Alpinist:Rissklettern im Valle del Orco © Plank Stefan

Rissklettern im Valle del Orco. Sechs Alpinisten verbrachten 5 Tage dabei sich alle möglichsten Techniken des Risskletterns anzueignen. Samuel Holzknecht erzählt in einem kurzen Bericht von der Aktion

Rissklettern im kleinen Yosemite Europas

 

Eine Klettereise nach „Val dell‘ Orco“ im Piemont

 

Am Donnerstag vor Pfingsten starteten wir, eine Gruppe von sechs passionierten Kletterern in Richtung Piemont, ins Valle dell‘ Orco. Wir kamen dort gegen Mittag an und schlugen unsere Zelte im Menschen leeren Campingplatz “La Peschiera“ unweit des Dörfchens Ceresole Reale auf 1600m auf. Vom Campingplatz aus konnte man bereits in die glatten Kletterwände einsehen und die feinen, fast unscheinbaren Risse erkennen. Fast unvorstellbar, dass wir diese Gneis- und Granitplatten in den kommenden Tagen erklettern würden

 

Alpinist:Rissklettern im Valle del Orco © Plank Stefan

Nach einer Stärkung begaben wir uns zu Fuß zur nahegelegenen Wand „Dado“ mit unterschiedlich schwierigen Rissformationen. Bevor wir uns an das Klettern wagten, führte uns unser Begleiter, der Bergführer Mark Oberlechner in die Techniken und Tricks des Risskletterns ein. Er erklärte uns Rissformen wie Handriss, Fingerriss oder Faustriss, um nur die wichtigsten zu nennen. Das Um und Auf, will man größere Abschürfungen vermeiden, ist das gekonnte Tapen der Hände.

 

Alpinist : Valle del Orco © Plank Stefan

Dann gings ans Eingemachte. Wir probierten verschiedene Variationen zu klettern und achteten auf das präzise Anbringen der unterschiedlich großen Friends. Sämtliche Risse sind clean, das heißt, es sind keine fixen Sicherungsmittel vorhanden. Bis zum Abend hatten wir erste tolle Erfahrungen gesammelt und sind dabei so richtig auf den Geschmack gekommen. Wir ließen den Tag  bei gemeinsamem Kochen, Essen und gemütlichem Beisammen bei einem guten Tropfen Wein ausklingen.

 

Alpinist : Valle del Orco © Plank Stefan

In den darauffolgenden Tagen kletterten wir einige bekannte und reizvolle Touren im Valle dell‘ Orco wie zum Beispiel Sitting Bull, ein Z-Riss, der einem Kletterer alles abverlangt. Oder die Fessura della Disperazione, ein Offwith-Riss, bei dem man wirklich verzweifeln kann, wenn man die dazu notwendige Klettertechnik nicht beherrscht.

Alpinist : Valle del Orco © Plank Stefan

Am letzten Tag kletterten wir die 8-Seillängen lange Tour Via Locatelli, die Alpin abzusichern war. Sie wies einige herausfordernde und spannende Riss- und Plattenpassagen im sechsten Schwierigkeitsgrad auf.

 

Alpinist : Valle del Orco © Plank Stefan

Die insgesamt vier Klettertage im Valle dell‘ Orco waren für uns alle ein unvergessliches Erlebnis. Wir haben uns mit dem Rissklettern vertraut gemacht – dank der Begleitung von Mark Oberlechner, der uns mit seinen Fachkenntnissen stets motivierend zur Seite stand und haben Lust bekommen, uns vielleicht in einem weiteren AVS Projekt ALPINIST ins große Yosemite (USA) zu wagen. 

Bedanken möchten wir uns beim Alpenverein Südtirol, beim ALPINIST-Koordinator Stefan Plank, bei Mark Oberlechner und bei allen Sponsoren, die das Projekt überhaupt erst ermöglichten.

 

Alpinist : Valle del Orco © Plank Stefan

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