Pundleidspitze Nordpfeiler, Sarntaler Alpen
Erstbegehung des "Puntleidspitze Nordpfeilers" © Patrick Erlacher und Urban Holzer

Patrick Erlacher machte sich im August zusammen mit Urban Holzer auf dem Weg zur Pundleidspitze, wo Ihnen eine Erstbegehung mit bester Felsqualität gelang.
Patrick erzählt uns in seinem Bericht über die Erstbegehung.

„Bei der Fahrt auf der Hauptstraße in Richtung Süden bei Grasstein schweifte mein Blick immer nach rechts in Richtung Puntleider See. Dort oben ist ein steiler Felspfeiler ersichtlich, und ich dachte mir immer „Der kearat a amol zi probiern“. Es musste einige Zeit vergehen bis ich zu einem Erkundungsgang nach der Arbeit startete. Ich stieg über den Weg zur See Alm auf, wo der Pfeiler in voller Pracht zu sehen ist. Nach 2h erreichte ich den Pfeiler, und war sehr erstaunt wie gut der Fels aussah. Das ist im Wipptal eigentlich selten zu finden. Ich erkundete die Wand und war überzeugt das ein Durchstieg möglich ist. Ich dachte mir, dass der Zustieg über das Penserjoch sicher angenehmer und kürzer sei. Also erkundete ich diesen und tatsächlich ist es kürzer und bequemer.

 

In der Ferragosto Woche sollte es soweit sein und wir machten einen Versuch. Urban war mit von der Partie und wir starteten vom Penserjoch in Richtung Pfeiler. Nach 1,5h standen wir am Einstieg, und unsere Blicke gingen nach oben. „Schaug guet aus“ meinte Urban. Nach „Poor un poor“ entschied das Los wer beginnen sollte. Urban stieg in die erste Seillänge ein, die wir bald hinter uns gebracht hatten. Wir wechselten uns im Vorstieg ab. Es folgten 6 weitere tolle Seillängen.
Die Kletterei war erstaunlich homogen und mit bester Felsqualität versehen. Sehr abwechslungsvolle Kletterei im besten Granit, der sich mit Friends sehr gut absichern ließ. Auch die Hacken ließen sich sehr gut platzieren. Nach 4 Stunden waren wir auf dem tollen Gipfel und die Freude über die geglückte Erstbegehung war groß. Wir stiegen in Kürze zu unseren Rücksäcken ab und kehrten über den Gegenanstieg zum Penserjoch zurück.

 

Beim „Heinile“ der kleinen Alm unterhalb vom Joch gönnten wir uns noch eine Marende. Die Freunde war groß über die gelungene Erstbegehung in unseren geliebten heimischen Bergen!“
Erstbegehung des "Puntleidspitze Nordpfeilers" © Patrick Erlacher und Urban Holzer

Routeninformationen

 

Schwierigkeit: VI Kletterlänge: 185m Seillängen: 7 Stunden: 3

Fels: Granit Ausrichtung: Nord

Charakter:

Tolle Granitkletterei in ruhiger Umgebung. Der Fels ist durchwegs von ausgezeichneter Qualität, dies ist für das Wipptal sehr erstaunlich. Es wird abwechslungsreiche Kletterei geboten. Alle Stand- und Zwischenhacken wurden belassen. Mit Friends lässt sich die Tour sehr gut absichern. Es wurden keine Bohrhaken verwendet.

Zustieg:
Zustieg A: Start bei kleiner Alm unterm Pennser

Joch auf 2100, in Richtung Tatschspitze. Dem Wanderweg folgen bis zur Abzweigung Puntleider See-Alm 14A. Diesem 15min folgen, dann den Weg nach links zur Scharte verlassen (Foto). Von der Scharte bis zum sichtbaren Pfeiler absteigen. 1,5-2h

Zustieg B:

Von Grasstein zu den Puntleidhöfen.
Weiter über weg Nr.14 steil bis zur See Alm.
Pfeiler ersichtlich. Weiter Richtung See, und vor
der ersten Bachüberquerung Weglos gerade aus
weiter in Tal Mitte. Im Kessel auf der linken Seite
über Schrofen ansteigen bis zum Einstieg.(Foto) 2-
2,5h

Abstieg:

Vom Gipfel über den Süd-West Grat bis zu einer Scharte absteigen, II-III abklettern. Von der Scharte in kürze zu Einstieg. Ca.20-30 min.

Wer über das Pennser Joch zugestiegen ist muss den Gegenanstieg zur Scharte bewältigen (250Hm). Und über den 14A Weg flach zurück zum Pennserjoch. Wer über Grasstein zugestiegen ist, steigt über Blockgelände und Wald bis zur Seealm ab (gute Einkehrmöglichkeit) und weiter bis zu den Puntleidhöfen ab.

Erstbegeher:

Patrick Erlacher und Urban Holzer am 13.08.18