Oberetteshütte © THomas Straub

 Im Ostalpenraum nutzen bereits über 300 Hütten das Reservierungssystem der Alpenvereine. Neue kommen laufend hinzu. Die auf Schutzhütten zugeschnittene Plattform bringt Vorteile für Hüttengast und Hüttenwirtsleute, besonders in Corona-Zeiten.

Seit seiner Einführung vor fünf Jahren ist das Hütten-Reservierungssystem der Alpenvereine kontinuierlich gewachsen. Mit jeder Saison haben sich weitere Hütten angeschlossen. Von anfänglich 85 ist man aktuell bei rund 300 Hütten angelangt. Die Vorteile des gemeinsam vom DAV, ÖAV, SAC und AVS betriebenen Systems liegen auf der Hand. Die Gäste haben über den Reservierungskalender eine Übersicht zu den noch verfügbaren Schlafplätzen an ihrem Wunschtermin und müssen sich nicht erst per Mail oder Telefonat bei der Hütte erkundigen. Sie können zu jeder Tages- und Nachtzeit (i.d.R. bis 18 Uhr am Vorabend der Ankunft) ihre Reservierung vornehmen sowie bearbeiten. Die Wirtsleute haben einen Überblick über die aktuelle Buchungslage, profitieren vom eingesparten Administrationsaufwand und sparen sich damit eine Menge Zeit. Durch die mehrsprachige Ausführung (Deutsch, Italienisch, Englisch, Französisch und inzwischen auch Slowenisch) fällt auch internationalen Hüttengästen die Reservierung leicht.

 

Reservieren leichtgemacht

Aufgerufen wird das Reservierungssystem über

  • die Webseite der jeweiligen Hütten,
  • die Hüttenseiten im Tourenportal alpenvereinaktiv.com und
  • bei den AVS-Hütten zusätzlich per Link über die AVS-Webseite (Button „Schlafplatz reservieren“ bei der jeweiligen Hütte).

Man gelangt direkt zum Reservierungskalender, wo der aktuelle Buchungsstand per Ampelsystem übersichtlich dargestellt ist. Bei der erstmaligen Buchung auf einer Hütte können die persönlichen Daten durch das Anlegen eines Benutzerkontos gespeichert werden. Nach Abschluss der Reservierungseingaben (Aufenthaltsdauer, Gruppengröße, Essenspräferenzen usw.) muss die Reservierungsbestätigung innerhalb der vorgegebenen Frist rückbestätigt werden.  Im Nachhinein können Reservierungsabänderungen oder Stornierungen vom Nutzer eigenständig durchgeführt werden. In der Corona-Krise hat sich das Portal als wichtiges Tool zur Arbeitserleichterung erwiesen, weil gar einige Wanderer ihre geplanten Hüttenaufenthalte verschieben oder absagen mussten. Die Führung von Kontaktlisten, wie in einigen Regionen für Gastronomiebetriebe verpflichtend vorgeschrieben, ist mit dem System mit wenig Aufwand umsetzbar.

 

Am Puls der Zeit

Um die Nutzerfreundlichkeit für die Mitglieder weiter zu steigern, wird das Reservierungssystem von den Alpenvereinen kontinuierlich weiterentwickelt. Zusätzliche Funktionen wie eine flexiblere Abfrage von Gästepräferenzen oder die Abwicklung von Mehrfachstornierungen wurden etwa im jüngsten Update eingespielt. Einen besonderen Mehrwert verspricht man sich mit dem geplanten Modul für Mehrtagestouren. Entlang von Höhen- oder Weitwanderwegen soll es künftig möglich sein, die Hüttenübernachtungen übersichtlich und bequem für den gewünschten Zeitraum durchbuchen zu können. Für die Hüttenwanderer eine enorme Erleichterung ihrer Tourenplanung. Nachdem 2020 der slowenische Alpenverein PZS dem Hüttenreservierungssystem beigetreten ist, hat auch der CAI Alto Adige Interesse signalisiert, die Plattform auf seinen Hütten zu nutzen. Private Schutzhütten haben ebenso die Möglichkeit, sich dem Reservierungssystem anzuschließen.