Westalpen @Mark Oberlechner I AVS

Anfang Juli fuhren unsere Jungen Alpinisten gemeinsam in das Mont Blanc Gebiet um schöne Hochtourentage zu erleben. Hier ein kleiner Bericht von Evelyn Gafriller.

Dent du Geant – Aiguille du Toule – Aiguille du Marbrees – Aiguille du Rochefort

Am Mittwoch, 08.07. früh morgens ging es mit dem AVS-Bus Richtung Aosta los. Alle noch etwas müde, wurden wir nach einiger Zeit von den Hits der 80er und 90er die wir auf einer CD im Handschuhfach gefunden hatten, wachgerüttelt. Dank eines ausgiebigen Stau`s in Mailand kamen wir erst am Nachmittag auf der Turinerhütte an und mussten unseren Plan noch eine kleine Tour zu machen leider verwerfen. Stattdessen übten wir noch fleißig die richtigen Anseilmethoden auf Gletscher und Graten damit wir die nächsten Tage richtig loslegen konnten.

© Mark Oberlechner

Richtig los legten wir dann wirklich am darauffolgenden Tag. Bereits um zwei Uhr gab es Frühstück um dann eine halbe Stunde später startbereit und schon angeseilt den Gletscher Richtung Dent du Geant hinter uns zu lassen. Am Ende des Gletschers stiegen wir eine Firnrinne hoch und dann im Blockgelände (ca. II – III) zum Frühstücksplatz direkt unterhalb der Südwand. Mit dem kalten Wind im Rücken arbeiteten wir uns entlang der rutschigen Fixtaue hoch zum Gipfel. Dort genossen wir einen wunderbaren Rundumausblick von der Gran Jorasses bis hin zum Mont Blanc mit all seinen Türmen und Gipfeln. Anschließend ging es in luftiger Abseilfahrt wieder hinunter zum Frühstückplatz wo wir noch eine Weile die Sonne genossen um dann wieder zur Turinerhütte abzusteigen. Ein wahrlich grandioser Tag ging zu Ende und so machten wir uns auf zur Planung für den nächsten Tag.

Der nächste Tag

Da laut Wetterbericht schon ab den Mittagsstunden Gewitter gemeldet waren, legten wir uns auf die kurze aber aussichtsreiche Tour auf die Aiguille de Toule fest. Den Aufstieg überwältigten wir über die etwa 45 – 50° Grad steile Nordwand wo wir beim Graben der T-Anker mächtig ins Schwitzen gerieten. Nach einer kurzen Gipfelrast, stiegen wir im Blockgelände Richtung Col Orientale ab und gingen zurück zur Hütte. Dank der ausbleibenden Gewitter und des doch nicht ganz so schlechten Wetters verbrachten wir den Nachmittag mit dem Üben verschiedener Spaltenbergungsmethoden.

Auch am Samstag Morgen war das Wetter leider noch nicht wirklich schön und so ließen wir uns beim Frühstück gemächlich Zeit und warteten anschließend noch bis etwa 10 Uhr bis es etwas aufklarte. Dann machten wir uns auf dem Weg zum Col du Rochefort um den schönen aber etwas brüchigen Marbreesgrat von Norden nach Süden zu klettern. Mit dem Seilhändling wurden wir langsam immer vertrauter und schneller und so waren wir schon am Nachmittag wieder auf der Hütte und vertrieben uns irgendwie die Zeit: Wattkarten hatte ja leider keiner mitgenommen. Am Abend nach einem gewohnt geschmacklosen Essen gingen wir wieder zeitig ins Bett um für unsere Abschlusstour am Sonntag fit zu sein.

Um Punkt zwei Uhr morgens hieß es dann wieder zum Frühstück antreten. Diesmal kannten wir den ersten Teil des Aufstieges bereits und so waren wir recht schnell am Frühstücksplatz unter dem Dent du Geant angelangt. Diesmal jedoch war die Aiguille de Rochefort unser Ziel. Über den ausgesetzten Firngrat wandelten wir unseren Gipfel immer näher. Die letzten Meter bewältigten wir in wunderbarer Granitkletterei (ca. III Grad). Nach nicht allzu langer Gipfelrast machten wir uns wieder an den Abstieg. Zuerst seilten wir uns über die Gipfelwand 2x ab und gingen dann recht zügig wieder über den Firngrat zurück. Auch den restlichen Abstieg ließen wir recht bald hinter uns und waren so schon sehr früh am Vormittag wieder auf der Turinerhütte zurück, wo wir unser Gepäck schon startbereit hergerichtet hatten. Mit dem Skyway gings wieder hinunter zum Bus, wo wir uns noch sommerlich umzogen und dann Richtung Heimat fuhren. Wieder sehr tolle, gelungene und lehrreiche „Projekt Alpinist“ Tage in den Westalpen!

Was für ein Erlebnis

© Mark Oberlechner

Die begangenen Routen

  • Dent du Geant
  • Nordwand der Aiguille de Toule
  • Marbreesgrat
  • Aiguille de Rochefort

Mit freundlicher Unterstützung von

  • Panorama Diffusion
  • Skylotec
  • Vaude
  • Meindl
© Mark Oberlechner