© Karl Felderer AVS NL 1.19.133
Jeden Monat stellt die Alpinbibliothek ein besonderes Buch aus ihrem Bestand vor: Im November eine Biografie über Karl Felderer, den Autor des berühmten Südtiroler Heimatliedes.
Aus der AVS Alpinbibliothek
Karl Felderer (1895–1989) war ein Südtiroler Gratwanderer auf oft ausgesetzten Positionen. In der Zeit des italienischen Faschismus wurden die Berge für Städter wie Felderer immer mehr zur Rückzugsheimat. So verwundert es nicht, dass die ersten Worte seines berühmten Südtiroler Heimatliedes ausgerechnet nach einer Wanderung am Ritten 1926 entstanden. Als flammendes Bekenntnis zur Heimat geschrieben, sah der passionierte Bergsteiger und Landschaftsfotograf diese durch den Faschismus in Gefahr, weshalb er sich in den 1920er und 1930er Jahren politisch immer stärker radikalisierte und dem Nationalsozialismus zuwandte. In der Optionszeit setzte sich Felderer lautstark für die Umsiedlung ein und war schließlich sogar bereit, seine geliebte Heimat zu verlassen und ins Deutsche Reich auszuwandern. Nach dem Zweiten Weltkrieg entschloss er sich zur Rückoption und baute sich als Gastwirt in Gröden ein neues Leben auf. Politisch beschränkte Felderer sein Engagement in der Nachkriegszeit auf Heimat- und Umweltschutz, trat für das Deutschtum in Südtirol ein und übte Kritik an den Auswüchsen des Tourismus.
Karl Felderers Biografie ist eine Gratwanderung über Abgründe von Ideologien, Kriegen und Diktaturen. Berge und Heimat waren seine großen Lebensthemen. Ein Leben, in dem sich die wechselvolle Geschichte Südtirols im 20. Jahrhundert spiegelt und das zeigt, wie widersprüchlich kulturelle Identitäten sein können.
Leseprobe © 2024 Menschen Bilder, Innsbruck
Karl Felderer
Eine Gratwanderung
- von Alex Lamprecht, Manuel Maringgele, Ivan Stecher
- Alpenverein Südtirol (Hrsg.)
- Sachbuch | Klappenbroschur (mit 99 Abb.)
- 456 Seiten, 1. Auflage
- © 2024, Menschen Bilder, Innsbruck
- ISBN 978-3-903523-00-5
Öffnungszeiten
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