© Jan Kusstatscher | AVS
Die alpinen Vereine des Dolomitengebietes CAI, SAT und AVS treten bei der zuständigen Stiftung geschlossen für ein ernsthaftes Engagement zum Schutz des Weltnaturerbes ein.
Bozen, 8. September 2021
Vertreter des Alpenvereins Südtirol AVS, der Società Alpinisti Tridentini SAT, sowie des Club Alpino Italiano CAI aus Südtirol, dem Veneto und dem Friaul haben sich gestern mit dem Vorstand der UNESCO-Stiftung für das Dolomiten-Welterbe getroffen.
Stiftungspräsident Mario Tonina erläuterte das Problem des Verkehrsmanagements in den Dolomiten – ein Thema, das seit mehr als zehn Jahren ansteht und für das die Politiker der betroffenen Provinzen und Regionen keine ernsthaften Maßnahmen ergriffen haben (abgesehen von der fünftägigen Sperrung des Sellajochs vor drei Jahren).
Die Bergsteigerverbände haben bekräftigt, dass nur die Politik in dieser Frage drastische Maßnahmen ergreifen könne; ohne den Mut, entsprechende Entscheidungen zu treffen, würden aber auch in Zukunft den Diskussionen keine Taten folgen. Die Alpinverbände zeigten sich außerdem besorgt, dass der Einsatz der Mittel aus dem „Recovery Fund“ – unter dem Vorwand der Verkehrsberuhigung auf den Dolomitenpässen – zur Errichtung neuer Seilbahnen führen werde.
CAI, AVS und SAT haben auch deutlich gemacht, dass sie weder extremistisch noch fundamentalistisch noch fortschrittsfeindlich seien, wie Präsident Tonina vor dem Treffen gegenüber der Presse erklärt hatte, sondern ihr Möglichstes tun würden, um mit der Zeit zu gehen, indem sie etwa ihre Schutzhüttenwirte mit den neuesten umweltfreundlichen Technologien unterstützten.
Sie zeigten sich auch besorgt über die Zukunft der Dolomiten und der angrenzenden Gebiete aufgrund der vielen Investitionsinitiativen, die zum Bau von Luxushotels oder zur sogenannten „Sanierung“ von Schutzhütten und letztlich zu einem Angriff auf die traditionelle Kultur unserer Berge und Täler führen würden.
Sie fordern daher von der Unesco-Stiftung ein stärkeres Engagement zum Schutz der Dolomiten sowie kritische Stellungnahmen zu Projekten, bei denen besondere ökologische und landschaftszerstörende Probleme und Spekulationen offensichtlich sind.