Blick auf Überetsch und Unterland © AVS Kaltern

Im Rahmen der Hausbergwanderungen besuchen wir Jahr für Jahr einen unserer zahlreichen Hausberge. An diesem Tag bleibt das Auto daheim, zum Ziel kommen wir mithilfe von Öffis und per pedes oder ganz ohne motorisierte Unterstützung direkt von zuhause aus. Heuer wurde der Paterkopf (italienisch „La Cerva“) angepeilt – ein Gipfel, an dem die Gemeinden Kaltern, Tramin und Amblar aufeinandertreffen und der mit 1.856 m die höchste Erhebung Kalterns bildet (weshalb wir in den nördlichen Landesteilen auch Landler genannt werden).

Von Horst Palla, Referent für Natur & Umwelt, Sektion Kaltern

Im Tal ist es sonnig und bereits angenehm warm, um die Gipfel ziehen jedoch feuchtkalte Nebel. Was uns aber nicht aufhält! Eine Gruppe fährt mit der Mendelbahn auf den Mendelpass und wandert durch grünen Wald und aufblühende Wiesen Richtung Überetscher Hütte, um kurz davor zum Gipfel abzubiegen. Die Ambitionierteren treffen sich am Sportplatz und bewältigen die 1300 Hm über den abwechslungsreichen Göllersteig. Über den Ziegelstadel geht es steil auf die kleine aussichtsreiche Göllerwiese, dann etwas flacher zum großen Göller, über die Traminer Jägerhütte Scharfegg und eine ausgesetztere Querung zum Wasserfall und nochmal ordentlich steil hinauf zur „Tscherba“ (Überetscher Hütte).

Zu Mittag kommen alle beinahe gleichzeitig auf den Paterkopf und es stellt sich heraus, dass gar einige noch nie hier heroben waren. So treffen sich ca. 45 AVSler beim hohen Holzkreuz und schauen ins Überetsch-Unterland, auf den Kalterer See und die Dolomiten, die sich heute leider wolkenverhangen präsentieren. Wir werden schon erwartet von Philipp, Karl, Peter und Frauen, die inzwischen Speis und Trank ein Stück mit dem BRD-Jeep und den Rest zu Fuß heraufgebracht und nun auf dem großen Holztisch ausgebreitet haben. Der „Weiße“ macht die Runde, frisches Brot vom „Oansberg“, verschiedener Käse, Wurst, Speck, eingelegtes Gemüse – ja so kommen wir wieder zu Kräften. Dann geht noch köstlicher Kuchen von Hand zu Hand. Die Stimmung ist super, jeder ratscht mit jedem und hat was zu erzählen. Weil es ziemlich frisch ist und nachdem beinahe alles „verputzt“ wurde, packen wir Papier, Gläser und leere Flaschen in den Rucksack und kehren froh über die erlebte Gemeinschaft und die herrlich erwachende Natur vor unserer Haustür auf verschiedenen Wegen nach Kaltern zurück.

Still überlegt sich jeder, welchem unserer Hausberge wir wohl nächstes Jahr einen Besuch abstatten werden?

 

Wegverlauf:

Vom Mendelpass: Weg Nr. 500 bis zur Romeno-Alm, dann abzweigen auf Weg Nr. 560 in Richtung Überetscher Hütte, kurz zuvor Steigspuren zum Gipfel

Vom Sportplatz Altenburg: Weg Nr. 11 nach Altenburg, Aufstieg über Weg Nr. 98 zum Ziegelstadel, dann Weg Nr. 523 zur Überetscher Hütte. Kurz über Forstweg weiter, dann Steigspuren zum Gipfel

Eindrücke von der Hausbergwanderung zum Paterkopf © AVS Kaltern