„Clean Up“ in den Bergen

Vom 14. bis 17. September fanden in Südtirol die „CleanUp Days“ statt. Bei der landesweiten Aktion, organisiert vom Verein Patron Plastikfree Peaks sammelten freiwillige Helfer:innen Müll auf Südtirols Bergen. Die Veranstaltung wurde gemeinsam mit acht Südtiroler Feriendestinationen und fünf Naturparks organisiert. Der Alpenverein Südtirol bewarb die Aktion mit. Insgesamt waren 2.500 Menschen unterwegs und gingen 1750 Kilometer Wege ab. Die Freiwilligen wurden dafür mit einer Zange und einer wiederverwendbaren Müllsammeltasche ausgerüstet.

Die AVS-Sektionen und Ortsstellen ließen es sich nicht nehmen, an der Aktion teilzunehmen. Von der AVS-Sektion Ahrntal waren zum Beispiel sieben Kinder (der jüngste gerade Mal sechs Jahre alt) und vier Jugendleiterinnen mit Zange und Sammeltasche unterwegs. Passend zur europäischen Woche der Mobilität (16. bis 23.September) fuhr die motivierte Gruppe mit dem Bus nach St. Johann und wanderte von dort zur Bizathütte. Am Weg sammelten die Kinder mit großer Begeisterung Abfälle. Von denen gab es genug, schließlich handelt es sich um einen häufig begangenen Weg. Von Zigarettenstummeln, Taschentüchern und Glasflaschen bis zu großen Plastikfolien wurde alles Mögliche gefunden. Ungeplantes Highlight der Wanderung: Bei der Hütte traf die Gruppe auf Mitglieder des Weißen Kreuzes, die spontan einen Erste-Hilfe-Kurs organisierten.

Aber auch in vielen anderen Teilen Südtirols waren AVS-Gruppen unterwegs. Die Ortsstelle Aldein veranstaltete am Sonntag ihre jährliche Wanderung ohne Auto und nutzte die Gelegenheit, dabei auch Müll zu sammeln. Mit 16 Teilneher:innen wanderte die Ortsstelle von Aldein über die Fölser Brücke nach Pigelberg nach Holen, von wo aus ein Großteil der Gruppe mit dem Bus nach Aldein zurückfuhr. Die Sektion Lana hingegen schloss sich mit den Vereinen Fahrradinitiative und Elki Lana zusammen, um ein noch größeres Gebiet abzudecken. Sieben große Müllsäcke voller Flaschen, Dosen und Zigarettenkippen sammelten die rund 50 freiwilligen Helfer:innen der drei Vereine. Sogar einen achtlos weggeworfenen Staubsauger fand man. Die Sektion Welschnofen landete mit ihren Bemühungen sogar im Fernsehen und wurde für die Tagesschau von Rai Südtirol interviewt. Dort erklärte Sektionsleiter Christian Kaufmann, wie verschmutzend auch einfache Hygieneprodukte wie Taschentücher sein können. Anders als man glauben könnte, zersetzen sich moderne Papiertaschentücher nämlich nur sehr langsam und bleiben lange als Fremdkörper in der Natur zurück. Praktischer Tipp dazu von Christian: Lieber gewöhnliches Klopapier zum Naseputzen verwenden. Sollte ein Stück davon aus der Tasche fallen, zersetzt es sich innerhalb weniger Tage.

Dabei darf man nicht vergessen, dass viele AVS-Gruppen schon von sich aus Müll sammeln. Ortsstellen und Sektionen veranstalten regelmäßig Müllsammelaktionen, entweder als eigene Touren oder im Rahmen des jährlichen Wegetages. Der Einsatz für saubere Natur gehört schließlich zur DNA des Alpenvereins: Schon 1977 organisierte der Verein die Mitmachaktion „Saubere Berge – Sauberes Land“ und sammelte Abfall auf Wanderwegen und Natur in ganz Südtirol. Das Sammeln von Abfall war eine praktische Tätigkeit, um sich für Natur und Umwelt im Land einzusetzen und Mitglieder und Öffentlichkeit für eine saubere Landschaft zu sensibilisieren. Eine andere Sensibilsierungskampagne des AVS ist die Wanderausstellung Müll.Berge, die seit fast 10 Jahren durchs ganze Land tourt. Die Ausstellung zeigt interaktiv und auf einfache Weiße, wie Müllverschmutzung in den Bergen vermieden werden kann. Diese Aktionen zeigten Erfolg und die Einstellung der Menschen hat sich seitdem gewandelt. Müllhalden und große Abfallhaufen findet man heute seltener in Südtirols Bergwelt. Trotzdem bleibt die Abfallverschmutzung in der Berglandschaft ein Problem.