„Der Rotz (M4+)“, Val Lasties
Erstbegehung der "Der Rotz" © Manuel Luterotti und Jörg Niedermair
Am 02. März 2019 gelang den jungen Bergsteiger Jörg Niedermayr und Manuel Luterotti mit der Route "Der Rotz" eine Erstbegehung im Fels und Eis
Es war Ende Februar 2019 und wir wollten die „Cassiopeia“ im Val Lasties wiederholen. Natürlich waren Manuel und ich nicht die Einzigen, die diesen Klassiker klettern wollten. Nach längerer Wartezeit entschieden wir uns, auf die Goulottina auszuweichen. Hauptsache klettern! Aber was nun, die Tour geklettert und die Cassiopeia immer noch nicht frei. So beschlossen wir den „Eisrotz“ oberhalb der # zu klettern, den wir erspäht hatten. Es stellte sich heraus, dass sich auf dem ersten Band ein versteckter Kamin befindet, in dem sich eine Eissäule gebildet hatte. Ein Plan musste her. Bereits das nächste Wochenende standen wir, diesmal schwer bewaffnet, am Wandfuß, um unser Vorhaben in die Tat umzusetzen.
Im unteren Bereich wurde eine Mixedlinie, von mehreren möglichen Varianten, mit Bohrhaken versichert. Zu diesem Zeitpunkt befand sich im unteren Teil nur wenig Eis. Die Kletterei ist äußerst delikat, an kleinen Hook’s auf geneigten Platten. Mit etwas mehr Eis nimmt die Schwierigkeit aber deutlich ab, daher auch die Bewertung M4/5. Die erste Seillänge ist weder schwindelerregend, noch von markanter Schönheit. Es ist ein gut gesicherter Einstieg in eine Tour, die geklettert werden will. Wer keine Lust dazu hat, kann die 1. Seillänge ganz rechts umgehen.
"Der Rotz" Verhältnisse März 2019 © Niedermair Jörg
"Der Rotz" Verhältnisse Dezember 2019 © Niedermair Jörg
Ab dem Band münden alle Varianten im Eiskamin. Man spreize die Beine bis man das Eis erreicht, auf halber Strecke hinter die Säule durch und dann wieder „miximix“ eher rechts haltend bis zum Stand. So war unser Weg am 2. März 2019.
Generell ist die Schwierigkeit im Eis und Fels stark von den Verhältnissen abhängig. Im März 2019 noch „miximixi“, im Dezember 2019 fast nur noch Eis.
Am 15. Dezember 2019 konnten wir die Tour wiederholen und fanden in den unteren Mixedlängen (M4/5) die Schwierigkeit WI 3 vor, auch der Kamin war mit mehr Eis leichter geworden (max M4+). Die Tour ist gut mit Bohrhaken abgesichert und eignet sich daher auch für „rookies“, wie wir es sind. “Der Rotz”, ist eine gute Alternative, wenn wieder mal alles belegt ist.
Erstbegehung der "Der Rotz" © Manuel Luterotti und Jörg Niedermair
Routeninformationen
Erstbegeher:
Jörg Niedermayr und Manuel Luterotti am 2. März 2019
Schwierigkeit:
1. Seillänge: WI3 oder M4/5
2. Seillänge: M4/5
Länge: 70 m
Zeit: 4 Stunden
Zustieg: Gleich wie bei „Freit dl mond“
Absicherung: Bohrhaken und Eisschrauben
Abseilen: 1x 50m