkannten Vorzeigeprojekt, schaffte der AVS für Südtirol eine nahezu einzigartige Datengrundlage für die Wegebetreuung sowie für weiterführende Wege- und Wanderprojekte.

Wanderwege digital

Mittels GPS (Global Positioning System) wurden rund 18.000 km Wege, 35.000 Wegweiserstandorte sowie 25.000 relevante Punkte (Hütten, Gipfel, Bänke, Sehenswürdigkeiten, …) im Laufe von rund 6 Jahren exakt vermessen. Ziel war es, eine umfassende Datenbasis aufzubauen, die den Wegehaltern eine effiziente Verwaltung und Betreuung ihrer Wegeinfrastruktur ermöglichte. Dafür wurde die Software AVSGis entwickelt, ein geographisches Informationssystem, mit dem sowohl Wegeinformationen als auch Beschilderungsdetails verwaltet und bearbeitet werden konnten.

Die Trekkingseite

Die gesammelten Informationen wurden aber auch der Bevölkerung zugänglich gemacht, und zwar in Form eines so genannten „Wander-Informationssystems“. Dabei wurden die digital gespeicherten Wegedaten als Wanderrouten mit allen wichtigen Zusatzinformationen aufbereitet und im Internet sowohl zur allgemeinen Tourensuche als auch zur individuellen Tourenplanung bereitgestellt. Die „Trekkingseite“ war von 2007 bis 2017 online und in dieser Zeit ein beliebtes und viel besuchtes Tourenportal.

neue Richtlinien der Wegemarkierung

Darüber hinaus sollten neue Richtlinien dazu beitragen, die Markierung und Beschilderung der Wander- und Bergwege in ganz Südtirol systematisch und einheitlich zu gestalten um somit dem Wanderer eine bessere Orientierung zu gewährleisten. Gemeinsam mit allen Wegehaltern wurden daher die „Richtlinien für die Markierung der Wege in Südtirol“ erarbeitet und 2007 in Form eines umfangreichen Handbuchs veröffentlicht.

Abschluss und Umsetzung

Ende Oktober 2007 wurde das Projekt abgeschlossen. Allen Wegehaltern wurden sowohl die Wegekarten als auch die Standortformulare in ihrem Zuständigkeitsbereich zur Betreuung übergeben. Außerdem erhielten sie Zugang zu den Wegehalterdiensten auf der Trekkingseite. Die Wegedaten wurden dem Land Südtirol übergeben und von diesem ab 2010 in das landeseigene Straßenverwaltungsprogramm integriert. Anschließend wurden die Daten über das Geoportal der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt.

Ein Großteil der im Zuge des Projektes geplanten Beschilderung wurde im Laufe der folgenden Jahre im Gelände entsprechend umgesetzt und montiert.

Die offiziellen Markierungsrichtlinien

Beschluss der Landesregierung Nr. 175 vom 19.03.2019 / Deliberazione della Giunta Provinciale n.175 del 19.03.2019: