„Das Löwenmaul am Schlern (VII+/A0)“, Euringer, Schlern
Erstbegehung der "Das Löwenmaul am Schlern" © Ivo Rabanser und Maurizio Giordani

Durch die schmale Nordwand der 2397 Meter hohen Euringerspitze am Schlern wurde am 18. Juni 2013 durch den Grödner Ivo Rabanser und Maurizio Giordani aus Rovereto eine Neutour eröffnet. Dabei handelt es sich um eine beeindruckende Kletterei durch teils überhängenden Verschneidungen, die eine reiche Palette von verschiedenen Rissarten bietet

Erstbegehung der "Das Löwenmaul am Schlern" © Ivo Rabanser und Maurizio Giordani

Routeninformationen

Der Durchstieg erfolgte am 18. Juni 2013 in sechseinhalb Stunden reiner Kletterzeit. Die Route überwindet ein feines Risssystem im linken Teil der gelben Nordwand und zwar östlich der »Eisenstecken-Rabanser-Route«. Die Schwierigkeiten sind recht anhaltend, mit einigen Ansprüchen an sicherungstechnischen Eigeninitiative. Durchwegs fester, sowie gutgriffigen Schlern-Dolomit. Die verwendeten 11 Stand- und 2 Zwischenhaken wurden belassen. Mit Stopper und einem Satz Cams lässt sich die Route angemessen absichern. Der mühsame Zustieg sowie der Abstieg sollte nicht als lästiges Muss, sondern viel mehr als Teil des Gesamtunternehmens betrachtet werden.

Wandhöhe: 250 Meter

Schwierigkeiten: VI+, 1 Stelle VII+ (A0).

Zustieg – Von Bad Ratzes 1212 m, auf den »Touristensteig« zur Schlernbödelehütte 1726 m aufsteigen. 1.15 Stunden. Hinter der Hütte folgt man nun einer Pfadspur auf den steilen Wiesenhang nach recht empor, welche dann im Wald zu einer Schotterrinne quert; weiter unter einer Felswand zu weiteren Rinne mit ausgewaschenen Blöcke, die man an seinem linken Ast recht mühsam hoch steig. Nachdem man einen riesigen Block auf der linken Seite überklettern hat (III), folgt man einer Rinne an der rechten Felswand zu einer grasbewaschsenen Terrasse (»Villa Santner«) und steigt anschließend durch einen Kamin in Schlucht ab, welche die Euringespitze nach links begrenzt (II und III). Nun klettert man an der entgegengesetzten Seite eine Steilstufe empor (III). Den Steigspuren folgend nach rechts an einer Rippe hinauf und durch der folgenden Geröllrinne auf einem Sattel bei der Schlucht zwischen der Euringer- und Santnerspitze (I und II).Ein gewaltiger Felsblock, der sogenannten »Löwenmaul«, bildet anfänglich einen überhängenden Abbruch, der links über steile Felsen umgangen wird (III+). Weiter durch die »Santnerschlucht« (Steinschlaggefahr), über einige Felsstufen, bis unter einer großen Nische am Fuße der Nordwand, bei der man nach links zum Einstieg auf ein Grasband aufsteigen kann (II). 2 Stunden.

Abstieg – Am besten durch abseilen über die Aufstiegsroute. Dabei sind zwei 50 Meter Seile zwingend erforderlich! Auf dem Zustiegsweg zurück zur Schlernbödelehütte. 2 Stunden.