Die Weißkugel von der Höllerscharte; um 1900 © Salzburger Landesarchiv, Verlag Spinnhirn & Würthle, Salzburg

Die neue Publikation „Alpingeschichte kurz und bündig – Matsch“ von Raimund Rechenmacher dokumentiert die Entwicklung des Matscher Tales von der frühen Besiedlung über die Anfänge des Alpintourismus bis hin zur heutigen Rolle als Bergsteigerdorf.

Bergsteigerdorf Matsch

Am Freitag, 14. November blickt Matsch auf seine bewegte Alpingeschichte zurück. Die Matscher:innen haben seit jeher eine enge Verbindung zu ihren Bergen, leben sie doch in einem Tal umgeben von 15 Dreitausendern, von steilen Wiesen, Almen und Wäldern. Seit 2017 ist Matsch ein Bergsteigerdorf – das erste in Südtirol.

Autor Raimund Rechenmacher hat die Alpingeschichte des Obervinschger Seitentales erstmals umfassend recherchiert und in ein Buch gefasst. Dieses wird nun – begleitet von Gesprächsrunden, Musik und einem Umtrunk – auf Initiative der lokalen Arbeitsgruppe vorgestellt. Beginn ist um 20 Uhr im Mehrzwecksaal Matsch.

Präsentation Alpingeschichte Matsch I ©Bergsteigerdörfer

„Geasch aui, geasch oi, isch jo niana eibn. Do weard man als Bergsteiger geborn und hot a Seelenvrwondschaft
zu die Leit, dia herkemmen.“ ein älterer Dorfbewohner von Matsch

Zum Inhalt:

Die neue Publikation „Alpingeschichte kurz und bündig – Matsch“, verfasst von Raimund Rechenmacher im Auftrag der lokalen Arbeitsgruppe Bergsteigerdorf Matsch und herausgegeben vom Alpenverein Südtirol dokumentiert die Entwicklung des Matscher Tales von der frühen Besiedlung über die Anfänge des Alpintourismus bis hin zur heutigen Rolle als Bergsteigerdorf.

Das Bergsteigerdorf Matsch im Obervinschgau, umgeben von 15 Dreitausendern, blickt auf eine bewegte Geschichte zurück. Die geografische Lage, das raue Klima und die Abgeschiedenheit prägten die Entwicklung des Tales. Autor Raimund Rechenmacher, erzählt, wie das Matscher Tal von den ersten Alpinisten entdeckt wurde, wie die ersten Begegnungen der Matscher:innen mit den „Hearischen“ aussahen, welche Erstbesteigungen verzeichnet wurden, wer die Matscher Bergführer waren.

Eine zentrale Rolle in der Erschließung und kulturellen Entwicklung spielte der Alpenverein. Die bewegte Hüttengeschichte von der ursprünglichen Karlsbader Hütte, dann Höllerhütte und Rifugio Armando Diaz bis zur AVS-Oberetteshütte wird durch zahlreiche Anekdoten lebendig erzählt. Matsch blieb trotz touristischer Entwicklung authentisch und wurde 2017 als erstes Südtiroler Bergsteigerdorf Teil des internationalen Netzwerks.

Im Büchlein wird neben der Alpingeschichte auch die Dorfgeschichte beleuchtet. Historisch war Matsch Sitz der Edlen von Matsch, später der Grafen Trapp. Das Tal erlebte Armut, Abwanderung, Naturkatastrophen und Brände. Die Option 1939 führte zur Auswanderung vieler Einwohner. Nach dem Zweiten Weltkrieg setzte ein langsamer Aufschwung ein, unterstützt durch Infrastrukturmaßnahmen und die Wiederbelebung des Tourismus. Einen Fachbeitrag zu den geologischen Besonderheiten des Tales stellte Landesgeologe Volkmar Mair zur Verfügung.

Die „Alpingeschichte kurz und bündig – Matsch“ wurde mit freundlicher Unterstützung der Marktgemeinde Mals und der Eigenverwaltung bürgerlicher Nutzungsrechte Matsch realisiert.

Die Initiative „Bergsteigerdörfer“ fördert einen umweltverträglichen Tourismus. Das Bergsteigerdorf Matsch setzt auf Nachhaltigkeit, regionale Produkte, kulturelle Identität und viele Möglichkeiten zu Bewegung in den Bergen. Die Alpingeschichte des Tales ist ein Spiegelbild der Herausforderungen und Chancen alpiner Regionen.