© Ulla Walder I AVS
Ein Knoten am Ende des Seils kann Leben retten
Die Kontrolle des abgeknoteten Seilendes ist einer der vier Punkte beim Partnercheck und kann Leben retten. Laut Statistik des Österreichischen Kuratoriums für Alpine Sicherheit ereigneten sich in den letzten zehn Jahren beim Sportklettern die meisten tödlichen Unfälle gerade beim Abseilen.
von Ulla Walder (Bergeerleben 01/2021)
Das passiert bei einem plötzlichen „Seil aus“: Das Seil geht dem Sichernden unkontrolliert durch die Sicherungshand und anschließend durch das Sicherungsgerät. Der Sichernde ist machtlos, der Kletternde stürzt ab. Es ist unmöglich, den freien Fall des Kletterers zu halten. Das plötzliche Ausrutschen des Seilendes kommt einem Seilriss gleich. Auch bei einem Absturz von wenigen Metern freien Falls kann es zu schweren Verletzungen oder zum Tod führen. Der komplette Partnercheck ist deshalb sowohl beim Klettern im Freien als auch in der Halle wichtig!
In der Kletterhalle
In der Halle kann es durch ein zu kurzes Seil zum plötzlichen „Seil aus“ kommen. Dies kann passieren, wenn durch Positionswechsel des Sichernden in der Halle ein zuvor richtig bemessenes Seil nicht mehr ausreicht oder der Routenverlauf länger ist als vorgesehen bzw. eingeschätzt und dann das Seil beim Ablassen plötzlich aus ist. Der Knoten am Seilende ist deshalb unerlässlich, lässt sich besonders in der Halle gut üben und angewöhnen und sollte zur Routine werden.
Im Klettergarten
Im Klettergarten kommt die Beschaffenheit des Geländes noch hinzu. Die Routenlängen sind schwerer einschätzbar und Meterangaben im Klettergartenführer sind manchmal ungenau. Weiters zu beachten ist die Art des Wandfußes: Eine abschüssige Rampe oder ein Wandsockel kann da schnell zur tödlichen Falle bei einem auch nur kurzen Absturz werden.