Eine Mühle im Val di Morins/Mühlental wurde durch die Mure zerstört © Anna Pichler

Nach dem Murabgang im Bergsteigerdorf im Juni wurden viele Schäden bereits behoben. Glücklicherweise wurde niemand verletzt. Der AVS und das internationale Netzwerk der Bergsteigerdörfer zeigen sich solidarisch.

Am Montag 17.06. ist im Bergsteigerdorf Lungiarü eine Rutschung in den Seresbach abgegangen und hat über 300.000 m³ an Schlammmaterial durch das Dorfzentrum transportiert. Nach Auskunft des Südtiroler Landesgeologen Volkmar Mair war der Boden aufgrund der im Juni anhaltenden Niederschläge gesättigt und durchweicht. Die Rutschung ist aus einem ca. 4 ha großen Gebiet in einem Seitental vom Val di Morins/Mühlental abgegangen. Glücklicherweise ereignete sich der Murenabgang untertags und so konnte schnellstens reagiert werden: Freiwillige Feuerwehren des Bezirkes, die Wildbach- und Lawinenverbauung Ost, Zivilschutz, Landesstraßendienst, Forstbehörde, Landesgeologen und viele Helfer:innen begannen umgehend mit Sicherungs- und Aufräumarbeiten.

Unwetterschäden © FF Campill, Wegsperre Val di Morins/Mühlental © Tourismusgenossenschaft San Vigilio San Martin

Eine Portion Glück

Vorwiegend betroffen sind durch die Unwetterschäden Wohnhäuser im Dorf, Keller mussten ausgepumpt werden, Gärten wurden verwüstet. Der Bürgermeister von St. Martin in Thurn Giorgio Costabiei hatte eine Zivilschutzmeldung verschickt, 146 Bewohner mussten in der Nacht vom 18.6. evakuiert werden. Sie kamen bei Bekannten und Verwandten unter und durften am Folgetag wieder in ihre Häuser zurückkehren.

Glücklicherweise ist keine Person zu Schaden gekommen und der Landesgeologe konnte bald Entwarnung geben. Die Wildbachverbauung hat zur Sicherung einen Ablenkdamm aus Betonteilen errichtet, der Seresbach wurde unterhalb der Rutschung in sein ursprüngliches Bachbett zurückgeführt. Schlammmaterial musste auf Wiesen, die kurz vor der Heumahd standen, abgelagert werden.

Wanderwege und Val di Morins/Mühlental gesperrt

Der AVS hat sich sofort auch mit Vertreter:innen der lokalen Arbeitsgruppe Bergsteigerdorf Lungiarü (Lungiarü ist seit 2018 Bergsteigerdorf), dem Bürgermeister Giorgio Costabiei, dem Kommandanten der Freiwilligen Feuerwehr Campill/Lungiarü und Bergsteigerdörfer Partnerbetrieben Kontakt aufgenommen: Im Val di Murins/Mühlental wurde der Wanderweg 4 und 4B zu den Pra de Pütia/Peitlerwiesen zerstört, eine Mühle im Val di Morins wurde weggerissen.

AVS und internationales Netzwerk solidarisch

Der AVS bleibt über die Projektkoordinatorin mit dem Bürgermeister von St. Martin und der lokalen Arbeitsgruppe in Verbindung, um gegebenenfalls auszuloten, wo und in welcher Form Geldmittel benötigt werden. Auch andere Alpenvereine und Vertreter:innen aus anderen Bergsteigerdörfern haben sich schon mit Hilfsangeboten gemeldet. Das Val die Morins/Mühlental mit seinen Mühlen ist eine Besonderheit des Bergsteigerdorfes, kulturelles Erbe. Die Wiederherstellung und auch jene der Wanderwege liegt dem AVS besonders am Herzen.

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