sicher bouldern © Ulla Walder
Das Bouldern ist äußerst beliebt - vor allem auch deshalb, weil man ohne Kletterseil und -gurt in Absprunghöhe klettern kann. Allerdings herrscht der Glaube, die Verletzungsgefahr sei bei dieser Disziplin des Sportkletterns gering. Die Alpenvereine haben deshalb in einem Poster die 5 wichtigsten Empfehlungen für ein sicheres Bouldern veranschaulicht.
Das Bouldern ist enorm wichtig für die Entwicklung des Sportkletterns. Südtirolweit steigt der Zulauf in den Boulderhallen. Unter den Kletterathlet:innen gibt es einige Nachwuchstalente. Auch im Breitensport bereitet diese Sportart Kletterer:innen großen Spaß. Viele Menschen betreiben das Bouldern, da die klassische Einstiegshürde, nämlich das Sichern zu lernen, wegfällt. Man kann die Kletterwand ohne Einschulung über das Sichern besteigen.
kein Sichern – trotzdem Verletzungsgefahr
Dadurch, dass das Sichern entfällt, entsteht auch die allgemeine Überzeugung, beim Bouldern könne nichts passieren. Die Unfallstatistiken sagen aber etwas Anderes. Es stimmt, dass beim Vorstiegsklettern mehr schwerwiegende Verletzungen entstehen, allerdings werden beim Bouldern viel häufiger die Extremitäten verletzt. Von Sprunggelenksverletzungen, ausgekugelten Schultern und Ellenbogen bis hin zu Brüchen von Armen und Beinen reicht das Spektrum.
Das Risiko beim Bouldern sollte also nicht unterschätzt werden. Es ist besonders wichtig auch bei dieser Disziplin die Regeln und Sicherheitsmaßnahmen zu beachten, um das Verletzungsrisiko zu vermindern.
Aufmerksamkeit ist oberste Priorität
Die häufigste Unfallursache beim Klettern ist das menschliche Versagen. Leider entstehen durch Verhaltensfehler unzählige Kletterunfälle, die eigentlich vermieden werden könnten.
Um die Menschen auf das richtige Verhalten in Boulderhallen aufmerksam zu machen, hat der Club Arc Alpin (CAA, Vereinigung der acht Alpinverbände im Alpenbogen) 5 Empfehlungen verfasst und in Form von Illustrationen veranschaulicht.
Nun werden die „5 Sicher Bouldern Indoor“ –Regeln von allen Mitgliedsvereinen komplett ident kommuniziert. Die Poster hängen in den Boulderhallen südtirols, um auf das korrekte Verhalten aufmerksam zu machen.
1. Aufwärmen
- Intensives Aufwärmen schützt Muskeln, Bänder und Sehnen
- Aufwärmen nur in geeigneten Bereichen
Aufwärmen © CAA
Sturzraum freihalten © CAA
2. Sturzraum freihalten
- Nicht unter Bouldernden aufhalten
- Keine Gegenstände liegen lassen
- Nicht zu eng nebeneinander oder übereinander bouldern
- Landezone großzügig einschätzen
3. Spotten
- Richtig spotten lernen
- Nur bei Bedarf spotten
- Gewichtsunterschiede beachten
Spotten © CAA
Abspringen © CAA
4. Abklettern oder Abspringen
- Abklettern geht vor Abspringen
- Gekennzeichnete Ausstiege nützen
- Abspringen und landen lernen
- Landen mit möglichst geschlossenen Füßen und – falls nötig – abrollen
5. Auf Kinder achten
- Die Matte ist kein Spielplatz!
- Aufsichtspflicht wahrnehmen
- Maximale Höhe individuell definieren