„Fornella Express (VII-)“, Peitlerkofelturm
Erstbegehung der "Fornella Express " © Alex und Kurt Pfattner

Alex und Kurt Pfattner gelang erst kürzlich eine neue Tour am Peitlerkofelturm. Die Wiederholer können sich auf eine abenteuerliche, wilde Kletterei freuen. Für den erst 16 jährigen Alex und seinem Vater Kurt war es das erste Abenteuer an unberührtem Felsen, ...

Nur wenige Tage nach ihrem Erfolg am Peitlerkofel ist Alex in der Geißlergruppe verunglückt und am 06.09.2015 seinen Verletzungen erlegen. Der Alpenverein trauert um den jungen Alpinisten, mit dem Südtirol ein starkes Nachwuchstalent verliert und spricht den Eltern und Freunden von Alex sein größtes Beileid aus.

Neben Sportkletterrouten bis 8a war der junge Eisacktaler vor allem in großen alpinen Kletterrouten unterwegs. Touren in den Nordwänden der Drei Zinnen hat Alex ebenso bereits in seinem Tourenbuch vermerkt, wie zahlreiche alpine Touren im VIII Schwierigkeitsgrad an den Meisules. Mit 14 hat er bereits den Mont-Blanc bestiegen und war auch im Winter auf vielen Gipfeln anzutreffen. Mit seiner ausgesprochen guten Kondition schaffte er nicht nur den Sprung auf Podestplätze bei einigen Skitourenrennen, sondern hätte diesen Herbst auch mit dem Training im Skitouren-Jugendlandeskader beginnen dürfen. Nach langem, hartem Kampf hat Alex nun seinen höchsten Gipfel erreicht. Berg Heil!

Erstbegehung am 09.08.2015 von Alex und Kurt Pfattner.

Als wir am Würzjoch Sportklettern waren, schlug uns ein Kletterkollege vor, dass wir uns am Peitlerkofelturm verewigen könnten. Auf der Heimfahrt haben wir dann gemeinsam entschieden „des Mochmor“. So gingen wir in den nächsten Tagen mit Kamera und Fernglas ausgestattet zur Wand und suchten uns eine Linie. Ein Gelber Streifen fiel uns sofort auf.
An Einem der darauffolgenden Tagen gingen wir mit zwei schweren Rucksäcken, vollgepackt mit Hammer, Felshaken, Friends und Bandschlingen, Richtung Wand. Kurt stieg die erste Seillänge vor. Bald nahm er den Cliff in die Hand und Schlug den ersten Haken. Als ich die zweite Seillänge eröffnete, war mir klar, dass dies die Schüsselstelle sein wird. Nach Fertigstellung der dritten Seillänge stieß ich auf ein sehr schönes Band wo ich den Stand machte.
Als Kurt diesen Stand erreichte, mussten wir abseilen, denn es fing an zu regnen. Einige Tage später – an einem schönen Nachmittag – gingen wir wieder hinauf, in der Hoffnung die Route fertigzustellen. Es ging relativ zügig und ohne größere Probleme voran und gegen Abend erreichten wir den Gipfel. „Berg Heil“.
Wir seilten uns entlang der Route ab und machten uns Richtung Fornella Alm auf. Dort wurden wir gleich vom Wirt gefragt, wo wir so spät herkamen. Nach kurzem Gespräch belohnte er uns mit einer guten „Marende“. Dankend verließen wir die Hütte und kehrten müde nachhause zurück.

Alex und Kurt

Erstbegehung der "Fornella Express " © Alex und Kurt Pfattner

Routeninformationen

Erstbegangen von unten, Erste Rotpunktbegehung durch die Erschließer am 13.08.2015
Alle 22 Stand- und Zwischenhaken sowie 6 Bohrhaken an den Ständen wurden belassen.Schwierigkeitsvorschlag:
VII-
Ausrüstung:
10 Express und 1 Satz Friends, Schlingen für Sanduhren (Komplette alpine Ausrüstung)
Ausgangspunkt:
Würzjoch
Zustieg:
Vom Würzjoch über den Wanderweg 8a bis zur Alm „Munt de Fornella“. Von dort links abbiegen auf Weg 8b bis zu den Kompatschwiesen und weiter in das große Blockfeld. Den Steig rechts verlassen und über Wiesen und Geröll bis unter die Wand aufsteigen.
Einstieg:
Links von der großen Verschneidung (dort ist eine gespittete Route erkennbar) auf einen grasigen Platz bei einem Haken mit Schlinge.
Abstieg:
Entlang der Route abseilen.
Kletterlänge:
180 m