sicher bouldern © AVS

Das Bouldern im Freien ist äußerst beliebt - vor allem auch deshalb, weil man ohne Kletterseil und -gurt die Felswände erklettern kann. Allerdings herrscht der Glaube, die Verletzungsgefahr sei bei dieser Disziplin des Sportkletterns gering. Die Alpenvereine haben deshalb in einem Poster die 7 wichtigsten Empfehlungen für ein sicheres Outdoor-Bouldern veranschaulicht.

Nicht nur in geschlossenen Kletterhallen wird viel gebouldert, diese Disziplin kann genauso gut im Freien ausgeübt werden. Anstatt bereits vorgeschraubten Routen zu folgen, werden beim Outdoor-Bouldern die Felsen frei erklettert.

kein Sichern – trotzdem Verletzungsgefahr

Egal wo man am liebsten bouldert, es ist immer höchste Vorsicht geboten. Da man in Absprunghöhe klettert und auf einem weichen Untergrund landet, werden die meisten Züge ohne Angst ausprobiert. Allerdings vergessen dabei viele Menschen, dass man sich auch auf niederen Felswänden erhebliche Verletzungen zuziehen kann. Besonders die Gelenke werden beim Bouldern oft beschädigt.

auch das Bouldern muss gelernt sein

Es ist wichtig, sich nicht nur für das Vorstiegsklettern, sondern auch für das Bouldern ausbilden zu lassen. Statistiken zeigen, dass sich beim Bouldern mehr Menschen eine Verletzung zuziehen als beim Seilklettern – nur eben mit glimpflicheren Folgen. Daher ist es auch bei dieser Disziplin wichtig, die richtigen Techniken fürs Abspringen, Landen und Spotten zu erlernen.

Viele Kletterunfälle könnten vermieden werden, nicht selten verunglücken Kletterer:innen aufgrund von Verhaltensfehlern. Damit Verletzungen solcher Art in Zukunft verhindert werden können, haben die alpinen Vereine des Club Arc Alpin (CAA, Vereinigung der acht Alpinverbände im Alpenbogen) ein gemeinsames „Regelwerk“ für ein sicheres Outdoor-Bouldern ausgearbeitet. Jede Empfehlung wurde so einfach und prägnant wie möglich gehalten und wird anhand einer Illustration veranschaulicht.

Nun werden die „7 Sicher Bouldern Outdoor“ –Regeln von allen Mitgliedsvereinen komplett ident kommuniziert. Die Poster machen auf das korrekte Verhalten aufmerksam.

1. Aufwärmen

  • intensives Aufwärmen schützt vor Verletzungen
  • Aufwärmen nur in geeigneten Bereichen
    Allgemeines Aufwärmen:
    – Herz-Kreislauf-System in Schwung bringen
    Spezielles Aufwärmen:
    – vor allem Finger, Arme und Schultern
Aufwärmen © CAA
Sturzraum präparieren © CAA

2. Sturzraum präparieren

  • Sturzbereich und Landezone richtig einschätzen
  • Crashpads bündig und lückenlos in der Landezone platzieren
  • Hindernisse abdecken

3. richtig Spotten

  • Verletzungsgefahr für Spotter beachten
  • Gewichtsunterschiede beachten
  • Risikocheck bei Highballs
richtig Spotten © CAA
Abspringen © CAA

4. Abklettern oder Abspringen

  • Abklettern geht vor Abspringen
  • Abstieg im Voraus klären
  • Abspringen und landen lernen
  • Landen mit möglichst geschlossenen Füßen und – falls nötig – abrollen

5. Gesetzliche Vorgaben und lokale Regelungen beachten

  • Bouldergebiete mit Eigentümern, Naturschutzbehörden und Interessensgruppen abklären
  • Vor Veröffentlichungen lokale Vereinbarungen beachten
  • Öffentlich oder gemeinsam anreisen
  • rücksichtsvoll parken
Vorgaben und Regelungen beachten © CAA
Fauna, Flora und Felsen schützen © CAA

6. Fauna, Flora und Felsen schützen

  • Stark bewachsene Felsen nicht erschließen, kein flächiges Entfernen von Bewuchs
  • Gehölz nicht ohne Einwilligung des Eigentümers entfernen
  • Keine Griffe oder Tritte manipulieren oder hinzufügen
  • Lärm vermeiden
  • kein Bouldern bei Nacht und Dämmerung
  • Wildtiere nicht beunruhigen, Hunde an die Leine

7. Keine Spuren hinterlassen

  • Magnesia und Markierungen sparsam verwenden
  • Tick-Marks und Magnesiaspuren wieder entfernen
  •  Boulder nicht mit Namen beschriften
  • keinen Müll zurücklassen, kein Feuer entzünden
  • Kot vergraben
keine Spuren hinterlassen © CAA
aufmerksam bouldern, gemeinsam das Bouldern üben, richtig spotten © AVS