Zwei Erstbegehungen an der Punta del Pin „Zeitgeist (VII+/VIII-) und Chaos (VII+/VIII-)“, Hohe Gaisl
Erstbegehung der Routen "Chaos" und "Zeitgeist" an der Punta del Pin von Mark Oberlechner und Tobias Engl

Mark Oberlechner und Tobias Engl konnten an 4 Tagen zwei neue Alpintouren im klassischen Stil an der Punta del Pin eröffnen. Die Touren führen an klaren Linien empor, sie versprechen schöne Risskletterei an sehr gutem Fels bei denen Risshandschuhe vom Vorteil sind. Sie nannten die Touren "Chaos" und "Zeitgeist" und hoffen auf das belassen der Routen in ihrem Originalzustand.

Rissklettern in den Dolomiten?

Immer wieder hört man von schönen Risslinien die man auch in den Dolomiten klettern kann und tatsächlich lassen sich solche auch finden. Meist zu unrecht wenig begangen!

Um nur einige zu nennen hier einige Beispiele: Rissiko – Geierwand (Pfeifhofer-Rogger), Fliegender Milchmann (Sigmund-Tirler), Routen an der Vilnösser Rotwand, Optimistenführe (Sigmund – Plattner) oder wie an der Punta del Pin die Touren: Clean isch Tot (Moser-Senfter), Nordwandriss (Gargitter-Obrist?) Und nun auch noch die Touren Zeitgeist und Chaos (Oberlechner-Engl). 

Zwar ist die Risskletterei in den Dolomiten bei weitem nicht so kompromisslos wie im Granit oder Sandstein, aber dennoch bieten solche Touren spannende Abenteuer und fordern bzw. lehren diese den Umgang mit mobilen Sicherungsmitteln. 

Bei unseren 2 Touren Zeitgeist und Chaos, versuchten wir möglichst klare Linien zu finden, die den leichtesten Weg nach oben suchen. Die Absicherung erfolgt meist durch Eigeninitiative und kann insgesamt als gut erachtet werden. Vorausgesetzt man kennt den Umgang mit den mobilen Sicherungen. In Insgesamt 4 Tagen eröffneten und kletterten wir beide Routen, in möglichst sauberen Stil. Die Standplätze haben wir zum Teil eingerichtet und zum Teil aber auch nicht. Je nachdem was die Natur uns vorgab. 

Herausgekommen sind 2 wunderbare nicht allzu lange Alpintouren im 7. bzw. unteren 8 Grad. Die Abgeschiedenheit dieses Gebiets, verschönert die beiden Anstiege nochmals. Für unsere Begehung verwendeten wir zum Teil sogar Risshandschuhe, da der Fels ansonsten einfach zu Rau fürs Klemmen war ;-). 

Bitte belässt die Touren so wie sie sind und nehmt dafür ein paar Friends mehr mit!

Text: Mark Oberlechner

Routeninformationen

„Zeitgeist

Erstbegeher: Mark Oberlechner und Tobias Engl 18.09. + 13.10.23

Schwierigkeit: VII+/VIII- oder VI+/A1?

Länge: 5 Seillängen 

Ausrüstung: NAA, 2 Sätze bis Nr. 3 + Nr.4 und evtl. Nr.5 (1. Seillänge), 0,5 – 1 auch 3fach

Charakter: Schöne Risskletterei die Eigeninitiative beim legen von mobilen Sicherungen verlangt

Zustieg: Von der Plätzwiese folgt man den Wanderweg zur Stolla Alm. Von dort geht es weiter ins „Ciadin di croda rossa“ unterhalb der Hohen Gaisl. Eigentlich folgt man der Skitour die im Winter zur Forcella del Pin geht. 5m über dem Boden befindet sich der 1. Haken. Ca. 1,5h

Abstieg: Über den breiten Rücken der Punta del Pin wird Richtung Nord-Osten ins Kar abgestiegen. Zum Teil Steinmänner.

 

Routeninformationen

„Chaos

Erstbegeher: Mark Oberlechner und Tobias Engl 13.10.23 + 31.07.24

Schwierigkeit: VII+/VIII- oder VI/A1?

Länge: 6 Seillängen 

Ausrüstung: NAA, Friends 2 Sätze bis Nr. 2 + Nr.3 und 0,5 – 1 auch 3fach

Charakter: Schöne Risskletterei die Eigeninitiative beim legen von mobilen Sicherungen verlangt

Zustieg: Von der Plätzwiese folgt man den Wanderweg zur Stolla Alm. Von dort geht es weiter ins „Ciadin di croda rossa“ unterhalb der Hohen Gaisl. Eigentlich folgt man der Skitour die im Winter zur Forcella del Pin geht. 5m über dem Boden befindet sich der 1. Haken. Ca. 1,5h

Abstieg: Über den breiten Rücken der Punta del Pin wird Richtung Nord-Osten ins Kar abgestiegen. Zum Teil Steinmänner.