Hochtour mit Öffis © Stefan Cappello AVS Bozen

Tourentipp mit Öffentlichen Verkehrsmitteln: Überschreitung mit Hochtourencharakter vom Martell- ins Ultental.

Von Stefan Cappello, Tourenleiter AVS Bozen

Nach einer längeren sehr stabilen Wetterlage ohne Wolken und Gewitterneigung, kündigte sich das Mittsommer-Wochenende leider mit einigen Regenschauern und Gewittern an. Wir starteten trotzdem unsere Tour und entschieden so weit zu gehen, wie es das Wetter zulassen würde, auch mit dem Risiko eventuell ein wenig nass zu werden.
Anfangs empfing uns das Martelltal mit fast wolkenlosem Himmel, rundherum zogen jedoch schon einige schwarze Wolken auf, die bei der ersten Rast beim Gelbsee schon näher gekommen waren. Nach kurzem Überlegen, ob wir schon umkehren sollten, entschieden wir uns noch eine halbe Stunde weiter aufzusteigen und dann, je nach Wetterlage, zu entscheiden. Da das Wetter nicht eindeutig schlechter wurde, peilten wir das Zufrittjoch an, welches wir durch Umgehung des Gletscherfeldes am und hinter dem Grat erreichen konnten. Der Grat bot einige knifflige Passagen, die alle Teilnehmer gut meisterten. Inzwischen hatte es ein wenig zu nieseln begonnen, sodass die Sicht zu den Gipfeln rundherum und zu „unserer“ Zufrittspitze nicht mehr gegeben war. Da wir laut Wetterbericht keine Wetterbesserung erwarten konnten, setzten wir unseren Weg in Richtung Höchster Hütte und Weißbrunn fort. Den Gipfel konnten wir leider nicht besteigen, da dies bei Nieselwetter nicht ganz ungefährlich gewesen wäre, denn der Aufstieg führt über steiles, felsiges Gelände, das zum Teil mit einer Eisenkette gesichert ist.

Es hörte glücklicherweise schon bald auf zu nieseln, die Sonne traute sich wieder hervorzuschauen, denn die Nebel und der Großteil der Wolken hatten sich wieder verzogen.
Alle freuten sich auf die wohlverdiente Einkehr in der Weißbrunner Alm in Ulten und vor der Rückfahrt gab es  Erleichterung für die müden Beine und Füße durch ein Fußbad im Wassertrog bei der Bushaltestelle.

Dank an alle Teilnehmer die diese doch sehr anspruchsvolle und lange Tour souverän schafften.
P.S. Diese Tour war nur durch Nutzung des sehr gut ausgebauten ÖPNV-Angebotes möglich.

 

Route: Zufrittsee (1.865 m) – Gelb-/Grünsee (2.740 m) – Zufrittjoch – Grünsee/Höchster Hütte (2.565 m) – Weißbrunnsee (1.883 m)

Höhenunterschied: ca. 1.500 Hm im Auf- und Abstieg (ohne Gipfelbesteigung)

Gesamtgehzeit: 7 h (ohne Gipfelbesteigung)

 

An- und Rückfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln:

Anfahrt mit Zug von Bozen (Start um 6.24 h) über Meran bis zum Bhf. Goldrain. Weiterfahrt mit Bus Linie 262 (Schlanders-Goldrain-Martelltal, umsteigen in Martell, Gand) bis zur Haltestelle Staumauer Zufritt.

Rückfahrt von der Haltestelle Weißbrunnsee mit Bus Linie 243 (Weißbrunnsee – St.Gertraud), dann Bus Linie 245 bis Bahnhof Untermais und mit dem Zug bis Bozen.

Eindrücke von der Hochtour Überschreitung Zufritt der Sektion Bozen © Stefan Cappello