Nach getaner Arbeit © Othmar Peer AVS

Am Uferbereich des Kalterer Sees verbreitet sich das Drüsige Springkraut. AVS-Mitglieder von der Sektion Tramin, der Ortsstelle Kurtatsch-Margreid und Mitglieder der Umweltgruppe Kaltern haben deshalb eine Biotoppflegeaktion gestartet.

Der Kalterer See ist ein wertvolles Feuchtbiotop Südtirols in der intensiv genutzten Talsohle des Unterlandes. In seinem westlichen Randbereich hat sich in den letzten Jahren das Drüsige Springkraut, eine sich rasch ausbreitende, gebietsfremde Pflanze (Neophyt), angesiedelt.

Othmar Peer, Referent für Natur und Umwelt der AVS-Sektion Tramin organisiert deshalb jährlich Ausreißaktionen, um die invasive Art in ihre Schranken zu weißen. Dieses Jahr arbeitete die Sektion Tramin mit der Umweltgruppe Kaltern zusammen. Auch von der Ortsstelle Kurtatsch-Margreid kam Unterstützung, so dass in der Nachmittagshitze des 4. Juli sieben Personen Springkraut am Randbereich des Sees ausrissen.

Drüsiges (oder indisches) Springkraut muss nicht extra entsorgt werden, die ausgerissenen Pflanzen verrotten von selbst. Anders ist das beim ebenfalls als Neophyt vorkommenden Geiskraut, erklärt Othmar Peer: Dieses kann sich auch nach dem Ausreisen noch vermehren und muss deswegen speziell entsorgt werden. Außerdem ist das in trockeneren Zonen (z. B. an Straßenböschungen) vorkommende Geiskraut giftig, was eine Ausreisaktion heikler macht. Springkraut ist hingegen nicht giftig. Das einjährige Kraut verbreitet sich durch Samen, muss also ausgerissen werden, bevor es Samen gebildet hat.

Eigentlich müsste man alle paar Wochen so eine Aktion machen, um die Ausbreitung des Springkrautes einzuschränken.

Othmar Peer, AVS-Sektion Tramin

Das Springkraut verbreitet sich schnell, und Othmar erklärt, dass hier noch viel mehr Arbeit nötig wäre, um die Ausbreitung der Pflanze einzuschränken. Er hätte sich mehr Teilnahme an der Biotoppflegeaktion gewünscht. Außerdem wären öfter Aktionen nötig, um das Kraut effizient zurückzudrängen.

Biotoppflegeaktionen sind wichtig, um Südtiroler Naturräume zu erhalten. Es gibt viele Arten, wie man hier aktiv werden kann: invasive Pflanzen wie Springkraut oder Geiskraut verdrängen andere Arten in Natura2000-Gebieten, nicht mehr bewirtschaftete Almen wachsen zu und gehen als Landschaftsform und Lebensraum verloren, Müllverschmutzung ist auf viel begangenen Wanderwegen immer noch ein Problem. Wenn auch ihr euch für den Naturraum in eurem Sektionsgebiet einsetzen möchtet, könnt ihr euch beim Referat für Natur und Umwelt zu möglichen Aktionen informieren. Biotop- und Almpflegeaktionen sollten außerdem mit der zuständigen Forststation koordiniert werden.

Drüsiges Springkraut wurde oft auch als Bienenweide gepflanzt; Mitglieder der AVS-Sektion Tramin, AVS-Ortsstelle Kurtatsch-Margreid und der Umweltgruppe Kaltern waren aktiv; Springkraut kann in Haufen liegen gelassen werden und verrottet © Othmar Peer