Sarntal, Haltestelle Weißenbach © Eduard Gruber 2023
Seeblspitze, Mudatschspitze, Weißhorn: viele Skitouren im Sarntal sind mit den öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar
Von Eduard Gruber und Stefan Cappello, AVS-Sektion Bozen
Das Sarntal ist ein Paradies für Tourengeher, die klimafreundlich unterwegs sein wollen: fast alle Ski- und Schneeschuhtouren sind hervorragend mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar. Von den Bushaltestellen sind es nur wenige Meter zum Toureneinstieg. Von einigen aus erreicht man sogar mehrere Touren, wie die Haltestelle „Weißenbach“: von hier aus lassen sich die Seeblspitze, Mudatschspitze oder das Weißhorn besteigen. Weitere Tourenmöglichkeiten:
- Seeblspitze 2.331m (Haltestelle Weißenbach)
- Alplerspitze 2.750m (Haltestelle Weißenbach)
- Hurler 2.405m (Haltestelle Ploner)
- Getrumspitze 2.589m (Haltestelle Reinswald-Kabinenbahn)
- Nebengipfel Karnspitze 2.391m (Haltestelle Binter)
- Schönjöchlspitze 2.306m (Haltestelle Binter)
- Kallmannspitze 2.390m (Haltestelle Spötl)
- Jakobsspitze 2.742m (Haltestelle Durnholz)
Tourenbericht Seeblspitze von Stefan Cappello:
Skitouren ohne Benutzung des privaten PKWs und nur mit öffentlichem Autobus durchzuführen, ist in Südtirol (noch) etwas unüblich. Trotzdem sollten wir diese Möglichkeit mit einplanen, denn die Tour auf die Seeblspitze beweist, dass Skitouren mit Öffis einfach möglich sind.
Start war in Bozen um 8.34 Uhr. Diejenigen Tourenteilnehmer, die außerhalb von Bozen wohnten, konnten bei der Haltestelle der Jenesier Talstation das eigene Auto stehen lassen und in den Bus zusteigen. In weniger als einer Stunde erreichten wir den Ausgangspunkt Weißenbach (gleichnamige Haltestelle). Hier mussten wir die Ski nur 50 Meter weit tragen und konnten dann schon anschnallen. Der Weg bis zur Alm zieht sich etwas, dadurch können aber auch weniger fitte Tourengeher mit weniger Kraftaufwand zum Ausgangspunkt der Tour zurückkehren.
Während das Wetter zu Beginn noch ganz gut war, wurde es mit zunehmender Höhe immer nebliger. Zum Glück war die ganze Tour schon gespurt und machte uns so die Orientierung leichter. Überraschenderweise gab es am Gipfel keinen Wind, sodass wir gemütlich zusammensitzen konnten, bevor wir abfuhren. Pulver gab es zwar keinen, aber der Griesschnee war fast ebenso gut zu fahren.
Etwas oberhalb der Alm hielten wir an, um einen Rucksack mit LVS-Gerät einzugraben. Alle durften den „Verschütteten“ orten, sondieren und ausgraben. Über die letzten Hänge, den Forstweg und den Wiesen unter den Winklerhöfen ging es dann zurück zur Bushaltestelle. Beim Warten auf den Bus konnten wir die Tour und die Übung ein wenig Revue passieren lassen und ich konnte die Fragen der Teilnehmer beantworten. Im Nachgang möchte ich sagen, dass ich es super fand, dass die Teilnehmer bereit waren, mit Öffis zur Skitour zu fahren. Gleichzeitig möchte ich alle dazu anregen, bei der Planung von Touren grundsätzlich immer die Anreise mit Bus & Bahn in Erwägung zu ziehen.
Praxis-Tipp: Wechselschuhe auf Öffis-Skitour mitnehmen – ja oder nein? Praktischer und platzsparender ist natürlich die Anfahrt in kompletter Tourenausrüstung mit den Skistiefeln an den Füßen. Wem die Heimfahrt in klammfeuchten Skischuhen zu ungemütlich ist, nimmt am besten leichte Zustiegsschuhe oder Turnschuhe mit. Beim Aufstieg kommen sie in den Rucksack oder, falls zu schwer, hinter einen Baum beim Aufstiegspunkt, wasserdicht in eine Plastiktüte gehüllt.