„Links Rechts Mitte (VII+))“ Piz Somplunt, Puez Geisler
Erstbegehung der Route "Links-Rechts-Mitte" am Piz Sompluntt von Josef Hilpold und Klaus Kofler
Die Route "Links-Rechts-Mitte" am Piz Somplunt oberhalb des Bergsteigerdorfes Lungiarü ist eine anspruchsvolle Klettertour mit insgesamt 8 Seillängen und Schwierigkeiten bis 7 Grad. Die Route wurde von Josef Hilpold zusammen mit Klaus Kofler an 2 Tagen eröffnet, fertiggestellt und gleichzeitig gelang ihnen die Rotpunktbegehung am 04.08.24. Die Route erstreckt sich über eine Strecke von 300 Metern und bietet eine Vielzahl von Absicherungen.
Ich hatte die Wand an der Nordseite des Piz Sompunt schon lange studiert, auf der Suche nach einer Linie zum Klettern. Doch es war nicht einfach, einen Weg zu finden, der mich herausforderte und zugleich sicher war. Also wartete ich geduldig, bis mein Freund Klaus Zeit hatte, um das Projekt gemeinsam anzugehen.
Als wir schließlich starteten, erwartete uns anfangs wechselnder Fels. Aber je weiter wir nach oben kletterten, desto besser wurde es. Jeder Griff, den wir uns wünschten, schien wie auf magische Weise vor uns zu erscheinen. Nach sechs Seillängen entschieden wir uns, uns abzuseilen und zurückzukommen, um die Route zu vollenden.
Eine Woche später waren wir wieder da und verfolgten die Linie erneut. Dieses Mal kletterten wir sie auch frei in einem Zug durch bis zu der Sellänge wo wir uns das letzte mal abgeseilt hatten. Mit einer Route rechts und einer links von uns, entschieden wir uns für den Namen „Links-Rechts-Mitte“ für unsere neue Kreation. Eine Route, die sich schön und perfekt an der Kante hochschlängelt und uns viel Spaß bereitete.
An alle, die sich an dieser Herausforderung versuchen wollen, wünsche ich viel Spaß und Erfolg! Es lohnt sich, die Wand des Piz Sompunt zu bezwingen.
Text: Josef Hilpold
Routeninformationen
Erstbegeher: Josef Hilpold und Klaus Kofler an 2 Tagen, Fertigstellung und Rotpunkt geklettert am 04.08.2024
Schwierigkeit: VII+
Länge: 300 m
Seillängen: 8
Felsart: Dolomit
Ausrüstung: NAA, 50m Halbseile,10 Express, ein Satz Totem, eventuell kleinere und mittlere doppelt
Charakter: Route ist in einer atemberaubenden Landschaft, umgeben von vielen Türmen und anderen respekteinflösenden Wänden. Absicherungen sind gut, der Fels ist in den unteren 2 Seillängen noch mittelmässig, wird aber nach oben hin immer besser.
Die Absicherungen in der Route bestehen hauptsächlich aus Sanduhren, von denen jedoch bereits fast alle gefädelt sind. Zusätzlich sind Schlagnägel und Bohrhaken mit Ringen an den Ständen vorhanden.
Für die Wiederholung der Route wird empfohlen, einen kompletten Satz Totems mitzunehmen. Es kann auch sinnvoll sein, die kleineren und mittleren Totems doppelt mitzuführen, da die Route trotz der vorhandenen Sicherungen „alpin“ ist.
Zustieg: Man fährt zunächst nach Campill, (Bergsteigerdorf Lungiarü) und von dort weiter zum Parkplatz, von dem aus der Wanderweg zur Medalges Alm startet. Vom Parkplatz aus folgt man dem Weg entlang der Forststraße für etwa 15 Minuten, bis man zu einer Kehre gelangt. Hier biegt man links ab und folgt dem Weg, der zuerst breiter wird und dann immer schmaler, bis er schließlich zu einem schmaleren Pfad wird.Nach einer Weile wird der Weg wieder breiter und führt zu einer weiteren Forststraße. Hier folgt man dieser für ungefähr 300 Meter, bevor man links abbiegt und über Geröllfelder (Steinmänner) zur Wand gelangt. Eine wichtige Info, man sieht die Wand bereits von der Forststrasse aus.
Abstieg: Abseilen über Tour, es braucht unbedingt 2x50m Halbseile.
