Upcycling von Kletterseilen © Evelyn Gafriller 2022
Bienenwachstuch und wiederverwendbare Trinkflasche helfen, die Bergjause klimaverträglicher zu machen
Ganz ehrlich: das Beste an Bergtouren ist die Pause. Nach vollbrachter Anstrengung schmeckt die mitgebrachte Jause doppelt gut. Noch größer ist der Genuss, wenn dabei kein Verpackungsmüll anfällt. Bienenwachstücher und eine stabile, mehrfach verwendbare Trinkflasche sind nachhaltige Alternativen zu Alufolie und Einwegflasche.
Bienenwachstücher sind praktische, robuste und hygienische Einwickeltücher für Bergjausen, Pausenbrote und Lebensmittel. Praktisch, weil sie sich nach Gebrauch abwaschen lassen. Robust, weil der mit Wachs bedeckte Stoff quasi unkaputtbar ist. Hygienisch, weil Bienenwachs antiseptische Eigenschaften hat und sich deshalb gut zur Aufbewahrung von Lebensmitteln eignet. Egal, ob auf Tour oder im Kühlschrank, in Bienenwachstüchern lässt sich alles aufbewahren, vom Stück Käse über belegte Brötchen bis hin zu Essensüberbleibseln (Abdeckung von Schüsseln).
Die AVS-Jugend bastelte auf der diesjährigen Sternfahrt ihr Bienenwachstuch selber. Wer es ihnen gleich tun will, folgt einfach dieser Anleitung:
Das braucht man:
- 1 Stück Stoff (für ein wirklich nachhaltiges Bienenwachstuch sollte man ein gebrauchtes Tuch oder alte, aber gut erhaltene Stofffetzen verwenden. Synthetikstoffe eignen sich nicht, ebenfalls nicht zu dicke Stoffe)
- 25g Bienenwachs (von lokalen Imkern oder Reste von Bienenwachskerzen)
- 5ml Öl
- 1g Baumharz (wer ein festeres Tuch will)
- Zickzackschere, 2 Stück Backpapier, Schüssel, Messer, Bügeleisen
Und so geht´s:
- Den Stoff in der gewünschten Größe ausschneiden (20x30cm für Käse oder Gemüse, 50×50 oder auch deutlich mehr für Brotlaibe oder Schüsseln). Dabei die Zickzackschere verwenden, weil sonst der Stoff ausfranst.
- In einer Schüssel das Bienenwachs mit dem Öl vermischen. Wer keine Wachsplättchen verwendet, sondern große Wachsstücke (z.B. Kerzenreste), muss diese in kleine Stücke schneiden. Je kleiner die Stücke, umso einfacher ist die Verteilung des flüssigen Wachses auf dem Stoff später. Am besten einen Gemüsehobel nehmen und damit Späne hobeln.
- Das Stofftuch auf ein Backpapier legen und die Öl-Wachsmischung darauf verteilen. Dabei darauf achten, dass die Wachsstückchen regelmäßig verteilt sind.
- Das zweite Stück Backpapier darauf legen.
- Mit dem Bügeleisen bei mittlerer Temperatur darüberbügeln, bis das Wachs geschmolzen ist. Wer keines hat, legt einfach das Tuch mit der Mischung und dem Backpapier darauf auf ein Backblech und schiebt es bei 100 Grad in den Ofen. Sobald es geschmolzen ist, verteilt man es möglichst gleichmäßig auf dem Tuch, z.B. mit einem breiten Pinsel.
- Es ist wichtig, dass das Tuch gleichmäßig und bis zu den Rändern mit Wachs bedeckt ist. Wenn Stellen wachsfrei bleiben, einfach mit Wachsstückchen auffüllen und nochmal darüber bügeln.
- Wenn das Wachs erkaltet ist, lassen sich die überschüssigen Wachsreste an den Rändern einfach entfernen.
Das fertige Tuch ist ziemlich steif. Deshalb sollte man es vor dem Gebrauch einmal komplett zerknüllen. Um ein Lebensmittel einzuwickeln oder eine Schüssel damit abzudecken, legt man das Tuch darüber und drückt kurz an mit der Hand, damit es sich erwärmt. So passt es sich nämlich der Form an und bleibt haften.
Und so hat unsere Jugend ihre Bienenwachstücher auf der Sternfahrt 2022 gemacht: