Wegeschilder im Magazin © Stefan Steinegger, AVS
Südtirol verfügt heute über ein vollständig markiertes und laufend gewartetes Wegenetz von rund 16.000 km. Erhalt und Pflege dieser Wegstrecke stellen eine große Herausforderung dar und sind mit einem erheblichen Aufwand an zeitlichen und finanziellen Ressourcen verbunden. Die einwandfreie Markierung der Wanderwege ist für Südtirol eine Verpflichtung.
Südtirols einheitliche Wanderwegebeschilderung
Eine lückenlose Markierung dient in erster Linie der sicheren Orientierung. Sie muss aber auch dafür sorgen, dass die Natur vor übermäßiger Belastung durch den Menschen geschützt ist. Die Markierung der Routen wird in erster Linie durch den Alpenverein Südtirol, die Südtiroler Tourismusvereine, die Naturparke, den Club Alpino Italiano – Alto Adige und den Nationalpark Stilfser Joch gewährleistet. Um Fehlmarkierungen und Missbrauch für Zwecke Einzelner beim Wegenetz zu verhindern, bedarf es zur Betreuung der Weganlagen klarer Richtlinien mit genauen Beschreibungen und grafischen Darstellungen.
Beschluss der Landesregierung
Wie in der Vereinbarung der Wanderwege festgelegt, haben die Wegehalter gemeinsam Markierungsrichtlinien ausgearbeitet. Am 19. März 2019 wurde dieser Vorschlag mit Beschluss der Landesregierung offiziell genehmigt. Die Richtlinien sind demnach die unverzichtbare Grundlage für alle Wegehalter, um ihre Wege den offiziellen Vorgaben entsprechend und landesweit einheitlich zu markieren und beschildern.
Elemente der Wegmarkierung
Die Markierungsrichtlinien umfassen die zentralen Elemente der Beschilderung und Markierung und definieren deren Anwendung, das Material, das Aussehen, die Maße, den Inhalt und die Anbringung. Interessanterweise haben sich in der Arbeitsgruppe alle Vertreter der Wegehalter für Holz als Material für die Wegweiser ausgesprochen, nicht zuletzt deswegen, da die Holzschilder inzwischen ein Alleinstellungsmerkmal für Südtirol darstellen und damit ein nützliches Marketinginstrument sind.
In den Richtlinien sind Pfosten, Wegweiser, Richtungsweiser, Tourenweiser, Zusatztafeln und Zwischenmarkierungen graphisch abgebildet und exakt mit Maßangaben beschrieben, und auch die Verwendung der Wegnummerierung, der Zeitangaben sowie der Toponomastik ist kurz erklärt.
Wegweiser in Pfeilform mit rot-weiß-roter Spitze sind das Hauptelement der Wegmarkierung. Sie sind aus Holz und enthalten Informationen über Wegziele, Wegnummer, Wegehalter und den Zeitbedarf zum Erreichen der Ziele.
Richtungsweiser sind kurze Wegweiser in Pfeilform ohne Angaben, außer dem Wegehalter.
Sie werden an unübersichtlichen Stellen verwendet, wo Zwischenmarkierungen den Wegverlauf nicht ausreichend kennzeichnen.
Tourenweiser vermitteln den Verlauf von Themenwegen oder definierten Rundwegen.
Zusatztafeln enthalten Angaben zum Standort, zu möglichen Gefahren, zu Einkehrmöglichkeiten und anderen relevanten Informationen.
Zwischenmarkierungen sind Farbmarkierungen, die zur richtigen Wegfindung zwischen den Wegweisern auf Steinen, Bäumen oder Holzpfosten angebracht werden.
Die offiziellen Markierungsrichtlinien
Beschluss der Landesregierung Nr. 175 vom 19.03.2019 / Deliberazione della Giunta Provinciale n.175 del 19.03.2019:
Das Handbuch
Alte Markierungsrichtlinien, April 2007 / Vecchie direttive per la segnaletica, aprile 2007:
Richtlinien für die Markierung der Wege in Südtirol
Direttive per la segnaletica dei sentieri in Alto Adige
Die Wegehalter
Alpenverein Südtirol
LTS – Landesverband der Tourismusorganisationen Südtirols
Amt für Naturparke
Club Alpino Italiano (CAI)