„Uranio (VII/A1/A3)“, Cima Undici Westwand, Fassaner Dolomiten
Erstbegehung der "Uranio" © Heinz Grill, Ivo Rabanser, Edy Rabanser, Franz Heiss, Florian Kluckner und Barbara Holzer
Durch die imposante Westwand der Cima Undici (2550 m) (Fassaner Dolomiten) wurde von Heinz Grill, Ivo Rabanser, Edy Rabanser, Franz Heiss, Florian Kluckner und Barbara Holzer eine Neutour erschlossen. Eine Route mit anspruchsvoller Kletterei am steilen Platten, sowie Risse und Verschneidungen.
Erstbegehung der "Uranio" © Heinz Grill, Ivo Rabanser, Edy Rabanser, Franz Heiss, Florian Kluckner und Barbara Holzer
Routeninformationen
Erstbegehung:
Heinz Grill, Ivo Rabanser, Edy Rabanser, Franz Heiss, Florian Kluckner und Barbara Holzer
Der Durchstieg erfolgte nach mehreren Anläufen am 29. September 2016, in elf Stunden reiner Kletterzeit.
Charakter:
Nach einem ersten Plattenpanzer, leitet die neue Route mit geschickter Linie und einem Pendelquergang auf geschlossene Platten weiter, schließlich über leichtere Felsen zur steilen Gipfelwand. Zuletzt steigt man in eine Scharte hinab und an schrägen Rissen zur Gipfelwiese. Anspruchsvolle Kletterei am steilen Platten, sowie Risse und Verschneidungen. Eindrückliche Passagen, wie die Schlüsselstelle in der zweiten Seillänge, die mit Hakentechnischen Raffinessen und Cliffhänger überwunden wurde, oder der Pendelquergang welcher den Schlüssel zu den oberen Wandteil bietet. Die Schwierigkeiten fallen recht kontinuierlich aus und setzt grundsolide Erfahrung im alpinen Gelände aus! Die Platten, mal steiler aber mit Grifflöchern versehen, mal geneigter aber kompakt und geschlossen, bedürfen Spürsinn für die günstigste Wegfindung. Das Gestein ist im unteren und mittleren Teil meist erfreulich gut und griffig, während in den leichteren Abschnitten nach oben hin, die Qualität merklich nachlässt. In den schwierigen Passagen ist die Absicherung relativ gut, wobei die Haken in den Naturlöchern teilweise mit feinen Holzdübel stabilisiert wurden. Zudem wird Sicherungstechnische Eigeninitiative gefordert.
Ausrüstung:
Die verwendeten Zwischenhaken wurden belassen und jeder Standplatz mit einem gebohrten Ring versehen. Zudem sind die meisten Sanduhren bereit mit einer Schlinge eingefädelt. Für weitere Absicherung sind ein Satz Cams (bis Nr. 3), sowie Stopper und zwei Cliffhänger für die Schlüsselseillänge erforderlich.
Länge:
Wandhöhe 500 Meter / 20 Seillängen
Schwierigkeiten:
VII mit einer Passage A1 und 1 Stelle A3.
Zustieg:
Von Pozza di Fassa fährt man auf asphaltierter Straße etwa 2,5 Kilometer in Nikolaustal. Nach einer Brücke, vor del Malga del Crocifisso, Parkmöglichkeit bei einer beginnenden Forststraße. Auf der Straße nach rechts in den Wald und weiter auf markierten Weg (615) immer steil ansteigend in die Vallaccia, später auf Felsstufen (Drahtseil) hinauf auf die mit Gras bewachsen Kanzel des Bivacco Zeni (2100 m). Nun auf Steigspuren nach links unter die kompakte Plattenmauer der Piramide Armani und weiter am Wandfuß entlang nach links auf einen Schuttkegel, unter dem linken Ende eines markanten schrägen Daches. 2¼ Stunden.
Abstieg:
Vom Ausstieg auf der Gipfelwiese in südlicher Richtung zum höchsten Punt der Cima Undici (2550 m). Auf Steigspuren in der gleichen Richtung nahe des Grates weiter, bis man die Vallaccia Scharte (2468 m) erreicht. Nun nordwestseitig durch die Geröllrinne hinab und auf dem Weg zurück zum Bivacco Zeni. 1½ Stunden.