ALPINIST: Skitouren im Balkan

Skitourenabenteuer in Montenegro: Wilde Täler und steile Bergflanken

Sechs Männer, ein Neunsitzer und jede Menge Abenteuerlust: Vom 30. Januar bis 10. Februar 2025 machte sich eine Gruppe Alpinisten im Rahmen des Projekts „Alpinist“ vom Alpenverein Südtirol auf den Weg nach Montenegro. Ihr Ziel: die unberührten Hänge des Komovi- und Prokletije-Gebirges zu erkunden – mit wenig Informationen, aber umso mehr Entdeckergeist.

Bereits die Anreise war ein kleines Abenteuer: Von Bozen aus ging es nach Ancona, mit der Fähre nach Durrës (Albanien) und dann weiter Richtung Norden, durch wilde Täler und beeindruckende Berglandschaften, bis nach Montenegro in das kleine Örtchen Plav. Als Ausgangspunkt für die Skitouren bot sich Plav an – zumindest, wenn man die teils schwer befahrbaren Straßen in Kauf nahm. Oft starteten die Touren daher in den Tälern südlich von Gusinje, beispielsweise im wunderschönen Ropojana-Tal.

Die Tourenplanung stellte die Gruppe vor einige Herausforderungen: wenige verfügbare Informationen, lange Zustiege, dichter Staudenbewuchs und steiles Gelände machten die Routenwahl anspruchsvoll. Doch der Aufwand zahlte sich aus – mit spektakulären Abfahrten in unberührtem Pulverschnee. Insgesamt standen acht Skitouren auf dem Programm, darunter der Kom Kucki im Komovi und der Trehkufiri (Dreiländerspitze), an dem die Grenzen von Kosovo, Albanien und Montenegro aufeinandertreffen. Am Ende summierten sich rund 120 Kilometer und 9.000 Höhenmeter – mehr Strecke als Höhenmeter, da die Zustiege oft enorm lang waren.

Lukas Troijer, der als Bergführer mehr Begleiter als Anführer war, sorgte für eine harmonische Gruppendynamik. Die Tage begannen stets um 07:00 Uhr, und spätestens nach stundenlangen Aufstiegen war der Hunger groß. In der Ferienwohnung wurde selbst gekocht – Nudeln, Kartoffeln, Polenta, Hauptsache energiereich. Auch Nutella war fester Bestandteil des Speiseplans. Daneben blieb Zeit, um mit Einheimischen ins Gespräch zu kommen – und natürlich durfte ein Glas Rakija nicht fehlen.

Montenegro zeigte sich von seiner wilden Seite: tief verschneite Bergflanken, beeindruckende Dolinen, Spuren von Wölfen und sogar eine Begegnung mit einem Wildschwein. Andere Skitourengeher? Keine. Die Gruppe hatte die Berge ganz für sich allein.

Nach sechs intensiven Tagen ging es auf demselben Weg zurück nach Hause. Die 16 Stunden auf der Fähre waren kräftezehrend, aber die Vorfreude auf das eigene Bett half über die Müdigkeit hinweg.

Fazit: „Das Abenteuer beginnt erst dort, wo man sich wünscht, wieder zu Hause zu sein.“ Diese Reise hat uns mehr gefordert als erwartet, aber auch um viele Erfahrungen reicher gemacht. Wir sind dankbar, dass alles gut gegangen ist und wir dank des guten Wetters jeden Tag unterwegs sein konnten. Montenegro, wir kommen wieder!

Mit freundlicher Unterstützung von unseren Hauptpartnern

mit