„Apollo 13 (VII+) „, Tofana di Rozes, Dolomiten
Erstbegehung der "Apollo 13" © Josef Hilpold

Hilti - Josef Hilpold beschreibt seine Erstbegehung, die er gemeinsam mit seinen Freunden Thomas Schölzhorn, Alexander Mayr und Lukas Mayer gemacht hat

APOLLO 13 – August 2010
Wie fangt man am besten an eine Route zu beschreiben oder besser gesagt eine Geschichte zu erzählen? Diejenigen, die mich kennen, wissen dass ich lieber eine Geschichte erzähle als sie niederzuschreiben , aber ich probiere es trotzdem.
Ich war mal wieder in den Cinque Torri unterwegs und sah in Richtung Tofana di Rozes. Es fiel mir der linke Pfeiler der Südwand auf. Ich recherchierte, ob da bereits eine Linie besteht oder nicht. Als ich erfuhr, dass da keine Führe hochging, so entschloss ich mich eine neue Route zu beginnen. Es galt eine 200 m hohe Verschneidung zu überwinden, bevor man in die Dächerzone kommt.
Den ersten Tag in der Wand kamen Lukas und ich gut voran, wir kletterten die ganze Verschneidung onsight, seilten dann ab. Als ich dann an einem anderen Tag wiederkam, probierte ich und Seilpartner Alexander so weit wie möglich hochzuklettern – doch, das Dach wurde uns zum Verhängnis, denn es war schwerer wie angenommen und wir seilten ab und kehrten zum Auto zurück.

Nach einiger Zeit startete ich nochmal einen Anlauf mit Thomas.
Wir fuhren zur Tofana, und ich hatte ein gutes Gefühl. Und siehe da, es klappte alles reibungslos! Wir kletterten die Schlüsselseillänge rotpunkt und wir freuten uns riesig darüber.
Jetzt wurde es ernst, denn wir hatten wieder unberührten Felsen vor uns, den wir Seillänge für Seillänge erkletterten. Unsere Gesichter strahlten immer mehr, desto höher wir kletterten. Als wir dann endlich am Gipfel des Pfeilers standen beglückwünschten wir uns mit einem Berg heil und lautem Juchizer.

Es ist geschafft. Wir haben die Tour frei geklettert und den Pfeiler bestiegen , ich kann es gar nicht fassen.
Wir tauften unsere Route Apollo 13, da der Pfeiler einer Rakete ähnelt, wenn man ihn von der Straße aus sieht. Wir stiegen dann auf dem Band, das Richtung Gusani Hütte führt ab, und waren nach ca. 1,5 Stunden beim Auto.

Erstbegehung der "Apollo 13" © Josef Hilpold

Routeninformationen

Es wurden 22 Felsnägel und zwei Spit verwendet und auch belassen

Stände sind vorhanden

Zwischensicherungen sind nur in den schweren Seillängen vorzufinden, siehe Skizze. 1 oder auch 2 Sets Cammelots vorteilhaft

Routenlänge ca. 500 m

weiße Schlingen wurden für Wegfindung belassen

eventuell auch Hammer und Haken mitnehmen


Zustieg:

Von der Dibona Hütte in Richtung Lipella Klettersteig, kurz vor diesem Einstieg, direkt am Wegrand befindet sich ein Steinmänchen daß den Einstieg signalisiert, die Startverschneidung ist gut erkennbar. ( ca. 45 Minuten)

Abstieg:
Vom Gipfel in Richtung Norden den Steinmännchen folgen bis zum Lipella Klettersteig. Dann über diesem zurück zum Wandfuss, oder empfehlenswerter ist, das Band weiterverfolgen bis zur Giusani Hütte und von dort zur Dibona Hütte. ( ca.1,5 Stunden)

Josef Hilpold