Blütenpflanzen steigen im Hochgebirge immer höher © Zenzi Martin
Bozen, 15. Jänner 2025
Gemeinsame Pressemitteilung von AVS und Naturmuseum Südtirol.
2024 hat das Naturmuseum in Zusammenarbeit mit dem Alpenverein Südtirol ein Citizen Science-Projekt initiiert, das die Erfassung höchststeigender Blütenpflanzen in Südtirol zum Ziel hat. Einige Bergsteiger: innen haben dem Aufruf bereits Folge geleistet und konnten auch schon neue Höchstgrenzen dokumentieren.
In vielen europäischen Ländern ist es lange Tradition die Gipfelflora und generell Höhenrekorde von Pflanzenarten systematisch zu dokumentieren. Dies erlangt mit Blick auf den fortschreitenden Klimawandels immer größere Bedeutung. In Südtirol gab es eine derartige Dokumentation bislang noch nicht. Dies hat das Naturmuseum zum Anlass genommen – in Zusammenarbeit mit dem Alpenverein Südtirol – das Citizen Science-Projekt „Flora am Limit“ ins Leben zu rufen: Bergsteigerinnen und Bergsteiger wurden aufgerufen, Fotos von Blüten-Pflanzen, also Gräsern und Kräutern, zu schicken, die sie auf ihren Bergtouren über 3.200 m Meereshöhe antrafen. Aus der Datenbank des Naturmuseum ging nämlich hervor, dass Vorkommen bis 3.200 m bereits einigermaßen gut dokumentiert waren, zumindest stellenweise. Über 3.200 m gab es dagegen fast keine Daten.
2024 haben zwar nur wenige Personen teilgenommen, aber bereits diesen gelang es neue Höhenrekorde von Pflanzenarten festzustellen. Diese sollen hier vorgestellt werden. Um eine Vorstellung zu bekommen, wie weit sich Pflanzen, zweifelsohne bedingt durch die Klimaerwärmung, bereits in Höhen vorgewagt wagen, führen wir jeweils in Klammern auch die Höhengrenzen an, wie sie in der historischen Flora von Tirol um 1900 angegeben sind.
Das Projekt wird 2025 fortgesetzt. Ein entsprechender Aufruf erfolgt rechtzeitig vor Beginn der Bergsaison über die Medien, u.a. des AVS und des Naturmuseums.