Barfuss © Stefan Steinegger

Wer kennt das nicht? Egal ob moderner Berg- oder Lederschuh, Goretex oder imprägniert, gebraucht oder neu – irgendwann stößt jeder Bergschuh an seine Grenzen. Spätestens, wenn das Wasser von oben in den Schuh dringt, nützt auch der wasserdichteste Schuh nichts mehr.

von Stefan Steinegger (Bergeerleben 04/17)

Sind nasse Füße bei einer Tageswanderung noch relativ akzeptabel, kann es bei Mehrtages-Trekkings oder bei langen Bergtouren wirklich schlimme Folgen haben: Das Weitergehen wird zur Qual, nasse Socken, aufgeweichte Füße, Kälte machen sich bemerkbar, Blasen kündigen sich an.
Kommt man bei Wanderungen an Stellen wie einem Bach, Sumpf oder See vorbei, ist also die einfachste Methode, bereits vor dem Nasswerden Schuhe und Socken auszuziehen und barfuß durchzugehen. Das macht besonders Kindern Spaß und ist auch für Erwachsene eine gefundene Abwechslung.

Schnelle Lösung: Plastiksack

Sind Schuhe und Socken nass, kann man sich mit zwei Plastiksäckchen und einem Paar trockene Socken einfach und rasch helfen. Dieser Tipp funktioniert für Kinder und Erwachsene gleichermaßen: Einfach raus aus nassen Bergschuhen und Socken, rein in frische, trockene Socken und drüber einen Plastiksack. In den gut zugeschnürten, nassen Schuhen liegt der Fuß nun wieder fein trocken und der Bergtag ist gerettet! Natürlich verhindert der Plastiksack das Atmen des Fußes und der eine oder andere Fußschwitzer wird wieder nasse Socken bekommen, dennoch ist das Problem für eine Zeit lang gelöst und es wird zumindest ein Auskühlen verhindert.

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Plastiksack über trockene Socken ziehen ...
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... und wieder rein in die nassen Schuhe © Stefan Steinegger

Barfuß unterwegs

Übrigens, wenn ihr schon dabei seid, euren Kindern unterwegs die nassen Socken zu wechseln, zieht doch alle die Schuhe aus und geht gemeinsam eine kurze Strecke barfuß! Das macht Spaß und ist zudem sehr gesund. Bei unebenen Böden aus Schotter, Steinen und Wurzeln wirkt es wie eine Fußreflexzonenmassage und man bekommt schön warme Füße. Barfußgehen stärkt das Immunsystem, kräftigt die Fußmuskulatur, wirkt vorbeugend bei Senk- und Plattfüßen sowie bei Menschen, die immer kalte Füße haben. Die Durchblutung wird angekurbelt, es kann bei Kopfschmerzen helfen und sorgt für eine reflektorische Stärkung der Unterleibsorgane.
Zu beachten: Man sollte beim Barfußgehen keine kalten Füße haben und aufpassen, wenn man gerade an einer Blasenentzündung leidet. Bei Problemen mit Blase und Nieren ist das Barfußgehen hingegen gut. Ist man bereits ein Stück barfuß unterwegs, sollte man darauf achten, dass die Füße nicht zu kalt werden; wenn das der Fall ist, schnell wieder rein in Socken und Schuhe und sich weiter bewegen.